Judo ist auf dem Schulhof selten erwünscht...

In Bedrängnis. Ziel ist es, die Judo-Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen. Ein Judo-Meister hört nie auf, Judo zu praktizieren, selbst wenn er nicht in der Trainingshalle ist.

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Irgendein Journalist hat die Situation der Ukraine mit dem Schulhofgeschehen verglichen, bei dem ein Schüler von den Mitschülern in eine Ecke gedrängt wird und sich bedrängt fühlt. Soll heißen, der ehedem ausgemachte und nun über einen längeren Zeitraum etwas stille "Klassenfeind" Russland, ist von aufgeregten, neugierigen EU-Schülern umgeben.

Wenn man dieses Bild annimmt und weiter ausführt, ergibt sich eventuell Folgendes:

Der von den Schülern gerade am meisten Unterstützte, wagt sich mutig einen Schritt vor und liegt dann unversehens bewegungslos am Boden. Dort wird er festgehalten und fixiert. Die Anderen halten sich vollkommen überrascht zurück. Nach kurzer Zeit liegt er mit ausgeräumten Taschen und letztendlich ziemlich entwaffnet da. Er hat Sand in Mund und Augen bekommen und Feuerameisen krabbeln an Hals und Ohren.

Es ist äußerst unangenehm, so um sich spuckend und mit tränenden Augen dazuliegen, umstanden von den ziemlich ratlosen, aber munter motzenden Mitschülern. Den sehr Nahestehenden ist der Schreck heftig in die Glieder gefahren und sie wirken ein wenig wie erstarrt.

Aus dem Schulgebäude ruft jemand herüber, sie sollen verschwinden und sich nicht streiten, sonst gäbe es Ärger.

Die Zeit dehnt sich in solchen Momenten erfahrungsgemäß ewig, aber irgendwann wollen alle zum Mittagessen nach Hause gehen und sobald endgültig klar ist, dass selbst mit Anfeuerungsrufen keine weiteren Kampfhandlungen zu erwarten sind und nur Sand in den Augen und ein Brennen in den Ohren zurückbleiben werden, trollt sich auch der Letzte.

Nachdem die Situation zu guter Letzt entschärft und dem Angeschlagenen aufgeholfen wurde, kann dieser nun seinem inneren Zweifel oder anderen, vielleicht angenehmeren Bestrebungen nachgehen.

Judo ist eine japanische Kampfsportart, deren Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ beziehungsweise „maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand“ ist. Und Judo ist meines Wissens, so wie vieles Andere, auf dem Schulhof nicht so gern gesehen.

Anmerkung: Putin brachte es im Judosport bis zum Leningrader Stadtmeister. Er ist Träger des Schwarzen Gürtels...

Nachtrag:

Den Impuls für meine "Judo-Überlegungen" gaben die allgegenwärtigen Expertenmeinungen.

In beinahe allen Medien und zu fast jeder Tageszeit werden ja Denkübungen angestellt. Und meist in Richtung: „Was will Putin?“ „ Was treibt ihn an?“ „ Will er mehr als nur die Krim?“ „ Ist er von der Reaktion des Westens beeindruckt?“ ...

Darauf folgen unterschiedliche Mutmaßungen von unterschiedlichsten Experten. Die reichen vom Sichern der Rohstoffe auf der Krim bis zu kriegerischen Expansionsgelüsten Putins. Von psychologisch-wilden Unterstellungen (verrückt) bis zu angeblichen politischen Zwängen.

Mein obiger Beitrag ist eigentlich nur ein weiterer, ausgedachter Erklärungs- oder Verständnisversuch.

(Diese nachgetragenen, erklärenden Sätze und dieser Link zu weiteren Überlegungen auf "Heise.de", tauchen weiter unten in den Kommentaren nochmals auf.)

Judo ist ein Weg zur Leibesertüchtigung und darüber hinaus auch eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung. Zwei philosophische Grundprinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde. Zum einen das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen und zum anderen der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist.(Wiki)

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Meyko

Mein BUCH DES JAHRES 2018 "Happen" wurde durch den weiteren Band "Happen II"ergänzt. (Homepagelink unten - Meyko 2018)

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