Wie eben bekannt wurde, verstärkt sich das FREITAG-Kulturressort mit einem vierköpfigen Beraterteam, dem der Schriftsteller Günter Grass, die ex-FREITAG-Bloggerin Anna (hiermit angefragt), der neue Bundespräsident (N.N.) sowie der Medienjournalist Stefan Reinecke angehören sollen. Dazu Ressort-Leiter Angele: "Die Namen Grass, Anna und der neue Bundespräsident sprechen ja wohl für sich. Reinecke, den ich hier schon in einer Blattkritik erleben durfte, hat mich durch seine kritische Fragetechnik auch bei schwierigen, leicht kränkbaren Interviewpartnern beeindruckt und durch seine Gabe, zum Kern auch einer komplizierten Sache vorzudringen. Ich bin überzeugt, dass er und die drei anderen des Teams ein wichtiges Korrektiv unserer Arbeit herausgeben, äh, bilden."
Kommentare 119
Michael Angele schrieb am 06.01.2012 um 14:39
"äh">/I>
Äh?
sagt Asterix zu Obelix:"Nicht nur die Römer spinnen,auch die Schweizer".
Das Kulturressort kommt also ohne linksintellektuelles Quartett aus. Trau ich ihm auch zu.
Laut neusten Sondierungen, bisher noch geheim, werden im Zuge der weiteren Normalisierung die Ressorts Kultur und Alltag zusammengelegt. Die Leitung übernimmt, moment mal, ah, die Entscheidung ist doch noch nicht gefallen, Vorschläge werden noch entgegengenommen, ebenso zur Frage, wie das neue Ressort benannt werden soll.
Ich hätte gerne das "Buch der Woche" und noch lieber mal gewusst, wie viele Schweizer (außer Köppel) es jetzt eigentlich gibt. Schon wieder dieser Plural. "Die Schweizer". Bei Anne Will heißt es immer "der Schweizer". Also: Entweder Buch her oder Antwort!
Rüdiger ist doch auch raus. Könnt ihr den nicht noch mitmachen lassen? Von dem zu hören würde mich echt freuen. Und "Rüdiger" wäre auch ein toller Name für's Ressort..
@Herr Katzer 15:46 h
außer Köppel sollten Sie noch den Schweizer Nationalbankpräsident P.Hildebrand kennen...kein Buch..Zeitung..NZZ
Ich begrüße das.
Anna wird aber wohl Anette den Vortritt lassen.
Ein Vorschlag: Die Aufwandsentschädigung nach Aufwand differenzieren.
Lieber Herr Angele,
Sie brauchen keine Berater, Sie brauchen ne ordentliche Stammkneipe in Berlin. Da werden Sie von ganz allein auf den neuesten kulturellen Stand gebracht. Meiden Sie aber den Prenzlauer Berg.
"Reinicke, den ich hier schon in einer Blattkritik erleben durfte, hat mich durch seine kritische Fragetechnik auch bei schwierigen, leicht kränkbaren Interviewpartnern beeindruckt".
Wie jetzt, hat der Sie etwa interviewt? :-))
Nicht lustig, Herr Angele, sorry. Hier als Ironie verkleidet zu implizieren, Frau Dahn sei "schwierig" und "leicht kränkbar" (so muss ich das zumindest lesen) ist geschmacklos, noch mehr, da die meisten Leser/innen und die Interna nicht kennen. Stilvoll wäre eine sachliche Darstellung seiner Sicht von Herrn Augstein gewesen, und die nicht nur in irgendwelchen Wischiwaschi-Kommentaren versteckt.
Anna und Grass sind natürlich eine gute Wahl. Der neue BundesPräs und Herr Reinecke sind eher kulturferne Figuren. Sie sollten in Erwägung ziehen, Frau Jelinek ( wg. Prominenz, literarischer Qualität und Quote ) und einen Herrn aus der FREITAG-Community zu berufen, der sich in Sprach, Ideologie- und Literaturkritik gut auskennt ( wg. besserer basisdemokratischer Legitimation ).
Und seien Sie, Herr Angele, nicht zu sauer auf Herrn Reinecke. Der hat nur die Chance genutzt, die Frau Dahn ihm gegeben hat.
Tja... jetzt wird wohl ausgetobt. O tempora, o mores...
Ein weitestgehend unbekannter Journalist und Leiter eines Kulturressorts ist gestern Abend von uns gegangen. Sein langer, qualvoller Tod im Kreise seiner Fiesen beendete ein Leben voller ironischer Bedeutungslosigkeit. "Wir werden ihn nicht vermissen und das ist das Erschreckende daran", schrieb ein Kondolenzkommentator heute.
Jelinek - unbedingt ja!
Ein Herr aus der Community - unbedingt nein!
Eine Dame auch nicht!
@Calvani 16:40 h
ist das so,,,? Ich hatte gehört der sollte für eine schweizer Zeitung "branden" in Anlehnung auf "wulffen".
Der schweizer Nationalbankpräsident Hildebrand und sein Frauli sollen doch durch Devisenkauf und Verkauf die Bank "beschissen " haben...zzzh
Echt?
Nicht zu fassen!
Besagter ehemaliger Kulturleiter mit Budgethoheit (so viel Budget, aber soooooo viel Hoheit) hat gestern hingegen wirklich den Löffel abgegeben. Aber wen wundert, dass es keiner merkt?
@Katzer. Name finde ich okay, sehr moderat, ich werde Grass fragen, ob er dem zustimmen kann.
@goedzak. Anette ist natürlich auch hochwillkommen. Der Vorschlag ist absolut vernünftig. Es ist geplant, dass das Team mit literarischen Preziosen bezahlt wird.
@koslowski. Ich denke aber vielleicht doch, dass ins Beraterteam auch kulturferne Figuren sollten. Sonst laufen wir Gefahr, zu abgehoben zu werden!
@Magda
Wie soll ich den Prenzlauer Berg meiden, wenn ich gar nicht aus ihm rauskomme? Kennen Sie die Strandlounge auf dem Parkhaus der Schönhauser Allee? Dort bin ich, im Sommer, öfter und höre mich um.
Ja, Reinicke hat mich interviewt. Ich muss sagen, ich bin nicht mehr der gleiche (der selbe?), der ich vor dem Interview war.
Aufsteigt der Strahl, und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.
C.F.Meyer
Aus der Schweiz, da kommen die Besten, den die liegt mit viel Land, sogar Mittelland dahinter, auch am Rhein.
Wie wäre es denn, wenn der dF ein ganz neues Gremium gründete, weil die alten Herausgebergremien, im Rund um den Redaktionstisch, nun entweder zu verqualmt, oder aber zu wichtig wirken. Nennt es das "Hergeber"-Gremium des dF.
Besetzt es mit Leuten, die schon was sind und es sich leisten können, zu geben, zu geben und zu geben, weil sie nix mehr nehmen müssen, auch keine Aufmerksamkeit.
Und wenn sich dann, unter solchen Hergebenden und viel anmutiger noch, unter den Hergeberinnen, sprudelnde Ideen und Gedanken finden lassen, die mehr als ein Fake und ein Mückenschiss sind, dann druckt sie als Leitschiene, zur Orientierung, von Zeit zu Zeit und bei Zeiten, und seid doch verdammt noch einmal, ein wenig stolz darauf.
Journalismus mit gesenktem Kopf ist keiner. Damit, mit der gesenkten Rübe, kommt man den Hintern der anderen zu nahe.
Auf
Christoph Leusch
@Popkontext
Zustimmung! Angele wirft hier eine geschmacklose und v.a. über die Maßen arrogante Spitze, und keiner sonst merkt's!
(ob's nur gegen Fr. Dahn geht ... weiß nicht, ich sehe den Schwerpunkt in noch anderen Andeutungen)
"Sonst laufen wir Gefahr, zu abgehoben zu werden!"
Das macht nichts, Hauptsache Sie sind bescheiden...
"Besetzt es mit Leuten, die schon was sind und es sich leisten können, zu geben, zu geben und zu geben, weil sie nix mehr nehmen müssen, auch keine Aufmerksamkeit"
Sie bringen mich manchmal in tiefen Schock, Columbus, und das meine ich jetzt nicht um Sie zu kratzen, sondern ich äußere nur mein Gefühl. Das ist zutiefst unmenschlich, was Sie hier geschrieben haben.
Ja, leider mal komplett daneben. Es geht natürlich um die gerade frisch abgesägten Herausgeber/innen, um kritische Blogger/innen etc. - kein feiner Umgang mit (wohlmeinender!) Kritik und wirkt neben der Ignoranz und Respektlosigkeit vor allem wie eins: gekränkt.
DandelionWine, damit kann ich nun nix anfangen, weil ich nicht weiß, was Sie wirklich schockte, kratzte, störte.
Ich sehe ein "Hergeber"-Team als einen kreativen Vorschlag, der sich dann auch gedruckt und Online ausdrückt und nachvollziehbar ist. Weil nun kein Herausgeber-Team, was weiß ich wirklich um die Hintergründe, was sollte ich, als dFC- und Leser-Mitglied überhaupt wissen, nicht mehr gibt, wäre das doch was Neues.
Ich habe Frau Dahn gerne gelesen, besitze Bücher von ihr, hörte Schorlemmer fast immer zu und las Dalos Gottsucher.
Nun aber sind diese Herausgeber nicht mehr da, ihre Präsenz hatte auch vorher abgenommen. Ich wußte nicht ob Sie je für sich, oder als Team sprachen und "Blattkritik" übten.
Frau Dahn hat sich zu ihren Vorstellungen geäußert und einen Teil der Kritik, "Boulevardisierung" teile ich, wiewohl auch das Realitätsprinzip bei Linken und irgendwie Linken nicht unter die Räder kommen sollte. Am Ende des taz-Artikels drückt das Frau Dahn, die wirklich ganz honorig und offen schreibt, auch aus.
Einen frei schwebenden "Hergeber"-Kreis, den gab es in der Publizistik bisher noch nicht.
Ironie und Hang zum Pathos, C.F.Meyer, eine gewisse Schweizerliebe, auch wenn sie Käse ist, einmal abgezogen, wäre das nicht eine feuilletonistische Idee, die es wert ist ausprobiert zu werden. - Ich würde das Gremium sukzessiv ausbauen und jeden Neuankömmling (m/w) mit einer Seite vorstellen, die er selbstverständlich beeinflussen darf.
Ansonsten hat der dF ja auch noch Sie und mich (;-)). Ansonsten müssen wir weiter tieftraurige Kulturposten vom Klaue Magnus lesen, der in geradezu dialektischer und erstaunlich sturer Manier, aus den modernen Aufklärern Nullen und Einsen (Informatiker statt Informierte) macht, deren Horizont sich nicht messen könne, mit jenen vorgeblich wägenden und aus der Tiefe des Raumes böllernden sechs-achter Geschossen.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
@Columbus
Zu Ihrem Vorschlag, den ich in der Intention sehr gut finde: Ein Gremium braucht es da m.E. aber nicht. Hin und wieder ein unverbindliches Leserbrainstorming oder eine Leserbefragung (Zwecks Freitags-Optimierung oder Klärung interessanter politischer Fragen) wäre sinnvoll - und erfahrene Ratgeber, die die Freitagsmacher auch bei kleinen Zweifeln mal befragen könnten...
@DandelionWine
Was soll daran unmenschlich sein? Da geht es um das bedingungslose Geben. Allein für das Wohlergehen der Freitagsmacher und Leser. Sehr menschlich.
@ Michael Angele - Wie heißt der denn nun Reinecke oder Reinicke?
Sie sind noch der gleiche Scherzkeks mit Krümel und der selbe Schweizer. Haut das jetzt hin?
Strandlounge - sowas verdirbt den Charakter. Die Missachtung urbaner Verhältnisse durch die Herstellung heuchlerisch-entfremdender Kneipenszenerien hinterlässt Spuren. Man verlernt das Authentische. Standlounge - tss und drunter die alles verschmutzenden Benzinkutschen.
Sie müssen da raus.
"Sonst laufen wir Gefahr, zu abgehoben zu werden!"
Das haut doch auch nicht hin: "Sonst laufen wir Gefahr, zu verabheben, muss das heißen".
Bingo!
@Magda
War das nicht ein reflexives Verb? *Uns* zu verabheben oder so ähnlich...
Gut, ich muss da raus, sehe ich ein. Aber sie verlangen zugleich, dass ich mich kulturell auf dem neuesten Stand halten soll. Reinickendorf (!) zum Beispiel, wo ich gerne wohnen würde, können sie in dieser Hinsicht vergessen.
So war es gedacht, Fro,
Die Herausgeber sind weg, Jakob Augstein, der Verleger- Kolumnist ist da und gelobt zu bleiben, und da ist eine Redaktion, die hoffentlich selbsttätig und selbstständig arbeitet. -Ach, das weiß ich und glaube ich.
Jetzt könnte, eine neue Gesellschaft der kulturellen und feuilletonistischen, der politischen, aber eben nicht alltäglichen, -dafür bin ich mir doch selbst genug-, "Hergeber" vielleicht helfen.
Leute, die keine Karten im journalistischen Spiel mehr haben oder brauchen, aber zumindest wissen, es geht um die linke Ecke im eher rechts orientierten dünnen Angebot der wöchentlichen Meinungsblätter.
HergeberInnen vielleicht auch aus Gebieten, die bisher schwer abzudecken sind, weil die Materie so widerständig und zeitraubend ist und immer mehr als einen Redakteur (m/w) verschleißt: Recht, Naturwissenschaften, Gesundheit, Soziales, Wirtschaft.
Grüße
Christoph Leusch
"Hier als Ironie verkleidet zu implizieren, Frau Dahn sei "schwierig" und "leicht kränkbar"..."
"Es geht natürlich um...kritische Blogger/innen etc..."
Sieht so aus - sollte es so sein, wäre es wirklich geschmacklos und unsouverän.
Liebe Popkontext, vielleicht mal den eigenen Narzissmus ein wenig zurückfahren: Es geht in meinem Mini-Blog überhaupt nicht negativ "um kritische Blogger/Innen". Hätten Sie in ihrer Feindbildpflege wohl gerne. Aber das Gegenteil ist der Fall, ich fände die Idee einer Herausgeberschaft mit Bloggeranteil nicht schlecht.
Beste Grüße
PS Wer ein solches Interview in der "taz" führt, muss sich eine kleine Spitze schon gefallen lassen. Die Kollegen von "Alltag" zum Beispiel hätten allen Grund, wirklich sehr sauer zu sein: In ihrer unfairen Kritik am "Alltag" unterschlägt Frau Dahn, dass dieser "Alltag" a) nicht zuletzt auch durch ihre eigene Kritik längst nicht mehr dieses Zerrbild abgibt, das sie da zeichnet, und b) unter den Herausgebern auch einen gab, der dem "Alltag" immer schon sehr positiv gegenüberstand. Ich kann das bezeugen. Wieso erwähnt sie das nicht?
Insofern frage ich mich: Wer ist hier eigentlich arrogant?
Eigenen Narzissmus zurückfahren? Ach, wenn er nicht gestorben wäre, dann könnte er die eigene Haustüre beraten...
Geht's noch? Einer Frau Dahn, die das schon aushalten wird, darf man nicht ungestraft eine kleine, im Grunde genommen völlig harmlose Retourkutsche geben, aber dass hier jemand in völlig indiskutabler, ja geistesgestörter Weise mit dem Tod des Kulturressortleiters Witze macht, das ist offenbar vollkommen okay.
@Michael Angele
Der Narzissmus liegt da doch eher bei Ihnen - Sie sind nicht mein "Feindbild" - wenn ich Ihrer Meinung bin, stimme ich Ihnen gern zu.
Nur liest sich der Blog leider so, als ob Sie sich allgemein gegen unerwünschte "Beratung" jeder Art wenden. Und mit der Spitze treffen Sie sowohl Herrn Reinicke / Reinecke, den ich nicht kenne und mit dem Sie möglicherweise noch eine Privatrechnung offen haben, das weiß ich nicht, als auch Frau Dahn.
Auf ein Interview mit inhaltlicher und keineswegs abwegiger Kritik, die nicht ihrer Ansicht entspricht, hin die Person einfach als "schwierig" und "leicht kränkbar" zu bezeichnen, halte ich in der Tat für stil- und respektlos, gerade zum jetzigen Moment. Ich hätte mir wie gesagt gewünscht, Augstein hätte dazu kurz und sachlich Stellung bezogen.
@Michael Angele
Es geht hier wohl um diese Passage: „…..hat mich durch seine kritische Fragetechnik auch bei schwierigen, leicht
kränkbaren Interviewpartnern
eine
"mit dem Tod des Kulturressortleiters Witze macht"
Ach, es gab ihn (den Tod) wirklich?!
@Michael Angele
Nun ja, das Gefühl dafür, was man "aushalten" muss / kann ist offenbar unterschiedlich ausgeprägt.
Die Art hier Informationen zu verbreiten finde ich auch bescheuert.
...und geschmacklos.
Ich halte es schon aus, keine Sorge. Aber machen sie mal folgende Probe aufs Exempel. Ich hätte also in meinem Blog geschrieben. "Eine Herausgeberin ist gestern von uns gegangen. Ihr langer, qualvoller Tod..." Etc. etc. Man würde mich zu Recht für gestört halten.
Oder ich würde schreiben
"Eine Kölner Bloggerin ist gestern von uns gegangen. Ihr langer, qualvoller Tod..."
Ganz ehrlich, man würde sich wohl nicht nur um mich sorgen, man bekäme auch ein wenig Angst vor mir.
Satis
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Zwei Schweizer sind besser als einer! Ist DJ Bobo nicht frei?
Hier gibt's nur engelsbestäubte Freitagsjunkies. Da wird auch ein neues Beraterteam nix darn ändern.
@merdeister
DJ Bobo ist doch schon bei der Feindpresse unter Vertrag! Hier, was Roger Köppel von der "Weltwoche" zu seinem Berater sagt:
"Der Artikel über DJ Bobo ist eine Jugendsünde. Der wurde aus einer falschen Arroganz heraus geschrieben und war auch journalistisch nicht genügend. Es tut mir leid, weil ich Bobo für einen glänzenden Unterhaltungsunternehmer halte."
medienwoche.ch/2011/11/25/ich-misstraue-der-masse/
"War das nicht ein reflexives Verb? *Uns* zu verabheben oder so ähnlich..."
Hihi, ich liebe diese stilistischen Feinheiten.
Liebe Leute, alle Antworten morgen (spät am Abend). Ich habe die letzte Nacht nicht geschlafen und viel für morgen eingeplant also muss ich jetzt zu Bett. Da ich krank bin, fahre ich morgen abends nicht in mein Musikklub, sondern sitze im Internet. Bis dahin mal. :)
Gute Nacht.
Da habe ich nicht gut recherchiert, woran man erkennt, dass ich kein Journalist bin und wohl zu den Wahnsinnigen und Anonymen, die aus dem Hinterhalt agieren gehöre ;-)
Vielleicht wenn sie uns ein bisschen die Hölle heiß machen?
Vielleicht könnte Robinson den Freitag beraten?
Beste Grüße aus Thun! Fisch gab es heute Abend und einen trockenen Humor... äh... Weißwein dazu. ;-)
@ Columbus schrieb am 06.01.2012 um 20:44
"Jetzt könnte, eine neue Gesellschaft der kulturellen und feuilletonistischen, der politischen, aber eben nicht alltäglichen, -dafür bin ich mir doch selbst genug-, "Hergeber" vielleicht helfen."
Ich hoffe nur, werter Columbus, dass man Ihnen jetzt solche Texte nicht als linkkradikale Übernahmegelüste des Freitag durch den Mainzer Kreis "Hergeber" interpretiert.
Mit einem links - liberalen Freitag möchte ich nichts mehr zu tun haben.
Und Tschüß !
Genau, das scheint eine Webkrankheit und Haupt-Web-Gefahr, die soziales Kapital (mein nächstes Thema) und Motivation letztlich vernichtet. In meinen Kreisen spricht man vom überinklusiven Denken. Aber Ärzte sind ja auch irgendwie pathologisch veranlagt und denken immer in Fällen und was der Fall sein könnte.
Gutes WE
Christoph Leusch
ad Zasti schrieb am 07.01.2012 um 01:23
Dann wollen Sie auch mit Karl Mohr und Friedrich General nix mehr zu tun haben, die waren nämlich klassische Linksliberale.
Liebe Grüße und bleiben Sie im Feld
Christoph Leusch
Calvani ging von uns, im Kreise ihrer Fiesen...?
Damit wäre ja auch ich gemeint. Michael Angele, das nehmen Sie zurück!
Selten eine so erhellende und der Sache dienliche Debatte gelesen wie diese. Wenn sonst nichts, so würde allein sie Frau Dahn widerlegen und für die Verbannung aller sprechen, die Kritik am "Freitag", wie er ist, äußern. Anders freilich als Angeles satirischer Vorschlag eines Berater-Teams, ist die Entlassung der Herausgeber Realität. Wie es schon die Entlassung von Ingo Arend war. Vergessen? Gibt es dazu nichts zu sagen? Sind diese Leute überflüssig? Wenn das die Meinung der habituellen Kommentatoren ist - warum haben sie es nicht geschrieben, als es das Herausgeberquartett noch gab? Ist überhaupt noch jemand an einer ernsthaften Diskussion interessiert, oder geht es nur noch um dämliche Witze und Selbstdarstellung? Das Jahr fängt ja gut an. Wenn das so weiter geht... Übrigens: Stefan Reinecke, dessen Name Michael Angele so schwer in die Tasten kommt, war dessen ferner Vorgänger. Wer sich kundig machen will über die Geschichte des "Freitag", lese Reineckes Beiträge nach. Wohl wahr - mit der hier veröffentlichten Debatte lassen sich sich nicht vergleichen.
@ Thomas Rothschild. Es ehrt Sie, dass Sie unter Klarnamen hier kommentieren. Unsere alte Debatte mag ich nicht aufwärmen, kann ja jeder zu seinem Vergüngen im Netz nachlesen.
Mir ging es mit meiner kleinen Satire nicht darum, eine Debatte zu verhindern. Ich wollte einzig die Dinge ein wenig ins rechte Verhältnis rücken. Ich weiß nicht, ob Sie wahrgenommen haben, dass in den hiesigen Zeitungen doch viel Wirbel um einen nun auch nicht so spektakulären Vorgang gemacht wurde.
Die Herausgeber selbst hängen es ja auch nicht so hoch, sogar Frau Dahn, die die Debatte von Seiten der Herausgeber quasi monologisiert hat, und das werfe ich ihr und dem Reinecke halt kollegial vor, ist doch bei aller Bewertung moderat. Aber, vorsichtig ausgedrückt, wirkte das Interview eben schon auch ein wenig kampagnenhaft. Es muss einem zu denken geben, wenn die "Junge Welt" fairer berichtet als die "taz".
Auf die Kommentare unter meinem Blog habe ich nur bedingt Einfluss, ich finde aber, im Gegensatz zu Ihnen, einiges sehr witzig, und namentlich die Beiträge von Columbus sehr anregend.
Was er vorschlägt, deckt sich ungefähr mit meiner Privatmeinung (die man laut JA in einem Blog äussern darf). Ich wäre dafür gewesen, die Herausgeberidee zu reformieren. Daniela Dahn als Stimme der Tradition drin lassen, dann einen Blogger, eine Bloggerin aus der Community dazu nehmen (ich meine: Wir wollen ja bei der Verzahnung von Print und online vorne mitwirken, und das wäre doch ein Signal gewesen), einen Medienjournalisten und evtl. wirklich einen Menschen aus der Wissenschaft. Aber so ist es nun halt nicht gekommen.
Reinecke war übrigens vor nicht langer Zeit hier zur Blattkritik, die ja im Grund genommen auch eine kleine Form der Beratung ist. Ich fand die Kritik sehr gut (nicht nur, weil der Kulturteil, vielleicht zu ihrem Missfallen, recht gut weg kam :)), und ihn sehr sympathisch und sehr humorvoll. Letzeres hat er ihnen noch ein ganz klein wenig voraus. Deswegen ist dann nach reiflicher Überlegung auch er ins Beraterteam aufgenommen worden und nicht Sie, der Sie durchaus auch ein Kandidat waren, Sie wissen, dass ich Ihre literaturkritische Kompetenz schätze - tragen Sie es bitte mit Humor :) Ihr Michael Angele
@ Columbus am 07.01.2012 um 01:36
Sollten Sie, werter Columbus, die, wenn auch nicht böse gemeinte, aber bestimmte Ironie in meinem Beitrag vom 07.01.2012 um 00:07 Uhr mit Absicht überhört haben?
Waren Sie es nicht, der der Initiative "Wir müssen reden!" genau den Vorwurf machte, den sie gerade kritisierten?
u.A.w.g.
ut
Lieber Herr Angele,
mit einer tollkühnen Flucht in die Ironie wollen Sie als Ressortleiter Kultur retten, was Ihr Chef Augstein in selbstgefälliger Arroganz unterlassen hat. Im Editorial der Printausgabe des "Freitag" werden die vier Herausgeber mit ein paar netten, unverbindlichen Floskeln abserviert und schnurstracks wird von Augstein eine neue Epoche in der wechselvollen Geschichte der Wochenzeitung eingeläutet. Wo die "Zeit des Übergangs" vorbei ist, da soll kein Platz mehr sein für bekannte Namen im Impressum. Ein Augstein muss genügen und dieser Augstein braucht keinen irgendwie gearteten Rat der Weisen neben sich.
Das Interview von Frau Dahn mit taz und Junger Welt spricht für sich: Hier haben sich ein Zeitungseigner und vier Honoratioren konsequent auseinandergelebt. Die einen konnten mit dem anderen nichts anfangen und umgekehrt gilt wohl das Gleiche.
Aber spricht diese wechselseitige Entfremdung denn grundsätzlich gegen die Institution von Herausgebern oder gar gegen ein reformiertes Kollegium, das zum einen die Leser / Community repräsentiert, aber auch unabhängige Intellektuelle versammelt? Ich denke nicht. Aber es spricht Bände für den Führungsstil innerhalb des neuen "Freitag", wenn solche Reformideen gar nicht weiter verfolgt werden. Und wenn sie dann doch nachträglich aufgegriffen werden, wie in Ihrem Blog geschehen, dann werden sie ins Lächerliche und Absurde gezogen, dass die Abwegigkeit gleich ins Auge springt. Viel Spaß mit Poltergeist Grass möchte man Ihnen zurufen...
Von einer "neuen Form des partizipativen Journalismus" spricht Jakob Augstein und meint damit die Online-Aktivitäten des "Freitag" seit 2009. Doch über diese nicht zu leugnenden Fortschritte im Web-Bereich haben er und seine Berater vergessen, was sie mit der klassischen Print-Fassung in Zukunft anfangen können. Natürlich, wie jedes bürgerliche Blatt im steten Kampf gegen das moralische Veraltern hat auch der "Freitag" einen Relaunch und in neues Layout bekommen, aber der Content ist im Vergleich dazu eher nebensächlich geworden. Ich schlage damit in die gleiche Kerbe wie diverse andere Einträge in diesem Blog und ich biete auch eine Erklärung für diese Verflachung an: Der alte "Freitag" lieferte Beiträge zu einer offenen linken Debattenkultur, er war eine Autorenzeitschrift, deren Mitarbeiter sich auf ein, wie unterschiedlich auch immer geartetes gemeinsames politisches Ideal verständigen konnten und deren Beiträge im gelungenen Fall neue Einsichten und Erkenntnisse vermittelten. Unter Augsteins Ägide ist aus dem "Freitag" ein "Meinungsmedium" geworden. Dieser Begriff ist in seiner Verwaschenheit verräterisch. Eine Meinung hat jeder oder behauptet jeder von sich, sie zu haben. Aber entscheidend sollte doch sein, wie begründet, fundiert, originell sie vertreten wird. Und was die Auswahl der Themen angeht, da ist der "Freitag" unendlich viel mainstreamiger und berechenbarer geworden. Die Frage, warum man jede Woche den "Freitag" lesen (oder gar abonnieren) sollte, hat das neue Geschäftsmodell sträflich unbeantwortet gelassen, zumal ja der Inhalt meist fast zeit- und inhaltsgleich sich online nachlesen lässt.
ein neuer culture consultant? grass, mann!
Wo der bleibt frag ich mich auch immer - ob er einfach der einzige ist, der geräuschlos seine Arbeit macht oder gar nicht mehr da ist...
ach der war mal hier? in dieser zeitung? cool!
Liebe Kommunauten,
I
Das ist doch schon was. Michael Angele haben wir privat auf der Seite jener, die zwar das Realitätsprinzip anerkennen, das nun einmal lautet, ein Herausgeber(team) gibt es nicht (mehr?). - Es vertrat wohl auch je sehr unterschiedliche Auffassungen.
Herr Angele kann sich aber sehr wohl ein andersartiges Team der "Hergeber" vorstellen und sich dabei einen/einen Hergeber der dFC wünschen (Namen sind ja nur Schall Rauch, und den N. fand ich gerade originell, weil er schön diese, erst einmal ökonomiefreie Zone markiert, die sicher auch das Team der vier ehemaligen Herausgeber so bespielte).
Wie könnte es weiter gehen? Herr Grassmann und Herr Kabisch, die RessortleiterInnen und der Verleger sollten sich den Vorschlag anhören und durch den Kopf gehen lassen, und Sie könnten dann eine Teammeinung verkünden.
II
Das wäre was, z. B. zu staatsrechtlichen Fragen, oder in den ganzen internationalen Fragen, z.B. wenigstens einmal im Jahr, eine ganze Seite Andreas Fischer-Lescano zu lesen und von ihm ein wachsames Auge auf das Blatt zu erwarten. -Aber eben nicht mehr!
Als jemand, der weit mehr als nur ein Kabarettist ist, passte z.B. Meister Yoda, Georg Schramm, um einmal im Jahr was seitiges zu liefern und ein ganzjähriges Auge auf den Freitag zu haben. Mehr nicht!
Herr Prof. Hartmann, Sozialwissenschaftler von der Uni Darmstadt, ist nicht nur ausgewiesen gut, sondern auch erwiesen vorsichtig, sachlich und ruhig. -Das sind doch Grundtugenden für einen guten Hergeber, Beobachter und Berater.
Dann noch Frau Dahm, aber bitte immer beratend, nicht fensterredend und ein erreichbares Mitglied der dFC, das nicht auf Übernahme und beständige Öffentlichkeit wert legt, also verschwiegen wie ein Grab sein kann, und die Sache wäre geritzt.
Wie wäre es dazu noch mit einem dezidierten Umweltforscher, oder jemandem, der die alternativen Energien in den letzten Jahren voran gebracht hat. Usw.
Ich saß ja nicht am großen Redaktions -Tisch, oder in der Lounge, bzw. Bar des Großverlags (;-)) dabei, als die Herausgeber gehen sollten. Wenn es in der Fantasie es so gewesen wäre, dann hielte ich trotzdem, in diesen Fragen meine Klappe. Denn das ist natürlich eine Kerneigenschaft der Herausgeber und aller zukünftigen „Hergeber“, dass nämlich interne Kritik, so hart sie auch sein mag, hoffentlich immer mit einem bombigen Humor vorgetragen, intern bleibt. - Ganz ehrlich, es ist auch nicht so mein Ding, ohne Bezahlung und ohne Auftrag, die Struktur und Hierarchie, die Inhalte einer Wochenzeitung, zu be- und hinterfragen, sie regelrecht durchzukauen. Also schalte ich die Fantasie wieder ab, die nur dazu diente, ein Argument vorzubringen, warum Freitags-Her(aus)gebern ein stilles Geschäft ist und weiter sein müsste. Blatt-Texte kann man verschenken.
Fluktuationen sind übrigens im Journalismus nicht selten, sondern die Regel. Aber andererseits steigert nichts die Produktivität mehr, als ein gutes Betriebsklima und das Gefühl der Unbesiegbarkeit und Unbestechlichkeit des Teams. - Das sind doch Binsen, die muss ich hier auch nicht erzählen.
Schade ist es immer um gute Autoren, die den Willen aufbringen nicht nur anders, interessant und humorvoll, sondern auch inhaltlich begründet zu schreiben. Da trifft eben die Kritik von Frau Dahn, Herrn Rothschild und Herrn Reinecke schon zu, es seien da ein paar Namen gegangen oder seltener aufgetaucht, die für sehr gute Beiträge standen.
Allerdings, schrieben diese Leute ihre Artikel, so wurden diese Beiträge, zumindest im Ranking der dFC-Beliebtheit, nicht allzu hoch gehängt und oft wenig diskutiert. - Gut, das ist ein Phänomen, mit dem nicht nur die Qualitätszeitung, das Meinungsblatt dF, zu kämpfen hat, und daher auch diesem Realitätsprinzip verpflichtet sein muss, nicht nur knallharte, (links)politische Themen und manchmal sehr sehr verschraubte Linkskritik, -ich weiß ich habe mich auf Magnus K. eingeschossen-, präsentieren zu müssen, sondern auch den bunten Alltag abzubilden.
Lachen machen und feinen, verständlichen Humor entwickeln, Alltägliches interessant machen, das ist ein verdammt schweres Geschäft. Ich merke das doch selbst, wie sehr mir jedes Talent und jede Lust dazu abgeht. - Mir fällt es ja auch leichter „Mr. President“, Obama, meinen teilgefallenen, ganz fernen Helden, -natürlich nur höchst berechtigt-, anzupinkeln, als aus meiner letzten "Kaffeefahrt" oder dem liebevollen Clinch mit dem Nachwuchs Geschichten zu machen, oder meine geheimsten musikalischen Wünsche im dFC-Bereich auszubreiten. - Es wären zu viele Heulnummern darunter, denn ich bin im Grunde ein zu sentimentaler Mensch.
Es gilt, gute Autoren anzuziehen und zu halten, sowie von ganz neuen, guten Autoren überhaupt Kenntnis zu erhalten. - Machen das Herausgeber? Könnten so etwas nicht auch zukünftig diese "Hergeber" machen?
Die Kommunaden mögen einmal über die Herausgeber anderer Zeitungen nachdenken, die nämlich entweder so eine Art Erweiterung der Verlagsleitung und Geschäftsführung darstellen, also eher weniger für die Zeilen hergeben, als den Redaktionen kräftig einzuschenken. Alpha-Journalisten sind darunter, die schon ein wenig wie Manager wirken, und das bekommt niemandem gut. Dann altgediente, ehrwürdige Rauchkringel und Klubmitglieder mit Einstecktuch, die Außenwirkung entfalten, in dem man sich mit ihrem Kopf und ihren Auftritten schmückt. Die können ihre bemerkenswerte Schwäche genialisch nutzen, nämlich besonders schlecht zu hören, oder einfach das Hörgerät abstellen.
Bald steht ja auch an, zu überprüfen, ob es mit der halben Seite, später einer ganze Seite, dann mit der ganzen Zeitung ( ;-), für letzteres), dFC im dF, zukünftig einmal was wird. Wie gesagt, das wäre auch ein Alleinstellungsmerkmal!
III
Zuletzt:
Boulevardisierung. Der Freitag kann weder als Wendezeitung, noch als Ostalgieblatt bestehen. Als Westblatt taugt er noch weniger, weil es sowieso, das ist jedenfalls mein Eindruck, eine viel zu starke Berlinausrichtung gibt und bisher nicht genügend „Auslandskorrespondenten“
zur Verfügung stehen, das Bild ein wenig zu vervollständigen. Früher gab es die Karrikatur mit Berlin-O und dem Rest der Republik-O. Auf dem Stadtgebiet regnete es die Bananen. Heute müsste man die Frage stellen, ob denn nun 81 Millionen Bundesrepublikaner virtuell in Berlin wohnen und nur eine Million irgendwo in der verkannten Provinz verstreut ihr Dasein fristen. - Der Freitag will eine kleine Konkurrenz zu ZEIT, SPIEGEL und FAS sein. Gut, dann kann er nicht wie vor drei, zehn oder zwanzig Jahren daher kommen.
Zu allerletzt:
Mir kommt es manches Mal so vor, als hätten Linke, vor allem wenn sie viel denken, eine gewisse Scheu vor ästhetischen Fragen und auch ein wenig Verachtung für das gestalterische Moment, wenn es nicht ganz trocken als Text und allenfalls noch als zweifarbig kolorierte Strichzeichung oder Karrikatur daher kommt.
Lege ich meine dF-Ausgabe, Seite um Seite neben ein anderes Wochenblatt, -einmal von der Dicke abgesehen-, dann fällt mir wenig Werbung und ein wirkliches Seitendesign auf, das meilenweit vor der Konkurrenz liegt und Lesen zu einem Spaß macht, weil ich dabei nicht ermüde. Ich muss doch sonst schon so viel lesen. Diese Kunstwirkung der gedruckten Ausgabe ist schwer Online nachzuvollziehen. Ich sage nur, der dF ist auch da, wie mit der dFC als Projekt, einmalig in D.
Das gilt es doch, als geheime Leitline, in aller Kritik und bei allem Unmut, immer mit zu bedenken.
Christoph Leusch
Hallo Columbus, hallo Fro,
eins vorab: Sie schreiben, Columbus, "Ansonsten hat der dF ja auch noch Sie und mich (;-))". Der Freitag hat mich NICHT. Und wird auch nicht. Unter keinen Umständen.
Zur Sache.
Columbus: "Besetzt es mit Leuten, die schon was sind und es sich leisten können, zu geben, zu geben und zu geben, weil sie nix mehr nehmen müssen, auch keine Aufmerksamkeit".
Fro: "@DandelionWine
Was soll daran unmenschlich sein? Da geht es um das bedingungslose Geben. Allein für das Wohlergehen der Freitagsmacher und Leser. Sehr menschlich".
Bei jeder Kommunikation sind mindestens zwei Parteien beteiligt, d.h. wenn es jemanden gibt, der bereit ist, zu geben, zu geben, und zu geben, ohne was dafür zu bekommen, nicht mal die Aufmerksamkeit, dann gibt es auch jemanden, der bereit ist, zu nehmen, zu nehmen und zu nehmen, ohne was als Gegenleistung zu bringen, nicht mal die Aufmerksamkeit. Das finde ich zutiefst unmenschlich... und wenn der Freitag sich auf solche Verhältnisse einlassen würde, wäre es für mich eine Enttäuschung. Solche Verhältnisse nennt man Ausnutzen und Instrumnetaliesieren.
Darüber hinaus ist das bedingungslose Geben genauso ein Fantasie wie bedingungslose Liebe. Es gibt weder das eine noch das andere. Die wahre Liebe ist von materiellen Interessen abgelöst, d.h. sie hat mit Geld oder sonstigen Begünstigungen nicht zu tun. Aber BEDINGUNGSLOS ist sie MIT SICHERHEIT nicht. Wenn mir jemand sagt: "Ich liebe Dich so sehr, dass ich gar nichts von Dir brauche, nicht mal die Aufmerksamkeit", dann frage ich mich, was ich mit dieser Liebe eigentlich anfangen sollte und inwiefern sie sich von der Gleichgültigkeit unterscheidet.
Und genauso gibt es auch kein bedingungsloses Geben... und muss auch nicht. Aus meiner eigenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass genau die Menschen, die meinen, dass sie bedingungslos lieben und bedingungslos geben (wollen), also genau diese Menschen sind in ihren bis zum letzten Grad egoistischen Interessen und Verhältnissen verstrickt... manchmal bewusst (dann ist es Instrumentalisieren pur), aber öfters unbewusst. Die Meister des Verdrängen und des Ausblenden. Und sie sind gefährlich, denn sie sind jede Zeit bereit, eine Bombe anzuzünden, die die ganze Welt ins jenseits schickt... aber das natürlich nur aus besten altruistischen Beweggründen. Im Namen einer bedingungsloser Liebe. Sozusagen als Akt des bedingungslosen Geben.
Darüber hinaus: Sie schreiben über die Menschen, die in diesem kapitalistischen System Gewinner sind. Und diese Menschen sollten an einem kapitalismuskritischen Blatt mitarbeiten? Und das alles ganz glaubwürdig? Keiner von denen würde auf seine Privilegien verzichten... und gleichzeitig sollten sie sich dafür einsetzen, dass das System, in dem sie alle diese Privilegien bekommen haben, als schlecht erklärt und zerstört wird? Nee, echt?
Was ist mit den Verlierer des Systems? Sie interessieren anscheinend auch beim Freitag keinen und haben auch hier keine Stimme? In diesem Salon wird ja heiß über völlig belanglose Sachen diskutiert, wie z.B. ob Wulff im Amt bleiben darf (klar, bekommen wir einen anderen Grußgustav auf diesen völlig überflüssigen Posten, für den wir hunderte Tausenden Euro jährlich ausgeben dürfen, damit wir ein "Vorbild für Erwachsene" (ich fange gleich an zu kotzen) haben, dann geht uns allen gut, nä?.. von allem den Verlierern des Systems... sie werden gleich zu Gewinnern, denn das Einzige, was ihnen fehlt, ist natürlich ein gut bezahltes Vorbild) oder ob Feministinnen öffentlich die eigene Geschlechtsteile benennen dürfen, ohne krass angeguckt zu werden... aber das alles wird hartnäckig als Kapitalismuskritik verkauft und beinah zu einem Kampf gegen Kapitalismus stilisiert. Und jetzt müssen noch ein paar weitere Schwätzer... oh, sorry... Hergeber dazu kommen, die alles in diesem bösen Kapitalismus erreicht haben, und ein bisschen mitkämpfen. Na dann.
Ja, ich finde es unmenschlich und ich bin schockiert.
Ad DandelionWine schrieb am 08.01.2012 um 11:47
DandelionWine,
Mann kann auf alles draufhauen, als ginge es um die letzte essbare Wurst. Hier sind aber Ehren(ämter) gemeint, nicht berufliche Ausbeutungsverhältnisse, die es nicht nur im Journalismus unserer Tage, sondern auch sonstwo, unter Kulturschaffenden der "Reichshauptstadt" der Kultur, sicher zuhauf gibt.
Sinn der Beratung und des Rats ist, dass ihn der Beratene, wer er auch sei, angstfrei annehmen kann, oder es lässt. Die Wahl liegt bei ihm. Das Geschäft wird umso produktiver, ich spreche doch nur aus Erfahrung, je leiser es vonstatten geht. - Das war nun wirklich nicht eine Zustimmung zu Sloterdijks Gabe-Thesen.
Natürlich hat Sie der Freitag längst, denn sonst würden Sie doch nicht so engagiert hier kommentieren. Oder? Starteten Sie diese Versuche bei anderen Online-Zeitungsforen, welch´ schöne Erfahrungen warteten dann da auf Sie.
Ich kenne kaum eine Zeitung, die sich die, gelinde gesagt, sehr offenen Diskussionen um ihren Auftritt und jeden Fitzel der Entäußerungen ihrer Redakteure und Autoren nicht nur gefallen ließe, sondern das sogar regelrecht pflegt.
Für kleine Zeitungen ist das noch viel problematischer, als für eine Zeitungsmaschine mit 500.000er oder gar einer Millionenauflage.
Grüße
Christoph Leusch
Lieber Christoph Leusch,
gerade was lll. betrifft ,bin ich absolut Ihrer Meinung.Betrachten Sie sich von mir als "besternt".Das Fr. Besternungssystem lahmt...
@Columbus schrieb am 08.01.2012 um 15:31
Ach, bilden Sie sich nicht zu viel ein, so attraktiv wie die letzte essbare Wurst sind weder Sie noch der Freitag...
Schnippische Grüße
Eva
Aber doch essbar? -Langsam gefallen Sie mir, äh, ihre Statements. C.L.
"Langsam gefallen Sie mir, äh, ihre Statements."
Das glaube ich Ihnen aufs Wort, in dieser Angelegenheit haben Sie viel Komplizen, nur dass sie nicht so langsam sind...
@ popkontext
Mir scheint, dass bis zum Ausscheiden der 4 Herausgeber so einiges im Untergrund geschwelt hat, dass jetzt Stück für Stück nach oben gelangt.
Fragt sich nur, ob am Ende nicht zu viel verbrannte Erde übrig bleibt. Bei abkühlender Lava ist es dann so, dass nach einiger Zeit sehr fruchtbares Land entsteht. Dem geht dann aber ein Lavaausbruch voraus, der sich häufig durch in die Atmosphäre geschleuderte Aschewolken ankündigt. Auch seismographische Aktivitäten sind möglich.
So weit ist es wohl noch nicht, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
"Mir scheint, dass bis zum Ausscheiden der 4 Herausgeber so einiges im Untergrund geschwelt hat, dass jetzt Stück für Stück nach oben gelangt."
Nun ja, der Eindruck vermittelt sich sehr stark. Aber ob man das auf die Art öffentlich austragen muss...?
Verbrannnte Erde wird in der Natur irgendwann fruchtbares Land - da wäre ich aber vorsichtig, das auf soziale Zusammenhänge zu übertragen.
Das neue Jahr knapp eine Woche alt und der Ressortleiter Angele haut schon wieder um sich, wie in regelmäßigen Abschnitten zu verzeichnen ist (nehmen Sie es einfach als Feedback, falls Ihnen das selbst nicht mehr auffällt; wenn Sie sich darüber definieren ist auch nicht mehr zu helfen).
Das Dahn-Interview kann man so oder so finden, aber im Rahmen der Freitags-Optimierung sei folgende Frage gestattet: Womit wollen Sie glänzen, mit diesen periodischen Ausfällen oder durch gute Artikel (dann sei Ihnen ein großes Ego auch gegönnt)? Ja, genau, ich appelliere an die Berufsehre, auch Genies (verkannt oder wahrhaftig) halten sich an solche.
Mir scheint der Freitag hat weitaus mehr interne Probleme, wenn der Kulturleiter sich wie ein Lausebengel verhält und alles niedertrampelt. Also business as usual, da wundert einen nichts mehr.
Lieber Christoph Leusch,
ich schätze Sie und bin froh, dass Sie der Community wieder angehören.
Sorry, das mit dem Geben, geben ........ haut nicht hin. Ohne Nehmen gibt es kein Geben. Auf den Ausgleich kommt es an, weil ein Geben ohne die Fähigkeit, auch nehmen zu können, jemand komplett auslaugt und er sich solange in seiner Opferrolle gefällt, bis er zusammenklappt.
Ich habe bisher ja noch immer gedacht, Christophs Vorschlag könnte satirisch gemeint sein - aber offenbar nicht. Und da muss ich nur ganz vehement Lara und blog1 Recht geben.
So kann man sich irren Popkontext, dabei braucht man nur genau hinlesen:
Wo es "Hergeber" gibt muß es also auch "Wegnehmer" geben und das sind wohl die Unternehmer (des Freitag).
Uwe, ich möchte dich hiermit nochmal ausdrücklich bitten es zu unterlassen, IRGENDWAS in meine Kommentare reinzuinterpretieren, da du offenbar grundsätzlich nicht in der Lage bist, "genau hinzulesen" und mir ständig irgendwelche Sachen unterstellst, die ich nicht mal implizit auch nur angedeutet habe. Ich empfinde das langsam als grobe Belästigung. Danke!
Liebe Popkontext,
wo hätte in in Deinen Texte etwas (was?) hineininterpretiert?
Ich habe genau, wie Du versucht Columbus "zu deuten".
Ich bin mir ganz mit Dir einig, dass es keine Satire war, wie Du - und darauf bezog sich das sich Irren - anfangs "irrtümlich" angenommen zu haben angabst.
P.S.: "grobe Belästigung" - Geht`s nicht `ne Nummer kleiner?
Nachtrag:
Mein "genaues Hinlesen", war auch nicht hinsichtliches deines Textes gemeint, sondern von mir auf die Texte von Columbus bezogen.
ad
Popkontext schrieb am 08.01.2012 um 19:14
Also, natürlich ist das Spiel mit den "Hergebern", usw, ein ironisches Spiel, so wie zunächst einmal Herr Angele nicht nur mit seinem Vorschlag privat bleiben muss, sondern auch noch den Humor braucht es hier im Blog, eben überzeichnet und ironisch, aufzuschreiben. Das ist doch sehr, sehr gut!
Ich habe Herrn Angele, weiß Mensch, schon heftig kritisiert, aber auf die Idee bringt mich niemand, Herrn Angele als einförmigen Polemisierer zu malen oder nicht zu erkennen, wo er Kompromisse sucht, die sehr gut wären.
Aber bitte, erkläre mir einmal jemand, wie dienlich es sein kann, einer Zeitung, die nun wirklich nicht zu den fünf, sechs auflagenstärksten des Landes gehört, aber national in Erscheinung tritt, zu häufig nicht zu unterstützen, sondern ihr und dem Verleger eine Menge eher weniger freundlicher Motive zu unterstellen. - Frau Dahn tut das in der taz übrigens nicht, aber macht auch nicht genügend deutlich, dass z.B. ihre Kritik nicht unbedingt mit der der anderen Herausgeber überein stimmte, und es zudem zumindest einer vorherigen Abwägung bedarf, ob nicht zu einer beratenden Tätigkeit, die auf eine Zeitungsredaktion und den Verleger, ohne jede gesetzte Autorität, wirken soll, eine gewisse Verschwiegenheit gehört.
Nun ist das Kind im Brunnen, wobei dann an den veröffentlichten Argumenten (Dahm, Reinecke, hier nun Rothschild, auch schon früher), auch einige Sachverhalte sehr richtig sind. Gerade bei einer kleinen Zeitung ist die Bindung von guten Schreibern und Autoren, sowie Experten wichtig und sie muss gepflegt werden, und da können z.B. Persönlichkeiten helfen, die ein weites Umfeld überblicken, oder Gebiete erschießen, an die eine Zeitung dieser Größe nun einmal nicht einfach heran kommt. Das hat auch einen nicht bezahlbaren, aber doch so ökonomisch nützlichen Hintergrund.
Ein "Board" mit Persönlichkeiten, das still, aber dezidiert, rät und bei Gelegenheit auch einmal einen Beitrag im Blatt liefert, das ist ein realistischer Vorschlag und wenn da ein anerkanntes Mitglied der dFC mit am Tisch wäre, dann schadete das doch nicht, sondern wäre etwas sehr, sehr Positives.
Das "Geben, geben, geben" ist natürlich überspitzt formuliert, aber entspricht auch der Realität, dass sich eine Zeitung dieser Größe sehr wahrscheinlich, -ich weiß ja nicht welche pekuniären Quellen zur Verfügung stehen-,
eine professionelle und dauerhafte Beratung, sowie dauerhaft bezahlte Experten einfach nicht leisten kann.
Dann kommen eben Verhaltensweisen und Einstellungen zum tragen, die mit Geld nicht zu kaufen sind. Nämlich Leute zu finden, denen es eine Ehre ist zu helfen, ohne zu bestimmen. Die ertragen, dass ihr Rat häufiger nicht angenommen wird, trotzdem aber weiter machen und vor allem gelassen und loyal bleiben.
Genau diese Menschen müssten und könnten gefunden werden, weil sie dem Medium, das Sie Popkontext, sie Blog1, doch mehr schätzen, als Sie manches Mal zugeben wollen, -es ist schon an ihrer regen Beteiligung erkennbar-, doch kräftig nützen würden.
Sie sehen, so ernst kann man die Sache betrachten. Wer Frau Dahn in der taz sorgfältig liest, der weiß auch, dass gerade der Vorwurf, Her Augstein sei ein "Wegnehmer", bezüglich des dF falsch sein muss, denn der dF wäre ohne ihn weg.
Freundlichst
Christoph Leusch
@ DandelionWine am 08.01.2012 um 11:47
Liebe Lara, mein Beitrag galt nur der Verständlichmachung Christoph's Intention, die ich allerdings auch irgendwie sympathisch finde. Für mich wäre es einfach die Pflege von Freitagsfreundschaften zu erfahrenen Ratgebern... „Bedingungslos“ bedeutet für mich übrigens nicht, dass man nicht frustriert sein kann und aufhört zu geben, wenn man feststellt, dass kein Interesse, keine Wertschätzung und Feedback da ist. Einseitig geht da nichts auf Dauer.
Apropos Wertschätzung. Ich habe diese „Herausgeberverabschiedungsgeschichte“ nur oberflächlich verfolgt. Unangenehm aufgefallen ist mir dabei, dass die Herausgeber wohl noch nicht einmal zu einem fulminanten Essen eingeladen wurden, bei dem man (JA) ihnen in lockerer Atmosphäre nochmal ein herzliches Danke zum Ausdruck hätte bringen können... („Freundschaftspflege“) Aber es ist nie zu spät...
@Calvani: Wie bereits von Michael Angele formuliert, besteht ein qualitativer Unterschied zwischen einer satirischen Spitze und dem unverblümten Kokettieren mit dem Tod eines Redakteurs. Betrachten Sie dies von daher als Verwarnung.
Auch mein Kommentar ist eine satirische Spitze. Dass der Tod eines Menschen nicht Gegenstand einer Satire sein kann oder darf, sehe ich nicht ein. Wie sagte Martin Walser auf den Vorwurf, sein Buch "Tod eines Kritikers"sei geschmacklos?
"Dann bin ich eben geschmacklos."
Hui! Sehr witzig! Du lieber Himmel! Oh Abschreck Angele
@ Freitag zur Weiterbeförderung
Anna Freud selbst eine Meisterin ihres Faches kolportierte ein Diktum Sigmund Freuds: Der erste, der schmähende Worte anstelle der Faust gebrauchte, sei der Erfinder der Zivilisation gewesen (Anna Freud in einer Rede von 1971. Zit. nach Alvin B. Kerman: Aggression and Satire: Art Considered as a Form of Biological Adaption. In: Literary Theory and Structure. Essay In Honor of William K. Wimsatt. Ed. By Frank Brady, John Palmer, and Martin Price. New Haven and London 1973, p. 128.).
Ja; Herr Dr. Angele hatte wieder einmal zum kleinen Satiregipfel aufgerufen. „Schön sollten alle rufen und ihm applaudieren!“ Doch halt, die Meute bloggt und bockt! Im gewohnten Reflex ist nun der Süße sauer und verteilt Censoren: die Guten in die Anstalt, die Böse(n) in den Orkus.
Wie kommt‘s? Zügig sind die Altvorderen der FC dem Aufruf des Alpha-Männchens gefolgt. Allen voran trat wieder einmal die Alpenländerin Calvani zu scharfem Waffengang an, um mit ihrem Landsmann Angele die Klingen zu kreuzen. Doch was erlebten die Spektanten? Statt eines bunten Gefechtes, ein vorzeitig beendetes Geplänkel. Während Calvani sich mit schwerer Waffe trug und den Gegner niedergestreckt glaubte, wedelte er nun mehr mit dem weißen Kittel und schrie: TM. Sich der Diagnose nicht ganz sicher, zeigte sich später eine anonymisierte Pflegertruppe „bedrohlich“.
Alles nur Saite, oder was?
„Die Satire ist ein Messer, ist’s geschliffen, schneidet’s besser.“ (Adolf Glasbrenner: Unter dem Brennglas. Berliner politische Satire, Revolutionsgeister und politischer Komödie. Ausgewählt und eingeleitet von Franz Dietrich, Berlin: Vorwärts. P. Singer, 1912; S.5)
Nein! Deshalb frage ich ernstlich Herrn Angele, seines Zeichen Doktor, und seine Helfer, ob sie denn dem thumben volcke wahrlich sagen können, was ihnen denn die satire so sey? Wenn er sich denn schon angekommen weiß, der Herr Dr. Angele, in der dritten Person Singular, wird er uns wohl kaum selbst Auskunft geben, sondern wieder seyne Adlati ins Feuer schicken.
Aber Satire beiseite! Sind das die gewünschten Folgen eines Umgangsstils von Bloggern, Kommentatoren und Redaktion auf Augenhöhe? Die eine wie andere Partei schaukelt sich hier nur durch.
Saite= Satire, oder was?
Danke! Ich hätte es nicht besser sagen können.
„Die Satire ist ein Messer, ist’s geschliffen, schneidet’s besser.“ - Das merke ich mir!
Sehr geehrte Frau Neumann, die dritte Person Singular passt sehr gut, wenn sich die Betreffende beim Betroffenen ein wenig disqualifiziert hat. Es gibt Schmähungen, die klingen weniger satirisch, eher ziemlich trollig.
Nur mal rein sprachlich:
"Mit dem Tod eines anderen kokettieren", kann man nur, wenn man dessen Tod selbst verschuldet hätte, also einen Mord an ihm begangen hätte, bzw. vorgäbe dies getan zu haben."
Dass Calvani einen auch nur geistigen "Mord" (im gegebenen Zusammenhang an Angele) nicht begangen haben wollte , oder auch nur vorgegeben hätte, es tun zu wollen, steht wohl außer Frage.
Natürlich ist es blanke, härteste Satire, was Clavani schrieb. Und was spricht aus ihr: Die blanke Trauer aus den Verlust der Hoffnung in den Journalismus, bzw. den, der Hoffnung an das Schreiben eines bestimmten Journalisten des Freitag.
Kokettieren geht anders.
Richtig, lieber Uwe! Mit Angele kokettiere ich ganz sicher nicht. Weder tot noch lebendig!
@ Katherina Schmitz
Liebe Frau Schmitz,
das ehrt Sie! Ich mag das, wenn Mann/Frau jemanden verteidig! Ganz unironisch - spricht da die Ehefrau? Ich erwarte darauf keine Antwort!
Übrigens, habe ich den Eindruck, Sie haben mein "Geschreibsel" nicht verstanden. Das macht nichts!
Salut
Ihre
HN
ich antworte trotzdem: stimmt. Das enthebt mich hoffentlich nicht der eigenen Urteilskraft ;0)Ihr "Geschreibsel" hat mich nur nicht überzeugt. Ich meine auch, mich aus einem fernen Blog zu erinnern, dass Sie den Satiriker Sonneborn sehr schätzen. Ich hingegen habe mich über diesen schon sehr erzürnt. Aber Satire darf nach Tucholsky bekanntlich ja alles, (mein Mann hat darüber berichtet, ;o)). Viele freundliche Grüße, Ihre Katharina Schmitz
@ Liebe Frau Schmitz,
wieso sollte ich Ihnen mangelnde Urteilskraft attestieren? Weil Sie verheiratet sind? Ich habe mich nicht über Sie lustig gemacht! Das war nett gemeint! Auch so etwas gibt es!
Übrigens kenne ich Sonneborn nicht!
Ob die Satire alles darf? Hm, jedenfalls sollte man wissen, vor allem ein Kulturchef, dass die Satire eine Waffe ist!
Sie sind übrigens sehr entwaffnend! Sollte Ihr Mann Sie allzu sehr ärgern, drohen Sie ihm damit, dass Sie ihn zum „Abschuss freigeben“ - an dFreitag-Kommentatoren.
Mit einem Augenzwinkern
liebe Grüße und gute Träume
Ihre
HN
"spricht da die Ehefrau"
Also Frau Schmitz und HerrAngele sind liiert oder was? Muss ich ja mal ganz direkt fragen, weil es sonst so in der Luft hängt. Ohne jede/s (Vor)urteil, nur als reine Info, da angesprochen. Oder versteh ich gerade was falsch?
Geht's jetzt nicht mehr um den künftigen Freitag, ums Irgendwie und dessen Zukunft?
Es geht immer, egal wo in der Community, irgendwie um die Zukunft des Freitag,
aber Ironie versteht halt nicht jede/r.
Könnte natürlich ein Manko sein:
wenn nur Ironieversteher den Freitag lesen, also, das hält keine Zeitung am Kiosk, und die Abonnenten könnte man evtl an 2 Händen abzählen...
da wäre das Konzept zu überarbeiten, irgendwie ...
So ist es.
Und weil Ironie nicht jede/r versteht, sähe ich Sie gern im künftigen Beirat der Abteilung Kultur.
Angeldust hat's nicht anders verdient!
Wassndatt: Angeldust?
Oder sollte ich fragen, wersndatt?
Hatdasderwattzusagen?
Undwennja: wem? und wo? und ganz wichtig: was?
Kannste mir da weiter helfen?
Ironiemodus, ismafrämd, kennicknich, Du haust wieda nur in die Kultuapann, ne ...
Scrollen Sie bitte ganz nach oben bis zum header. Evtl. wissen Sie dann mehr.
Darf ich Ihnen raten, nun ein wenig zu ruhn?
Header?
= Kopferter?
in Ego-shooter-Spielen bedeutet es Kopfschuss, Sie verstehen meine Nachfrage???
Sie, weinsztein, dürfen mir raten, was immer Ihnen einfällt, Sie dürfen auch raten, wenn Ihnen nichts mehr einfällt.
Eine Antwort, also eine, die mir weiterhilft, bevor ich ruhe, wäre sehr nett, vielen Dank im voraus.
Sollte von Ihnen nichts mehr kommen, verstehe ich Angeldust als Angele, konform?
@Uwe Theel schrieb am 10.01.2012 um 21:57
Ihr quatscht alle zu viel, gell? Nicht quatschen, sondern machen. Wenn mir so viel an der Angelgenheit liegen würde wie Euch, hätte ich schon längst auf den Petz-Button geklickt und mich bei der Redaktion beschwert, dass Herr Dr. Angele die andere Diskussionsteilnehmer bzw. ihre Äußerungen als geistesgestört bezeichnet (@Michael Angele schrieb am 06.01.2012 um 21:07). Könnte lustig werden...
@Der Freitag
30. Dezember 2011, Neue Zürcher Zeitung
Totgesagte leben länger
@Uwe Theel 21:57
Die Geburt der „härteste(n) Satire“ aus dem Geist der „Trauer aus den Verlust der Hoffnung in den Journalismus“: Donnerwetter, Herr Theel, wie Sie ein Lob mit einfachen sprachlichen Mitteln ( Superlativ, Reihung präpositionaler Attribute, Kampf den Dativ) vergiften, das hat Klasse und lässt erhebliche satirische Potenz erkennen.
@ Weinsztein
Nee, es geht nicht immer um die Wurst.
Was die Zukunft anbelangt bin ich eine hoffnungslose Optimistin.
Worum es hier geht? Meiner Meinung nach um mehr Freundlichkeit, Wohlwollen! Da stimme ich Frau Schmitz zu!
Liebe SuzieQ,
sollte sich der Ironieverdacht auf meine Frage an Frau Schmitz beziehen. Dann wäre das ein Missverständnis. Ich war da gar nicht ironisch!
Lieber Fro,
da bin ich aber nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre, dass Herr Augstein die Herausgeber zu einem "fulminanten Essen" einlädt. Es gibt Situationen und Situationen. Wenn es von Anfang an so abgemacht wäre, dass die Herausgeber bis zum Ende der Übergangsphase (was das auch immer ist) bleiben und wenn im Endeffekt alle friedlich und einvernehmlich auseinander gehen würden, dann wäre so ein Essen (oder sonst irgendein Anerkennungszeichen) mehr als angebracht.
So wie ich die Situation aufgefasst habe (und ich weiß ja auch nur das, was hier verlinkt wurde) gab es da ein Konflikt/Meinungsverschiedenheiten, und zwar schon seit Langem. Die Herausgeber haben ein Gespräch gesucht, der Herr Augstein ganz offensichtlich nicht wollte... und nach diesem Gespräch hat die Situation sich so eskaliert, dass ganz unverzüglich die blauen Briefen folgten, mit denen die Herausgeber nicht gerechnet haben. Das, was Herr Augstein und Herr Dr. Jäger jetzt über das Ende der Übergangsphase erzählen, ist unverkennbar eine Ausrede... na ja, es steht eben jedem frei, seine Nächste für blöd zu verkaufen (versuchen).
Vielleicht fühlte Herr Augstein sich fremdbestimmt oder was weiß ich. Das ist übrigens sein gutes Recht, so zu handeln. Ob es für den Freitag besser ist, ist ein offenes Blatt, und wessen Position inhaltlich "besser" ist, weiß ich nicht... so intensiv habe ich die Sache nicht verfolgt. Aber wenn ich merke, dass mich jemand fremdbestimmt bzw. es versucht, würde ich SEHR hart reagieren. Und, na ja, wenn Herr Augstein den Laden finanziert, warum soll er sich sagen lassen, was er zu tun hat? Das ist jetzt, wie gesagt, keine INHALTLICHE Unterstützung für Herrn Augstein.
Wie auch immer: Es gibt ein Konflikt, beide Parteien fühlen sich gegenseitig schlecht behandelt und in ihren Interessen geschmälert. Dieser Konflikt ist nicht gelöst. Und wahrscheinlich kann gar nicht gelöst werden.
Unter solchen Umständen könnte ein "fulminantes Essen" sehr problematisch werden. Man setzt voraus, dass man sich bei solchem Essen aufeinander freut, sich gegenseitig freundschaftlich behandelt etc. Würden diese Menschen sich bei diesem Essen TATSÄCHLICH aufeinander freuen? Ich glaube, im besten Fall würde Freude mehr oder minder geschickt gespielt. Und wozu dann?
Das Leben ist zu kurz, um es für so etwas zu verschwenden. Konflikte sollten gelöst werden. Das ist nur dann möglich, wenn alle Beteiligte es wollen und wenn sie in der Lage sind, sich gegenseitig würdig zu behandeln... was u.a. heißt, den reinen Tisch machen, ehrlich miteinander sein, anstatt Kindergartenausreden zu präsentieren und damit zu signalisieren, dass man seinen Gegenüber nicht für voll nimmt bzw. zu manipulieren versucht.
Sollte es nicht möglich sein, dann ist es besser, die Sache einfach ruhen zu lassen und sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Das wäre zwar ein menschliches Versagen... aber immerhin besser, als bei einem fulminanten Essen so zu tun als wäre alles in Ordnung und als hätte man ungetrübte gute Verhältnisse zueinander.
So sehe ich die Situation. Obwohl es mich natürlich nicht angeht, ob und wie Herr Augstein seine Verhältnisse mit den ehemaligen Herausgeber regelt... aber da Du dieses Thema schon angeschnitten hast... und grundsätzlich betrifft meine Aussage ja nicht nur bzw. nicht so sehr diese Situation zwischen Augstein und Herausgeber, sondern Konfliktsituationen im Allgemeinen. Ich habe es leider zu oft erlebt, dass man nach einem Streit so tut als wäre gar nichts gewesen und als ob man mit einem Geschenk oder einer Einladung die Sache wieder gut machen kann, ohne sich dabei gegenseitig zu aussprechen, und zwar EHRLICH. Solche "Lösungen" akzeptiere ich nicht und solche Einladungen lehne ich ab... aber vielleicht sehen Herr Augstein und die Herausgeber die Sache ganz anders, was ihnen selbstverständlich zusteht.
Liebe Lara, gefällt mir gut was du schreibst. Ich hatte, als ich meinen "Vorschlag" schrieb die Stellungnahme im Print-Freitag im Kopf, in dem das Verhältnis zu den Herausgebern ja sehr entspannt und konstruktiv dargestellt wurde – und auch Frau Dahn hat nicht von einem großen Zerwürfnis berichtet, schien allerdings etwas enttäuscht, wegen der Nichtwürdigung ihres Engagements.
Nun habe ich allerdings zwischen einigen Zeilen Augsteins herauslesen können, dass Frau Dahn ihm wohl wegen ihres (von ihm so empfundenen) Überengagements auf den Keks ging. Falls es so war, kann ich seine Entscheidung nachvollziehen. Ich würde mir auch nicht gerne in meine Vorhaben hineinreden lassen.
Aber ich denke schon, dass man zu denen, die dem Freitag wohlgesonnen sind ein entspanntes Verhältnis halten sollte, auch wenn es Meinungsunterschiede gibt – aber da muss natürlich auch die gegenseitige Sympathie stimmen...
Auslöser für den (offeneneren) Konflik war wohl, dass Augstein diesen Text aus inhaltlichen Gründen nicht im Blatt haben wollte. Damit wurde anscheinend offensichtlich, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen über die allgemeine Ausrichtung gab.
Wie gesagt hätte ich eine sachliche Stellungnahme von Augstein zu den Äußerungen von Dahn, die ja auch vielfach aufgegriffen wurden, in dem Fall für angebracht gehalten, um die Gerüchteküche, die nun brodelt, und die Mutmaßungen zu beenden. So muss ich sagen, ohne die Interna und weitere Details zu kennen, kann ich Dahns Kritik erstmal nachvollziehen. Ansonsten d'accord Lara.
Auslöser für den (offeneneren) Konflik war wohl, dass Augstein diesen Text aus inhaltlichen Gründen nicht im Blatt haben wollte. Damit wurde anscheinend offensichtlich, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen über die allgemeine Ausrichtung gab.
Wie gesagt hätte ich eine sachliche Stellungnahme von Augstein zu den Äußerungen von Dahn, die ja auch vielfach aufgegriffen wurden, in dem Fall für angebracht gehalten, um die Gerüchteküche, die nun brodelt, und die Mutmaßungen zu beenden. So muss ich sagen, ohne die Interna und weitere Details zu kennen, kann ich Dahns Kritik erstmal nachvollziehen. Ansonsten d'accord Lara.
Natürlich darf Angele "Geistesgestörtheit" in den Raum stellen. Denn er ist erstens ein Mann und zweitens ein "Blauer".
Lesson learned!
liebe Helena,
Ironie ist in diesem thread waffenaffin,
niemals würde ich denken, Du würdest bedrohen ...
Allerdings ist dieser ganze Beitrag fürn 'Arsch', weil wieder einmal in der FC Person vor Persönlichkeit läuft und Ironie als Deckmäntelchen für no-gos herhalten müssen.
Ich wünsche mir mehr Kreativität, die kann man nicht einklagen, dann bleibt nichts, als sich hier und anderswo durchzuquälen.
Keine Aufstände:
man kann ironisch, kann dann aber anders-ironisch nicht verurteilen, respektive verwarnen lassen,
Resumée: fürn Arsch, weil intolerant ...
@ Liebe SuzieQ
dann sind wir beide einer Meinung. Es wäre schade, wenn ich Ihnen meine Ironie auseinanderpflücken müsste, oder?
Dennoch bin ich für Entschärfung!
@ koslowski am 11.01.2012 um 10:30
Kannit verstan lieber Koslowski.
Vielleicht sollten Sie meinen Text in Ruhe nochmals lesen:
1) Ich habe ohne jede Vergiftung für Calvanis Text Partei ergriffen, habe die Trauer, die ich da als Motiv vermute anerkennend ernstgenommen.
2) Falsche Grammatik kann zwar einen Text bis zur Nichtverständlichkeit verzerren, Sie möchten mir das gerne von Deutschlehrer zu Deutschlehrer nachweisen hinsichtlich Ihre Vergiftungsvorwurfes am Text nachweisen.
3) Wenn Sie meinen, meine Interpreation von "Kokettieren" sei nicht angebracht, dann rücken Sie im gegebenen Zusammenhang mit der Ihren heraus!
4) Calvani wurde für Ihre Satire kritisiert.
Diese Kritik halte ich für falsch.
Ich begründete das.
Sie behaupten allenfalls, dass ich irrte.
@Uwe Theel 20:04
Ihre Parteinahme für Calvanis sog. Satire habe ich als Satire verstanden, weil ich sie wegen ihres hohen Tons sowie ihrer stilistischen und grammatischen Defekte nicht ernst nehmen konnte. Ihre Richtigstellung nehme ich zur Kenntnis.
P.S.: " Calvani wurde für Ihre Satire kritisiert." - Ich habe lange keine Satire mehr geschrieben, und in diesem Thread wurde Calvani für ihre, nicht für meine Satire kritisiert.
@ koslowski am 12.01.2012 um 22:18
Mein Satz
"Calvani wurde für Ihre (= Koslowskis) Satire kritisiert."
mußte natürlich
"Calvani wurde für ihre (= Calvanis) Satire kritisiert."
geschrieben werden.
Ich bitte Entschuldigung für den Tippfehler und singe ernsthaft ein Lob auf die Groß- und Kleinschreibung.
Auch der angemahnte Teil
"Und was spricht aus ihr: Die blanke Trauer aus den Verlust der Hoffnung in den Journalismus, bzw. den, der Hoffnung an das Schreiben eines bestimmten Journalisten des Freitag."
ist nur bedingt durch mangelndes Korrekturlesen, nach einer Änderung des ursprünglichen Textes und nur in seiner Form geschädigt. Lassen wir also Sorgfalt walten:
"Und was spricht aus ihr: Die blanke Trauer aus dem Verlust der Hoffnung in den Journalismus, bzw. dem, der Hoffnung an das Schreiben eines bestimmten Journalisten des Freitag."
Einmal mehr äußert sich der Wunsch nach einer Korrekturfunktion im Blog.
Sorry, etwas abstossend im Freitag geworden. Hab ihn nur nur noch im RSS.
@Frau Neumann
Ist es nicht ein bisschen anstrengend, immer und mit allen einer Meinung zu sein?