Zu hip, um wahr zu sein

Tatort Debütfilm Deutsches Erstlingskino vergisst, wovon es erzählen will, weil es in jeder Pose auf den Blickkontakt mit dem Zeitgeist aus ist
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Vielleicht lässt sich das Elend des deutschen Debütfilms am besten an der Entwicklung eines Klassiker des deutschen Fernsehens erklären. Der Tatort, der in steter Regelmäßigkeit seit über 30 Jahren die Woche beschließt, hat in der letzten Zeit eine erstaunliche Wendung genommen. Der gerade in jüngster Zeit bemerkenswerten Zunahme von Fernsehkommissaren steht eine Abnahme dessen gegenüber, was im traditionellen Sinne den Krimi ausmacht. Das ist kein Zufall. An der Oberfläche ist der Kriminalfilm eine Form, die das Wesen von Unterhaltung beispielhaft verdichtet. Die Suche nach dem Mörder verspricht Mitleid, Spannung und Erlösung. In seinem Unterstrom ist der Krimi eine Art philosophischer Weltwahrnehmung, die nicht selten der oberfl