Bestehen auf Aufklärung

Interview Zehn Jahre neuer „Freitag“, zehn Jahre Debatten. Stimmt unser Kurs? Wir fragten den Philosophen Guillaume Paoli und die Soziologin Cornelia Koppetsch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2019
Guillaume Paoli und Cornelia Koppetsch dort, wo sonst Kollegenqualm aufsteigt
Guillaume Paoli und Cornelia Koppetsch dort, wo sonst Kollegenqualm aufsteigt

Foto: Philipp Plum für der Freitag

Als Orientierungshilfe des Gesprächs, das in unserem Konferenzraum stattfand, diente die erste Ausgabe des neuen Freitag. Schnell war man allerdings bei der Aktualität – denn sie gründet auf den gesellschaftlichen Problemen von damals.

der Freitag: Vor zehn Jahren erschien erstmals der neue „Freitag“. In einem Gründungsmanifest bezog sich Jakob Augstein auf Günter Gaus, den ehemaligen Herausgeber des „Freitag“: „Ich nenne links, dass man gesellschaftliche Fragen für vorrangig hält.“ Das klingt gut, aber was genau könnte damit gemeint sein?

Cornelia Koppetsch: Es soll vermutlich bedeuten, dass gesellschaftliche Interessen Vorrang haben vor Individual- und Partikularinteressen. Denn das ist ja das Wesen einer