„Ein Bärendienst an den Studenten“

Im Gespräch „Schleichende Noteninflation“ an Hochschulen? Jeder weiß längst, dass es zu viele zu gute Noten gibt. Das entzürnt Heinz-Peter Meidinger vom Deutschen Philologenverband
Exklusiv für Abonnent:innen

Es gibt Missstände, die so offensichtlich sind, dass man sich nur wundern kann, wieso sie trotzdem herrschen. Seit langem werden an deutschen Hochschulen viel zu milde Noten verteilt. Und der Trend hält an. Der Anteil der Studenten, die ihr Studium mit „gut“ oder „sehr gut“ abschließen, sei binnen zwölf Jahren von 70 auf gut 80 Prozent gestiegen, sagt der Wissenschaftsrat. Es gibt wohl nicht viele, die an einer Hochschule unterrichten und sich in dieser Sache wohl fühlen. Dabei sieht sich der Dozent als Täter und Opfer. Einerseits will er einem Menschen mit einer schlechten Note nicht die Zukunft verbauen, andererseits weiß er, dass er mit dieser Praxis das Leistungsbild verzerrt. Ein fataler Kreislauf, aus dem fast nur bei Strafe