Kontinent für Randgänger

Reiseliteratur In seinem neuen Buch „Im Wald der Metropolen“ lässt Karl-Markus Gauß Europa aus vielen Mündern sprechen
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Es steht schlecht. Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“ Darf man sagen, dass das bisherige Werk von Karl-Markus Gauß unter diesem Motto von Paul Cézanne stand? Unermüdlich reiste der 1954 geborene, vielfach preisgekrönte Salzburger Schriftsteller zu den kleinen und kleinsten Völkern Europas, von denen kaum eines nicht am Verschwinden war – sinnbildlich gefasst im Titel seines bisher bekanntesten Werks: Die sterbenden Europäer. Die Rede war da unter anderem von den Arbereshe, den Aromunen, den Gottscheern; Namen, die viele Leser wohl zum ersten Mal anlässlich der Lektüre des Buchs vernahmen und die in der Summe das Bild einer großartigen Völkervielfalt ergaben (ein Wort, das man in diesem Fa