Freitagfreitag am Freitag

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Arbeit*

Fahrstuhl fährt nur ins 3. OG.“ Die letzten Meter in die Zentrale der irgendwie linken Redaktion muss man zu Fuß bewältigen. Über Treppen, deren Stufen mit irgendeiner Naturfaser belegt sind, gelangt man zu einer weißen Tür, hinter der die Stille geschäftiges Treiben vermuten lässt, am Freitagmorgen um halb zehn.
Die Tür wird geöffnet und nach vierfacher Vorstellung -Name, Nickname, Besuchsanlass und begehrte Redaktionsmitglieder- hellt sich die Miene meines Gegenübers auf:

„Ich bringe Euch hin“.

Auf dem Weg zum Serverraum blicken einige Augenpaare von ihren Bildschirmen auf, mein Gruß wird erwidert. Hier und da.


Im Serverraum deuten die Wasserflaschen auf dem Tisch die harten Arbeitsbedingungen an. Es ist bereits sonnig, aber noch kühl, der Empfang ist herzlich und warm.


Die Zeit ist schnell verbracht und die Redaktionskonferenz ruft. Ich werde in das Besprechungszimmer geführt, in dem ein brauner Tisch von in mehreren Reihen stehenden roten Stühlen eingerahmt wird; typisch links.


An diesem Tisch sitzt jemand, dessen frontaler Cortex kurz nach meiner Vorstellung die Kontrolle der Gesichtszüge übernimmt und mich anlächelt.
Jörg Kabisch habe ich mir anders vorgestellt, ganz wie sich das gehört, wenn man sich bisher nur virtuell begegnet ist.
Der Raum füllt sich mit Redaktionsmitgliedern, die nun mich, der ich am braunen Tisch sitze, umzingeln. Nach dem Tagesgeschäft, zu dem ich in meiner ersten Redaktionssitzung souverän schweige, bekomme ich das Wort erteilt.
Ein Blogger unter Journalisten, merdeister lässt die Maske fallen und befindet sich nun in der umgekehrten Situation wie sonst. Viele Gesichter, wenige der dazu gehörenden Namen und alle wissen, wer ICH bin.


Noch während ich mich allen vorstelle, überlege ich, wem ich als letztes ans Bein gepinkelt, wem zuletzt ins Blog gekotzt habe, mir fällt niemand ein, hoffentlich zu Recht.


Meine Blattkritik beginnt vorne und endet hinten. 80% meiner Sätze beginnen mit „Ich fand/finde“ und „Dieser Artikel“. Ich vermute, bei Referaten in der Uni wurde mir nicht so aufmerksam zugehört wie hier (meine Interpretation der Stille).
Als das Rascheln der Zeitung nach meinen letzten Worten verstummt, bemerke ich die weiterhin auf mich gerichteten Blicke. Die nun folgenden Fragen beantworte ich einigermaßen unfallfrei.

Beim Freitag, so scheint mir, ist man interessiert an der Meinung des Lesers und ich hoffe, einigermaßen repräsentative Antworten gegeben zu haben. Alles, was sich in der nächsten Zeit verschlechtert, geht auf meine Kappe. Gespannt bin ich auf die Witzeseite und wie mein Vorschlag des irgendwie linken Seite 3 Mädchens umgesetzt wird.


Für den Fall, dass sich jemand mehr Details wünscht: Die Redaktion des Freitag befindet sich am Hegelplatz 1, das letzte Stockwerk muss man zu Fuß bewältigen.

Vergnügen*

Unter den Linden“ war die Beschreibung, mit der ich am Treffpunkt ein- und die zutraf. Magda, das Fräulein Juliane und Herr Blüm waren bereits da und Amanda stieß bald zu uns, musste sich dabei allerdings an einem Kaffee festhalten.


Das nächste woran ich mich erinnere ist ein Flammkuchen vor meiner Nase, an was davor passiert ist, habe ich keine Erinnerung mehr. In der folgenden Nacht träumte ich allerdings von einer Wasserrutsche in der Reichstagskuppel.


Es wäre natürlich indiskret von mir, zu berichten, dass wir während der Mahlzeit über jedes Communitymitglied gesprochen haben (alphabetisch). Auch Sympathiebekundungen und sein sie noch so angebracht, sind an dieser Stelle natürlich unpassend.


Auch die Tatsache, dass wir am nächsten Abend noch bis in die Morgenstunden am Savignyplatz weilten will ich hier nicht weiter ausführen.

Community goes offline.

*Das Eine schließt das Andere nicht aus. Das Andere das Eine auch manchmal ein.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

merdeister

Ein guter Charakter erzieht sich selbst. - Indigokind - Blogtherapeut

merdeister

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