Der bekehrte Mann

Unterwerfung Der neue Roman von Michel Houellebecq ist wie der Westen selbst: Spielerisch, ironisch, flatterhaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2015
Als wäre er eine Figur aus seinen Texten: Houellebecq in Paris, November 2014
Als wäre er eine Figur aus seinen Texten: Houellebecq in Paris, November 2014

Foto: Bonaventure/AFP/Getty Images

Man liest ein Buch nie ohne seinen „Kontext“, lautet eine der schlichten Wahrheiten, die uns die Literaturwissenschaft bereithält. Im Fall des neuen Buchs von Michel Houellebecq ist es krass: Statt hier zu sitzen und mich höchstens zu ärgern, dass ich den Namen des Autors immer noch nicht auf Anhieb richtig schreiben kann, steht der Vorwurf im Raum, die Anschläge vom 7. Januar hätten auch ihn und sein Buch gemeint, das just an diesem Tag ausgeliefert wurde. Tatsächlich hat Unterwerfung schon vor seinem Erscheinen in Frankreich heftigste Debatten ausgelöst, kolportiert wurde ein islamfeindlicher Inhalt, der von der deutschen Kritik jedoch postwendend dementiert wurde.

Und dann ist da noch der Titel der letzen Ausgabe von Charlie Hebdo. Man sieht