Solo Richard

Austrainiert Nach dem Grübler Hamlet ist Lars Eidinger an der Berliner Schaubühne nun Shakespeares Schurke Richard III.. Ohne gestandene Kontrahenten kämpft er gegen sich selbst
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015

Der Goldene Bühnenbär schien Thomas Ostermeiers Richard III. an der Schaubühne schon sicher. Auf allen Kanälen euphorisierte Vorberichte und Interviews mit dem Hausherrn und Lars Eidinger, seinem Richard, das Stück ist bis Ende März ausverkauft, und noch der Applaus zur Premiere am vergangenen Samstag zeigte sich berauscht. Doch der Kater war programmiert. Was lief da schief?

Vor genau sieben Jahren hatte Claus Peymann am Berliner Ensemble versucht, Ernst Stötzner auf den Thron des Erzbösewichts zu setzen. Der scheiterte bramarbasierend an den ausgestellten Richard-Klischees. Und wohl auch daran, dass Peymann selbst am Burgtheater in den 80ern mit dem großartigen Gert Voss überhaupt erst einen Richard im Nachkriegsdeutschland beziehungsweise