Etwas mehr als ein Jahr genügte, um die Angst vor "dem bösen Russland" mehr als zu verdreifachen. Und zwar in einem aufgeklärten, scheinbar gut informierten, nordeuropäischen Land. Ja, nach aussen schien die Politik in diesem Staat regelrecht ein Bollwerk der Demokratie und Entspannungspolitik zu sein.
Amerika verhinderte jedoch, angeblich sehr überlegt und gezielt, ein Fortschreiten der europäischen Entspannungspolitik. Frau Wagenknecht erklärte kürzlich im Bundestag noch einmal die aktuellen Hintergründe.
Die Arte Dokumentation „Täuschung - Die Methode Reagan“ zeigte gestern Abend deutlich nachvollziehbar, die ursprünglich dahinter stehende Taktik und entsprechend einige Parallelen zum derzeitigen Medienverhalten auf.
Schwedens Einsatz für Neutralität und Abrüstung in Europa wurde in den Achtzigern, unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Medien, kurzerhand ausgehebelt.
Innerhalb eines Jahres wurden von Presse, Funk und Fernsehen soviel Furcht vor Russland geschürt, dass laut diesbezüglicher Umfragewerte, die an sich unbegründete Russlandangst um 60% zunahm. (In der Doku ab ca.38.Min.) In einem aufgeklärten, gebildeten Land wie Schweden. Mit angeblich hochentwickelter Pressefreiheit.
Beklemmend, dass es selbst in einem, von Westeuropa gern als "Vorbild" genommenem Staat, mit seiner unabhängig scheinenenden Demokratie, so überraschend einfach war, die Bevölkerung innerhalb weniger Monate beinahe komplett hinters Licht zu führen. Einige inszenierte Medienereignisse und eine wiederkehrende Form der simplen Informationsberieselung genügten anscheinend. Die Medien werden im verlinkten Arte-Beitrag als Anführer bezeichnet. Tenor: „Die Russen sind Schuld!“
Besonders beunruhigend ist bis heute, dass die Verhinderung einer europäischen Entspannungspolitik für einen amerikanischen Präsidenten und seinen Geheimdienst nach wie vor gängiger Alltag zu sein scheint.
Erste Wiederholung auf ARTE am Dienstag, 12. Mai um 8:55 Uhr (53 Min.)
Weitere Wiederholung auf ARTE am Montag, 18.05. um 8:55 Uhr (53 Min.)
"Angriff statt Verteidigung. Ein „Komitee für Täuschungsoperationen“ ist neben der Aufrüstung eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Sowjetunion. Gasleitungen werden mit eingeschleusten Computerchips und Trojanern sabotiert, Flug- und Seemanöver vor dem wichtigsten Stützpunkt der Sowjets in Murmansk durchgeführt.
Das Ziel: Verunsicherung und Demütigung bei gleichzeitiger Demonstration von Stärke und technischer Überlegenheit. Diese Aktionen bringen die Welt an den Rand des Atomkrieges."
Es werden die Annäherungsgespräche sabotiert und Personen diskreditiert.
(In den 80er Jahren)
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