Alte Männer unter Bäumen

Spracherneuerung auf dem Theater Luc Percevals Shakespeareadaption "L. King of Pain" in Berlin und Hannover
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Urszenen der Erkenntnis vollziehen sich meist unter Bäumen. Nicht nur, wenn der oder die Beschattete von ihren Früchten isst, erweitert sich der Horizont, wächst entweder das Gefühl, in der Welt behaust oder andererseits die Einsicht, ausgesetzt zu sein im Grenzenlosen. Solche Welt-, Lebens- und Gerichtsbäume sind allerdings rar auf deutschen Theaterbühnen.

Wer vor einigen Tagen die Berliner Schaubühne zu Luk Percevals L. King of Pain betrat, fand dort einen solchen wieder: Schon vor Beginn der Aufführung saßen, hockten, standen oder lümmelten die Akteure unter einem beeindruckenden, knorrig-ausladenden Baum, der fast bis in den Bühnenhimmel reichend das halbe Rund auszufüllen schien.

Was unter Bäumen geschehen kann, beschrieb