ihnen zur Macht verholfen hatten in freien Wahlen. Die Maske aber fiel danach.
Erst langsam wird klar, wie sinnvoll es war, die AKP und die Muslimbrüder vom politischen Leben ferngehalten zu haben. Beide Experimente der Zulassung aber waren sinnvoll, um den Menschen zu zeigen, wozu das gut war. Hoffentlich wachen sie jetzt auf, war Mursi, ist Erdogan Beispiel dafür, was passiert, wenn der Wolf aus dem Schafspelz steigt.
Der moderate, moderne Islam hingegen ist so wirtschaftsfreundlich eingestellt, dass er erkennt, radikal-islamische politische Führer machen jedwede wirtschaftliche Entwicklung dauerhaft unmöglich, über kurz oder lang rückgängig, verprellen Investoren und den Tourismus, führen zu massiven Steuerausfällen und somit dauerhaft zur Verarmung ganzer Staaten. Der ägyptische General Abd al-Fattah al-Sisi hat genau das erkannt. Vermutlich auch deshalb der „Putsch“ bevor Ägypten unter der Herrschaft der Muslimbruderschaft an Wirtschaftskraft verliert. An junger Bevölkerung, die dem Weg der Muslimbrüder nicht folgen wollte.
Ausländische Investitionen, das bringst Arbeitsplätze, generiert Wachstum, bringst Steuern. Und eben auch der Tourismus. Touristen aber bleiben weg, wenn Frauen, speziell von radikalen Islamisten zum Freiwild erklärt werden, vergewaltigt werden. Und dazu kam es seit der Regierungsübernahme immer häufiger, kam es erst heute wieder. Der radikale Islam lässt seit dem Sturz Mursi seine Maske dort komplett über Nacht fallen, zeigt sein wahres, brutales Gesicht.
Der moderate Islam ist vergleichbar mit dem europäischen Christentum. Moderate Muslime haben längst erkannt, dass sogar eine Bratwurst mit Molle eben nicht zum sofortigen Tod führen müssen. Ich finde das Video von Phönix leider nicht, aber dort wurde in einer Diskussion von einem Islamwissenschaftler mit ich glaube Ägyptischem Background gesagt, wie sehr er diese Speisen möge. Warum auch nicht, Was im Mittelalter für das Schwein galt, ist ob moderner Lebensmittel heute kein Diskussionsthema mehr. Und dass moderne Menschen ihren Kindern sowohl bei uns als auch im islamischen Raum heute die Verschleierung ersparen und ihnen gerne den Diskobesuch erlauben wollen, von der freien Partnerwahl gar nicht zu sprechen, ist völlig normal.
Wer Jahrzehnte Freiheit kannte, wer gebildet ist, der will nicht, dass seine Söhne ihr Wissen aus einem einzigen Buch beziehen, dessen Auslegung zudem radikalen Kirchenvertretern alleine überlassen ist, an dessen Worte selbst Politiker sich zu halten haben. Das ist dann gesunder Kulturausgleich und Menschenverstand, das nennt man Bildung, daraus entsteht liberale Marktwirtschaft.
Den Ägyptern scheint all das innerhalb eines Jahres klar geworden zu sein, denn schon der Zusammenbruch des Tourismus ist für dieses Land unendlich wichtig. Hinzu kommt natürlich die Entwicklung, dass China als Handelspartner auch dort immer mehr in den Fokus rückt. Junge unabhängige Chinesinnen sind äußerst reise freudig, haben viel Geld, das sie gerne investieren. Alleine diese Gruppe gehört es zu umwerben. Nur, reisen solche Damen gerne alleine und wollen vermutlich eher nicht von einer Horde von Islamisten vergewaltigt werden, die jede Frau als Freiwild sehen. Und natürlich will Frau auch gerne ein Auto bewegen, einen Wein trinken, im Bikini am Strand liegen. All das aber gibt es nur, wenn man Freiräume lässt. Es ist ja nicht so, dass die Damen so freizügig auf dem Tahirplatz umher wandern würden. Das machen nur Europäer und am Ballermann oder in anderen Gegenden rund um das Mittelmeer, wo man es eben erlaubt, dass man dort so seinen Stadtbummel absolviert, was selbst für mich als Frau respektlos ist. Oder käme jemand auf die Idee, am Kurfürstendamm in Berlin derart gekleidet zu flanieren?
Nein, der moderne Islam hat bereits seinen Weg gefunden, sofern man ihn denn lässt und ja, er generiert ebenso selbstverständlich Wachstum wie das moderne Christentum und normal gelebt können beide unbemerkt nebeneinander hervorragend existieren. Das beweisen die vielen Bürger, die hier bei uns inzwischen angekommen sind, denen man den Islam überhaupt nicht mehr anmerkt, wie viele Beispiele aus Politik,Kultur und Wirtschaft zeigen. Özdemir ist da zu nennen oder der Schauspieler Mehmet Kurtulus, der einen Tatortermittler spielt. Niemand würde bemerken, dass diese beiden einem anderen Kulturkreis entstammen. Und genau das meinen Politiker, wenn sie von Kulturbereicherung sprechen.
Wohin allerdings ein radikaler Islam dauerhaft führt, dafür sind wohl Afghanistan und der Iran hervorragende Beispiele, denn beide sind gescheiterte Staaten, in denen Menschen drangsaliert werden und die letztendlich ihre Menschen hungern lassen, weil eben kein ausreichendes Steueraufkommen zu erzielen ist. Und nur das wollten die Generäle vermutlich verhindern und taten gut daran, das „Experiment Muslimbruder“ zu beenden und die von diesen erarbeitete Verfassung außer Kraft zu setzen, vielleicht gerade rechtzeitig. Und man sollte sehr genau überlegen, wie weit man die Bruderschaft am politischen Leben beteiligen sollte, wenn sie die Zukunft nicht gewinnen, sie im Gegenteil ihrem Land verwehren, es in ein Zeitalter in dem Hexenjagd in Europa an der Tagesordnung war, katapultieren wollen.
Und ich halte einen demokratisch gewählten Staatspräsidenten, der so wie Mursi und Erdogan seine Maske fallen lässt, für den Weltfrieden um ein Vielfaches gefährlicher, denn er wacht ebenso auf, wie ein Schläfer, der in der westlichen Welt Terroranschläge begeht. Ein Islamist an der Staatsspitze terrorisiert dann zuerst die Frauen, torpediert ihre Rechte, die meist mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, und erst weil Menschen seinem Glauben folgen werden andere Schläfer aus diesem Staat erwachen und losziehen. Und darüber sollten wir wirklich einmal nachdenken!
©denise-a. langner-urso/menschenzeitung
Kommentare 3
... der Titel passt doch auch auf nichtislamische Staaten..... oder was sollte Merkel sonst sein, als eine perfekt konditionierte Puppe, sie sieht nur nicht aus wie Barbie, die US-Farm hat sogar einen Ken, der nicht mal ganz so unähnlich daherkommt (es gab doch auch einen dunklen Ken - oder hieß der Bob?)
Wir müssen nicht über Nordafrika nachdenken, das müssen die Menschen dort zu Stande bringen - wir müssen über unsere Schläfer nachdenken, damit die den Menschen in Nordafrika nicht das Leben weiter so schwer wie möglich machen.
Zuallererst müssten wir aber mal über uns selbst nachdenken!
Ein, hm interessanter Standpunkt, einen Militärputsch für einen demokratie-, tourismus-, und wirtschaftsförderlichen Umstand zu halten, das wird diese freizügige Dame bestimmt ganz genau so sehen. Da Sie auch auf die gang rapes auf dem Tahrirplatz anspielen: gab's auch unter Mubarak schon in politisch bestellt + bezahlt, ebenso sexualisierte Folter in Militär- und anderen Gefängnissen.
Schräg finde ich auch den Afghanistan-Iran-Vergleich. Da Sie auf Ökonomie im weiteren Sinn abheben, der aktuelle Human Development Report: Afghanistan liegt auf Platz 175 von, ich glaube, 186 möglichen, Iran auf Platz 76. Es gibt gibt genau null Grund, die Mullas zu mögen, aber Iran als failed state zu bezeichnen ist blühender Unsinn.
Es ist ein bißchen Nachdenklichkeit darüber anzuraten, wie es bloß passieren konnte, daß Afghanistan in Richtung failed state steuert und ob das eine Kleinigkeit damit zu tun haben könnte, daß man dort war on terror führt + unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt, das alles auf gut 20 Jahre Krieg zuvor noch aufgesattelt - das Durchschnittsalter in Afghanistan liegt bei, ich glaube, 19 Jahren.
Ebenso empfielt sich ein Gedanke daran, wie es eigentlich zur islamischen Revolution kommen konnte und was die Operation Ajax + die ganz mühelose Duldung + Förderung des Westens der zunehmenden Marionettenhaftigkeit des Schah nebst immer üblerer Folter, SAVAK & Cie gegen das persische Volk damit zu tun haben könnte.
Was nun Ägypten angeht: man wird sich womöglich noch selbst die Muslimbruderschaft + Pharao Mursi wieder herbeisehnen, wenn Yassin Musharbash recht behält und Al-Swahiri gerade lächelt. Zu den übelsten Orten für Frauen gehören trotz halbem juristischen Wert und trotz Vergewaltigung als initiiertem politischem Instrument nicht unbedingt Iran + Ägypten, sondern weit eher z.B. Saudi-Arabien, stinkreich, Sponsor des Lächlers + geschätzter Geschäftspartner der Deutschen + US-Amerikaner.
Aber was rege ich mich auf, nachdem im Blog auch + nur zum Beispiel für weiteren karierten Unsinn Özdemir und Kurtulus wegen ehedem türkischer Herkunft muslimifiziert werden. Nix für ungut, bin schon weg. Ich lese Ihre Blogs eigentlich recht gern, der hier ist nicht durchdacht.
Nun, Erdogan und die Türkei mit Mursi und Ägypten zu vergleichen finde schon etwas gewagt. Sie wissen wohl nicht, dass erst Erdogan und seine AKP ein funktionierendes Familienministerium aufgebaut haben und weiter ausbauen. Es stehen jetzt türkeiweit z. B. Frauenweglaufhäuser zur Verfügung. Gewalt wir statistisch festgehalten. Gewalt gegen Frauen wird öffentlich, besonders vom Senat, stark thematisiert. Da jetzt auch die konservativ religiösen Frauen, die Kopftuch tragen, Zugang zu den Unis haben, ist das Bildungsniveau insgesamt gestiegen. Die wiederum positiven Einfluss auf ihre Familien ausüben werden. Erdogan hat nicht allein Luxushotels und Einkaufszentren bauen lassen, sondern auch etliche Gesetze erlassen die den ärmeren Bürgern zu gute kommen. Z. B. ist der Nah- und Fernverkehr für Rentner und Behinderte Menschen komplett umsonst. Die Studiengebühren sind abgeschafft worden. Eine funktionierende Krankenversorgung hergestellt. Auch Arbeitslosengeld, zwar nicht viel, aber immerhin, gibt es inzwischen. Erdogan hat das skandinavische Model als Vorbild. Viele sind sauer, weil ihre Häuser abgerissen werden und durch neue Erdbebensichere ersetzt werden müssen. Das wurde so beschlossen nach dem letzten grossen Erdbeben. Da ist die japanische Bauweise Vorbild. Die Friedensinitiative mit der Terrororganisation PKK geht auf sein Konto. Das passt auch vielen nicht. Allen voran viele viele auf Seiten der PKK, die daran gewohnt sind, durch Drogenhandel und andere illegale Machenschaften, ihren Unterhalt zu sichern. Wir wissen ja alle auch wie schwer es ist, Gewohnheiten aufzugeben. Auch geht auf Erdogans Konto, die im Ausland hochverschuldete Türkei von ihren Schulden im Ausland und damit auch von den horenden Zinslast, befreit zu haben.
Solche Oberflächenanalysen verzerren einseitig Tatsachen. Gut. Er hat falsch reagiert was den Gezi-Park angeht. Aber noch überwiegt das Gute immernoch. Da sollte man die Kirche mal besser im Dorf lassen. Und, so wie immer auf die Polizei geschimpft worden ist, auch da muss festgehalten werden, vor Erdogan war es viel viel schlimmer. Es ist schon besser geworden und freilich muss es auch noch viel viel viel besser werden. Aber bitte, da wir nicht zaubern können, müssen wir mit Liebe, Geduld und Beharrlichkeit daran arbeiten. Das sind Lernprozesse an dem vor allem die Erwachsenen reifen müssen.