Der Dickbrettbohrer

Soziologie Zum 150. Geburtstag von Max Weber hat Jürgen Kaube eine sehr kluge Biografie vorgelegt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

Es kommt selten vor, dass ein Leben, das zu einem Gutteil aus dem Wälzen von Textmassen besteht, zugleich den Stoff für ein Biopic abgibt. Nach der Lektüre des Buchs Max Weber. Ein Leben zwischen den Epochen wundert man sich, dass es „Max Weber – Der Film“ nicht längst gibt. Vielleicht ist er auch deshalb ein Desiderat, weil der erotische Kitzel, der einem solchen Vorhaben den Zugang zur Primetime öffnen würde, immer noch auf einem Gerücht basiert: Die Briefe zwischen Max Weber und seiner Geliebten Else von Richthofen sind nur in wenigen Auszügen publiziert. Es soll aus ihnen ein masochistisches Verlangen des Gelehrten sprechen.

Jürgen Kaube, der Autor der nun erschienenen Weber-Biografie, ist gegenüber solchen Deutungen sk