Schwester, unbekannte Schwester

Sozialistische Bilderwelten Das Kunsthaus Dresden auf Spurensuche
Exklusiv für Abonnent:innen

Auf den Tag genau zehn Jahre vor dem Mauerbau, am 13. August 1951, wurde vor den Ruinen des Haus Vaterland in Sichtweite zum imperialistischen Feindesland der Sockel eines Liebknechtdenkmals eingeweiht. Eine Figur stellte man dort nie auf, doch der Sockel blieb im Grenzland am Potsdamer Platz, bis er 1995, im Lapidarium abgestellt, verschwand. Seit November vergangenen Jahres ist er, von einer Infotafel flankiert, wieder da. Der Liebknecht darauf fehlt immer noch; doch als konzeptuelle Geste verstanden, darf nun phantasiert werden, wie er wohl ausgesehen hätte.

Wie schwer man sich tut mit der sozialistischen Bilderwelt, zeigte nicht nur die unlängst gezeigte Großausstellung Kunst in der DDR (Freitag, 32/03), der nur unter Umgehung des Agitprop eines Max Lingner oder Walter Wo