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Literatur Peter Wyden erzählt in „Stella Goldschlag“ von der Auslöschung der Berliner Juden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2019
Stella Kübler, geborene Goldschlag, 1957 vor Gericht
Stella Kübler, geborene Goldschlag, 1957 vor Gericht

Foto: Zuma/Keystone/Imago

Wer über eine Figur der Zeitgeschichte erst das Sachbuch und dann den Roman liest, tut das mit der Frage: Was könnte mir der Roman klar machen, was das Sachbuch nicht kann? Zugegeben, im Fall von Stella Goldschlag ist eine unvoreingenommene Lektüre für jeden schwierig, der das Gewese um Takis Würgers Roman Stella zur Kenntnis genommen hat (der Freitag 3/2019). Aber was heißt hier Roman und was Sachbuch? Würgers Roman bekundet seinen dokumentarischen Einschlag nicht nur durch ein Foto der Goldschlag auf dem Cover, sondern auch durch eine Notiz vor seinem Beginn: „Teile dieser Geschichte sind wahr“. Das belegen die eingestreuten Auszüge aus den Prozessakten des Sowjetischen Militärtribunals gegen Stella, und ein Quellenverzeichnis, in