Ein Befreiungsversuch

Medien Der Journalismus ist ängstlich geworden. Anmerkungen zum Fall Relotius und einer Diskussion im eigenen Haus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2019
Der Blick in den Spiegel (und den „Spiegel“) ist oft zum Verzweifeln. Für alle
Der Blick in den Spiegel (und den „Spiegel“) ist oft zum Verzweifeln. Für alle

Foto: Jessica Burstein/NBC/Getty Images

Liebe Leserinnen und Leser, wir haben letzte Woche oft von Ihnen gesprochen. Anlass war der Reporter Martin Leidenfrost. Leidenfrost schrieb früher im Freitag eine Kolumne mit Kurzreportagen aus Europa, vornehmlich Osteuropa, aus Brüssel glossierte er das Innenleben der EU-Verwaltung in einer Serie, manche werden sich bestimmt erinnern. Aus Gründen, die nichts mit der Qualität seiner Kolumne zu tun hatten, schrieb er sie dann für das neue deutschland, bis diese Zeitung ihm die Zusammenarbeit aufkündigte. Grund waren zwei Kommentare in der österreichischen Presse, in denen Leidenfrost heftig gegen „die Bagatellisierung von Abtreibung“ und gegen die „Homo-Ehe“ polemisiert hatte. der Freitag steht selbstverständlich ebenso wenig