Von der DDR lernen

Berlinale Kultur lebt vom Streit. Gilt leider nicht, wenn es um die Zukunft des größten deutschen Filmfestivals geht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2017
Dieter Kosslick (r.) nimmt 2019 den Hut. Die Nachfolge wird nicht gerade durch Fachleute bestimmt – zum Beispiel durch Monika Grütters (l.)
Dieter Kosslick (r.) nimmt 2019 den Hut. Die Nachfolge wird nicht gerade durch Fachleute bestimmt – zum Beispiel durch Monika Grütters (l.)

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Im November 1976 geschah in der DDR etwas bis dahin Unerhörtes. Namhafte Kulturschaffende des Landes wandten sich mit einem offenen Brief gegen die von der Staatsführung beschlossene Ausbürgerung Wolf Biermanns. In der Auseinandersetzung mit den Künstlern sagte damals das als liberal geltende Politbüromitglied Werner Lamberz etwa zu Christa Wolf: „Sieh mal, das alles kann man debattieren, soll man debattieren. Aber ihr, die ihr im Volk wirklich bekannt seid und einen Namen habt, und manche von euch sind sehr populär, müsst natürlich auch wissen, wie man einen solchen Schritt macht wie den der Resolution.“

Es mag ketzerisch klingen, die kurze Aufregung, die es um die Zukunft der Berlinale (Freitag 47 vom 23. November) gab, mit dem Protest g