Wenn wir aus der Griechenlandkrise eines lernen durften, dann, dass für alles Unheil auf dieser Welt die Spekulanten verantwortlich sind. Sie spekulieren bspw. auf Staatspleiten und egal wie hoch ein Staat verschuldet ist, er würde niemals Pleite gehen. Zumindest dann, wenn es keine Spekulanten geben würde.
Der Flurschaden ist enorm. Verkündeten unsere Medien doch während der Hochphase der Finanzkrise, dass Staaten gar nicht Pleite gehen können.
Dieses in deutschen Massenmedien gerne gepredigte Dogma ist selbst Merkel peinlich. In der Finanzkrise sah sie sich sogar bemüßigt, dem zu widersprechen. Komischerweise in dem Moment, als alle Welt ein paar hundert Milliarden Staatshilfe kassieren wollte. Nun, die Griechen gaben ihr Recht.
Aber nicht nur die Griechen sind ein Volk von Pleitiers. Spanien bescherte der Größenwahn 13 Staatspleiten. Frankreich ging ganze neun Mal den Bach runter. Besonders in Bezug auf die Franzosen ist das sehr ärgerlich. Früher haben die Jungfrauen verbrieft, um die Staatspleite hinauszuzögern. Heute erklären sie uns, dass wir auf ihr Niveau runterkommen sollen.
Geschenkt.
Es ist unstrittig, dass Spekulanten jede nur erdenkliche Lücke nutzen, um sich an ihr zu bereichern. Sei es das simple Ausschlachten von Unternehmen oder der Aufkauf von Schuldtiteln der ärmsten Länder dieser Welt, wodurch man dann an Schuldenerlässen durch die großen Industrienationen verdient. Es ist böse und gemein. Besonders dann, wenn es um das Wohl eines ganzen Landes geht.
Man kann das so verdammen und den Schuldigen gefunden haben. Zweckdienlich ist es keinesfalls.
Betrachtet man sich die Aktionen des spekulativen Finanzkapitals, dann haben sie alle eines gemein: Es werden Schwächen im Regelwerk der Staaten offenbart. Schwächen, die die jeweils hiesige Politik scheinbar übersehen hat oder übersehen wollte. In beiden Fällen verschiebt sich damit die Schuldzuweisung jedoch von den Spekulanten weg, hin zur Politik.
Diese wiederum beteiligt sich aber nur an der Empörung über die Spekulanten und ändert im Nachgang nichts oder nur sehr wenig. Als Müntefering sich über die Heuschrecken in Deutschland echauffierte, geschah seitens der Politik nichts. Erst als die Medien immer mehr Fälle auskramten, in denen selbst bei regelmäßiger Ratenzahlung die Eigentümer aus ihren Wohnungen getrieben wurden, bewegte sich etwas. Ungehörte Warnungen gab es auch vorher schon, sie interessierten niemanden.
Es muss immer etwas passieren, damit nichts passieren kann.
Das Einzelschicksal mag uns nun alle betroffen rumstehen lassen, doch würde der Gesetzgeber jede, durch solche Spekulationen, aufgedeckte Lücke in seinen Gesetzen ebenso konsequent schließen, wie sich alle über die Spekulanten empören, wäre die Welt schon lange besser.
Die bis zur Schließung der Lücke generierten Gewinne wären dann nur ein Finderlohn.
Das Problem mit Spekulanten ist also nicht, dass es sie gibt, sondern dass man nicht angemessen auf sie reagiert. Wer sich empören möchte, sollte sich der Politik zuwenden.
Zuerst erschienen auf www.goowell.de
Kommentare 31
"Es muss immer etwas passieren, damit nichts passieren kann."
Das würde ich noch ergänzen mit:
Es muss immer erst ganz Dicke kommen, damit überhaupt etwas passieren kann. Und auch das passiert zu spät oder wird auf später verschoben.
Passieren, das ist ja ursprünglich einen Mus aus Gemüse oder Obst durch ein Sieb zu rühren.
Aber ich bin froh, dass mit dir mal wieder jemand die Spekulanten erwähnt, die sich ihres Tuns nicht schämen müssen. Weil die Politik sie schützt.
O ja, jetzt sollen die Banken in einen Fonds einzahlen, damit "nächstes Mal" nicht wieder der Steuerzahler für die Zockereien aufkommen soll.
Das erscheint mir ein bisschen so, wie wenn man einem Kind ein Sparschwein gibt, wo es vom Taschengeld immer mal was für Extrawünsche zurücklegen kann.
Hallo mh,
anders als Reichsbanpräsident Hjalmar Schacht, der von 1933- 1938, die deutsche Aufrüstung an den Internationalen Finanzmärkten als Partnership in Leadership mit dem globalen New Deal Roosevelts lange, an der privatrechtlichen Spekulation vorbei, tarnen konnte, weil die Wirtschaftsführer der deutsche Industrie verschworen einbezogen, täglich Gelegenheit fanden, all ihre Verbindlichkeiten wie Forderungen auf das deutsche Reich und untereinander, mit so genannten hHandels- Wechseln auf eine dubios private Metallurgische Forschungs- GmbH zu bedienen und bedienen zu lassen bis es, auf in den Welt Kieg, nicht nur monetär krachte. Worauf das International vagabundierende Kapital, gar nicht einbezogen, zunächst ungläubig spekulierend lachte, gehört heute die Spekulation inbeded als kooperierender Geleitzug mit zur Tarnung dieser, global vernetzt, geldpolitischen G- 20 Operationen und fiskalischen Unternehmungen.
Wo war ich stehen geblieben?
bei Toi! Toi! Toi!
Wer hat da geklopft?
tschüss
JP
Wer hat unsere Gesellschaften beraten und verladen?,
privat und staatlich rekrutierte Finanzsoldaten/innen als Währungs- HIT- MEN and - WOMEN!
WUMM!
tschüss
JP
"Erst als die Medien immer mehr Fälle auskramten, in denen selbst bei regelmäßiger Ratenzahlung die Eigentümer aus ihren Wohnungen getrieben wurden, bewegte sich etwas."
Was hat sich bewegt?
worauf ich hauptsächlich hinaus wollte, nebst franzosenbashing, war, dass die stellschraube nur nicht jene sind, auf die man draufhaut.
würde man nun unterstellen, dass das eine mit dem anderen verknüpft ist, wird man umso mehr auf die politik draufschlagen müssen. ;)
mfg
mh
bewegt haben sich die Kurse der welt- Indices, voran der Banken, Versicherungen, Finazdienstleister, zuerst nach unten, als Zwischenhoch nun wieder vor dem nächsten Fall herauf.
tschüss
JP
gut gebrüllt:
"wird man umso mehr auf die politik draufschlagen müssen. ;)"
Vorschlag:
Privathaushalte werden als verlässlicher Partner der Zentralbanken geldpolitisch den Banken mindestens bei der Versorung mit billigem Geld gleichgestellt!"
tschüss
JP
haben die amis durch immobilien-beleihung bereits versucht und sind kläglich gescheitert.
mfg
mh
Da ich nicht an mir halten kann, mein Gutmenschentum über MH auszugiessen nun dies: wenn das liebe Nutztier »Spekulant« wenigstens die Folgen seiner Spekulation selbst zu tragen bereit wäre, wäre ja alles nicht so schlimm. Leider scheut er selbst davor zurück indem er jemanden Geld leiht und für den Fall dass der Schuldner Bankrott geht einfach auf dessen Zahlungsunfähigkeit wettet. Für soviel destruktive Kreativität kann man auch schon mal den Ehrentitel »Heuschrecke« vergeben. Sofern ich mich recht erinnere waren für die Krise vor allem auch Finanzprodukte verantwortlich die von der Finanzindustrie selbst geschaffen wurden.
Da sich die menschliche Gesellschaft historisch, also entlang von Zeitlinien entwickelt, gibt es immer Verschiebungen und Dissonanzen, die sich als Lücken in der gegenseitigen Verständigung durch rasches Erkennen also durch einen Innovationsvorsprung ausbeuten lassen. So kann der stolze Konquistador natürlich reichlich Gold als »Finderlohn« für die Entdeckung des Schiesspulvers vom zurückgebliebenen Ureinwohner erpressen.
zumindest ich ziehe einen expliziten unterschied zwischen banken / investmentbanken zum einen und spekulanten (hedgefonds, private equitygesellschaften etc.) zum anderen.
erstere generieren produkte, letztere nutzen die schwachstellen, erstere generieren sie. wenn man denn in diesem alleinigen kontext bleiben wollte. doch auch hier, gibt die politik die regeln vor.
mfg
mh
Mir persönlich fehlt bei dem Schuldzuweisungsgemetzel noch der Dritte im Bunde.
Nämlich der Kapitalgeber, der gierige Kleinaktionär und Rentenaufbesserer. Wenn die Bank einem Anleger anbietet "Sie können den Investmentfonds nehmen, mit einem Immobilienanteil von soundso viel Prozent und höherem Risiko, aber 15-20% Rendite oder aber die weniger spekulative Möglichkeit Aktien an Unternehmen aus unserem Portfolio, mit 4-8% Rendite.", nun ich glaube wir kennen die Antwort. Jeder wollte mitmischen, sonst wäre es doch gar nicht zu solch einer Aufblähung gekommen. Das der Kredithebel mit günstigen Krediten noch sein übriges getan hat steht außer Frage.
Solange ein 70jähriger Renter klagen geht, weil er an die HRE 100.000,- € verloren hat, scheint ein völlig falsches Bewusstsein in den Industrieländern zu herrschen. Dies Geld welches der rüstige Renter nicht zum Leben benötigt, sondern 'damit es die Kinder mal besser haben' oder aus was weiß ich noch für Gründen.
Man kann sich nicht über Managergehälter und Spekulanten aufregen und am nächsten Tag seine Kröten in den Sparstrumpf schieben und hoffen das der Junge bekommt, weil die Bank so gut "wirtschaftet".
Der Kapitalgeber ist doch derjenige, welcher indirekt die Renditeforderungen aufstellt. Hier greift das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage mal.
Grüße vom Technixer
Hallo mh,
Du schreibst:
"haben die amis durch immobilien-beleihung bereits versucht und sind kläglich gescheitert."
Das habe ich gerade nicht mit meinem Vorschlag gemeint.
Denn in den USA bekamen viele Privathaushalte von den Banken, Versicherungen mit billigen Einstiegskonditionen angelockt, Immobiliendarlehn, um die dann nach einem Jahr und jedes drauf teuerer bei Zinszahlungen und der Tilgung bedienen zu müssen.
Mein Vorschlag hebt darauf ab. Privathaushalte für die Zentralbanken als systemrelevant unternehmerische Partner der Geldmengenpolitik zu fördern und zu fordern.
tschüss
JP
Achso, hier noch etwas zum Thema garstige Politiker:
www.freitag.de/community/blogs/technixer/retter-oder-verraeter-rettung-der-banken-verrat-an-der-demokratie
Hallo Technixer,
mir scheint, Du bist nicht nur ein Technixer sondern auch ein Moneten Mixer, der die Welt des Bangster Business nach eigenem Gusto auf den Kopf stellt.
Es war, es ist tgenau umgekehrt, selbst der normale Sparkassenbanker baggert die Kundschaft, genannt das Bestandsgeschäft, telefonisch nicht als Berater sondern als Verkäufer an, um diesen Kunden, geschult zu beraten und in das Finanzprodukt zu verladen, wo der Kunde gar nicht hin will.
Raffiniert ist dabei schon die Art und Weise des "amtlich" daherkommenden Rankings des Kunden, seine Klassifizierung als konservativ oder risikobereit, in getrennten Verfahren und einstufende Datenaufnahmen nach den Basel II Regeln.
Die Einstufungen nach Basel II werden dann ohnehin von Fall zu Fall nicht beachtet, aber es wird mit diesen Rankings der Kunden als Freibrief fürs Anbaggern untereinander gehandelt.
Tschüss
JP
da hat der deutsche ein recht schizophrenes verhältnis zu geld. man will es sicher, also steht man auf zinsen.
zinsen = sicher.
also griechische staatsanleihen, derivate mit verzinsung etc. .. schreib zinsen drauf und deutsche kauft es dir ab.
es ist schon richtig, dass da auch leute über den tisch gezogen werden, aber die meisten schreien regelrecht danach. während der banker seinem akquisedruck unterliegt, ist der kunde beleidigt, wenn er überall die 6-10%ter rumfliegen sieht, schlussendlich aber für was sicheres nur 3% bekommen würde. wollen die leute nicht.
mfg
mh
:)
das ist natürlich richtig J.P., weil die Banken daran auch ganz ordentlich verdienen.
Aber ganz so abwegig scheint mir meine Argumentationsweise nicht oder doch? Wenn man vor die Wahl gestellt wird 4-8% oder 15-20% Rendite, bei gleichem Kapitaleinsatz, was nimmt man da? Ich wollte bei dem Beitrag auch nur nicht den dritten im Bunde vermissen lassen.
siehe dazu:
www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/--gebiss-mit-karies-beisst-der--den--damit-das-keiner-merkt
17.03.2010 | 21:39
$- Gebiss mit Karies? Beißt der $ den €, damit das keiner merkt?
Hat das $- Gebiss Karies mit Aas Geruch? Beißt der $ den €, damit das keiner merkt?
Nachdem am 12. September 2001, infolge des entsetzlich spekukativ verbrecherischen Terror- Anchlags auf die Twin Towers in Ground zero, Nine Eleven, die NATO weltweit ihren ersten Ernstfall, d. h. Krieg gegen den Internationalen Terrorismus erklärt hat, befindet sich die "freie" Welt in einer Koaltion der Willigen in einem globalen Finanzkrieg
www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/hartz-iv--ein-patriotisches-leben-im-nato-krieg-nach-nine-eleven
19.03.2010 | 17:21
Hartz IV- ein patriotisches Leben im NATO Krieg nach Nine Eleven?
Hartz IV- ein patriotisches Leben im NATO Krieg nach Nine Eleven?
Hartz IV- Leben als Mobilisierungsmaßnahme aller Ressourcen am Arbeitsmarkt für den erklärten NATO- Krieg?
Geht es gar nicht um unwertes Hartz IV Leben, wie der Artikel von Rudolf Stromberger (s. u.) nahelegt, sonderrn patriotisch stramm um ein vermögenssenkendes Dasein mitten in der Mobilisierung aller Ressourcen am Arbeitsmarkt für den Welt- Krieg der NATO seit der Ausrufung des Ernstfalles durch die NATO am 12. September 2001 nach Nine Eleven Ground Zero?
tschüss
JP
die Banken, Versicherungen werben ja mit steuerlich subventionierten Kampagnen in den Medien mit scheinbar garantiert hohen Renditen als gebe es nebenan Zinsen wie um die Ecke beim Bäcker Brötchen/Schribben.
tschüss
JP
@Technixer
1.) Die meisten rüstigen Rentner habe da wohl auch nicht verstanden worauf Sie sich einlassen. Da gäbe es als vierten im Bunde auch noch den profitgetriebenen Berater.
2.) Gerade durch dir rot-grüne Regierung wurde die private Altersvorsorge propagiert, während der Genosse der Bosse gleichzeitig am Finanzmarkt die Zügel schleifen liess.
@mh
Ich wollte nur zu denken geben, dass dein Sprachbild mit dem Finderlohn und Nutztier schief ist. Das Entstehen und Ausnützen einer Lücke durch die zeitliche Verschiebung mit der Politik auf den Markt reagiert, erinnert mich an das Räuber-Beute-Schema.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/9f/LotkaVolterra1.gif
Der Mensch muss sich jedoch nicht so verhalten. Er könnte moralisch oder besser zivilisiert handeln, denn die Lücken sind ja meistens nicht intendiert. Tut er es trotzdem, dann kann man ihn zurecht den Vergleich mit einem Raubtier nahelegen. Wie man in der Grafik sieht vermindert sich jedoch auch irgendwann die Raubtierpopulation. Aber gerade dieser Mechanismus scheint im Bankensektor nicht zu greifen. Eher ruft man nach dem Staat als zivilisatorische Errungenschaft und wälzt die Kosten so auf die Allgemeinheit ab. Im Grunde entsteht so für den Grossspekulanten eine Win-Win-Situation. Damit ist er dann aber auch kein Räuber mehr, dessen Ausbeute der Beutepopulation folgend kleiner wird, denn in dieser Funktion wäre er tatsächlich ein Nutztier. Bei so einer einseitigen (Ge)Win-Situation, kann dem ein oder anderen schon mal der Gedanke an »Parasiten« kommen.
du berufst dich ständig auf den bankensektor.
spekulanten sind keine banken. das ist eine andere hausnummer.
wir machen weiter, wenn du das verstehen willst.
mfg
mh
Ich hätte statt Banken auch Finanzmarkt schreiben können.
Die unten zitierten ollen Rentner haben ihre risikoträchtigen Anlagen zumeist durch Vermittlung ihres Bankberaters getätigt. Vielleicht könntest Du dann einfach mal deinerseits genauer ausführen wer für dich ein Spekulant ist und wer nicht. Ist der olle Rentner ein Spekulant, der provisionsgetriebene Bankberater oder der Fondsmanager? Ich will ja verstehen, also bitte erklär's mir. Wikipedia sagt mir ja das sich der Begriff auf kurzfristige Investitionen bezieht, weil aus dem Lateinischen für »erspähen« abgeleitet. Gerade diese Kurzsichtigkeit delegierten ja manche Anleger an die ("Spekulanten"????) in der Hoffnung auf eine langfristig hohe Rendite. ???
Hallo ich,
Danke!,
treffend formliert:
1.) Die meisten rüstigen Rentner habe da wohl auch nicht verstanden worauf Sie sich einlassen. Da gäbe es als vierten im Bunde auch noch den profitgetriebenen Berater.
2.) Gerade durch dir rot-grüne Regierung wurde die private Altersvorsorge propagiert, während der Genosse der Bosse gleichzeitig am Finanzmarkt die Zügel schleifen liess"
ich ergänze einmal dankbar:
"....während der Genosse der Bosse gleichzeitig am Finanzmarkt die Zügel deplatziert deregulierend schleifen liess"
tschüss
JP
Ich dachte der Berater gehört quasi zur Bank und repräsentiert diese, in dem er in ihrem Sinne handelt.
Ist mir eine Nummer zu einseitig immer auf Schrödi rumzuhacken. Da die Agenda 2010 ein neoliberales Gesamtkonzept ist, möcht ich mal behaupten, dass solch geistreiches sowieso gekommen wäre, wenn CDU/ CSU und FDP hätten schalten und walten können. Außerdem wurde von Birne ja schon ordentlich vorbereitet, nachdem das Konkurrenzsystem weg war. Auf diesem Umstand wird ja in den Politikwissenschaften auch sehr gern hingewiesen, weil sich immer alle wundern warum die Vermögensumverteilung, die sich verringernde politische Unterstützung der Gewerkschaften usw. sich nach 1990 verstärkte.
Das Problem sei nicht der Spekulant, sondern daß man nicht angemessen auf ihn reagiere; die Empörung solle sich der Politik zuwenden.
Ich weiß nicht genau, ob ich die Aussage richtig verstehe. So wie sie da steht, finde ich sie vollkommen richtig. Aber sie ist zweideutig. Ich finde sie dann richtig, wenn sie besagen will, daß man über eine Politik empört sein muß, die der Spekulation nicht g a n z enge Grenzen setzt. Denn darüber empört zu sein, daß die Spekulanten sich diese Grenzen nicht selbst setzen, wäre in der Tat albern. Unter "ganz engen Grenzen" verstehe ich: solche, innerhalb derer Spekulanten die von dir benannte Funktion ausüben, Schwachstellen anzuzeigen - aber: ohne daß daraus Schaden entstehen kann.
Denn wenn man von dieser Funktionsbestimmung ausgeht, wird man Spekulation mit allen sonstigen Methoden der Ergründung von Schwachstellen vergleichen. Man wird feststellen, daß eine Konfundierung von Schwachstellenanzeige und Schädigung sonst nicht üblich ist. Das gehört nicht zum B e g r i f f der Schwachstellenanzeige. Sicher, man kann sagen, es gibt naturwüchsige und geplante Schwachstellenanzeige, dann gehört es zum Begriff. Zum Beispiel haben der Hutu-Tutsi-Konflikt und dessen Folgen Schwachstellen der postkolonialen Staatsgründungspraxis, der UNO, der Militärdoktrinen Frankreichs und der USA aufgedeckt. Aber die Konsequenz aus der Unterscheidung ist, daß man sich, wo immer es möglich ist, g e g e n die naturwüchsige Schwachstellenanzeige entscheiden wird. Die geplante im Fall von Spekulation bestünde darin, aus ihr eine Methode z u m a c h e n , eben indem man ihr sehr enge Grenzen zöge.
Wie wahr!
@michael jäger: der einzelpunkt ergibt sich wie immer aus der generellen sichtweise, die ich versuche zu umreißen:
eine grunderkenntnis meinerseits lautet, dass der mensch immer den ihm gegebenen rahmen ausnutzen wird. d.h. wenn es legal und einträglich ist leute aus ihrem haus zu vertreiben, auch dann wenn sie pünktlich ihre raten zahlen, dann wird sich immer jemand finden der das tun wird.
einträglich = zum eigenen vorteil, wie auch immer der aussehen mag.
nun mangelt es uns aber nicht an der erkenntnis, was schief läuft. bei jedem vorgang ist erkennbar, wodurch sich jemand einen vorteil verschaffte und schlussendlich sind immer irgendwelche grauzonen und gesetzeslücken.
wenn wir als gesellschaft gesetzeslücken zulassen, brauchen wir uns nicht darüber beschweren, wenn sie genutzt werden. worüber wir uns aber beschweren müssen ist, dass sie nicht geschlossen werden.
zur zeit ist eher so, dass man alles laufen lässt, bis es schlussendlich im großen ausmaß schief läuft und dann reguliert man wie blöde, um es in ein paar jahren wieder zu entschärfen.
ich finde das bsp. mit dem eigentum insofern sehr passend, als dass dem bürger hier eigentum auf sehr sehr destruktive art und weise entzogen wird. das ist schädlich für eine volkswirtschaft, muss also verhindert werden.
wenn man sich das damalige anschaut, dann wars aber so, dass münte auf die bösen heuschrecken schimpfte, die medien das aufgriffen und mitschimpften, schlussendlich aber nichts passierte und dennoch waren alle zufrieden.
d.h. der auslöser (politik), die betroffenen (bürger) und auch die beobachter (medien), hatten sich auf die ausnutzer (private equity gesellschaften) verbal eingeschossen, sich an ihnen ausgetobt und zufrieden gemeckert ... nur behoben wurde nichts so richtig und zwar weil keiner auf der politik rumgehackt hat, die den blödsinn zu verantworten hat.
nun, zumindest mir gefällt der anreiz für den/die spekulanten. sollen sie doch mit der ausnutzung der lücken verdienen. es ist absolut transparent. jeder der will, kann nach dem ersten deal wissen, was da getrieben wurde. würde man nun konsequent diese aufgetanen lücken schliessen, würde der handlungsrahmen automatisch immer enger .. wortwörtlich würden sie den strick verkaufen, auf dem man sie dann aufknüpft.
in dem zusammenhang glaube ich übrigens, dass solch ein konsequentes lückenschliessen auch zu einer vereinfachung von gesetzen führen würde, denn der staat würde schnell merken, dass er sonst nur am hinterherhecheln ist mit seinen ausnahmen und der bedienung tausender interessen.
hier spielt unser rechtssystem eine große rolle, in welchem jedes gesetz oder neue verordnungen zu gesetzen zur folge haben, dass alles erneut von gerichten ausdefiniert werden muss und sich das wiederum über jahre hinwegzieht. der grund für die sich ausdehnende bürokratie in staaten, die längere zeit ohne systembereinigenden krieg auskommen müssen.
mfg
mh
Geht es bei dern heutigen Arten und Zielsetzungen von Spekulationen nicht sehr viel weiter und tiefgreifender um eine geldpolitische Interventionspolitik der G- 20 Staaten, um deren extrem aufgeblasenen Sinn für Geldmengenpolitik Anreize monetär als deregulierter wie dereguliernder Ausputzer zu flankierenß
tschüss
JP
Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge (einschl. ehem. Zinsabschlag) in 2009:
12.442.160 (-7,6%)
gna
richtige zahl: TEUR12.442.160 (-7,6%)
www.bundesfinanzministerium.de/nn_4158/DE/BMF__Startseite/Service/Downloads/Abt__I/1001191a6003,templateId=raw,property=publicationFi le.pdf
Ich dachte immer der Spekulant ein Parasit, mmmh, denke ich noch immer.
Trotzdem, Parasiten können auch nützlich sein, aber sie sind es nicht immer, oftmals wohl eher das Gegenteil...