Jetzt sprechen alle von den Masken, kaum jemand aber davon: Vor ein paar Wochen äußerte der Internist Matthias Schrappe den Verdacht, dass die Kliniken die Anzahl der freien Intensivbetten bewusst niedrig halten, um jene Ausgleichszahlungen zu bekommen, die es bei weniger als 25 Prozent freier Betten gibt. Schrappe wurde in Grund und Bogen kritisiert. Jetzt aber heißt es vom Bundesrechnungshof: „Fehlanreize“! Der BRH vermutet, dass „die Kliniken weniger freie Betten an den Intensivmedizinerverband (DiVi) meldeten als tatsächlich vorhanden“.
Zumal vergangenes Jahr 13.700 zusätzliche Betten aus Mitteln des Bundes finanziert wurden – die sich aber nicht finden lassen. Das Gesundheitsministerium sei „bis heute nicht in der Lage, die Zahl der tatsächlich aufgestellten sowie die der zusätzlich angeschafften Intensivbetten verlässlich zu ermitteln“, schreibt der BRH. Dazu passt, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) im Januar 2021 in einem Brief an das Gesundheitsministerium die Vermutung äußerte, dass „Krankenhäuser zum Teil weniger intensivmedizinische Behandlungsplätze meldeten, als tatsächlich vorhanden waren“.
Das wäre nicht einfach ein weiterer Skandal. Es wäre ein Riesenskandal. Denn es steht mehr auf dem Spiel als nur Betrug am Steuerzahler und Chaos im Ministerium. Wir erinnern uns: Die „Bundesnotbremse“ wurde mit steigender Inzidenz und dramatischer Knappheit der Intensivbetten begründet. Was, wenn das Panikmache war? Allein dieses Wort wollen viele nicht hören und schalten auf Durchzug. Vielleicht etwas vorschnell.
Das gilt auch für Medien, die über so gewaltige Recherchemöglichkeiten verfügen wie der Spiegel oder die Süddeutsche. Da kocht man das Thema lieber auf eine dpa-Meldung runter und überlässt das Skandalisieren dem Boulevard. Aber vielleicht irre ich mich ja. Vielleicht schwärmen nun die Reportageteams aus, nehmen Kontakt mit dem BRH auf, schütteln Lothar Wieler, führen vertrauliche Gespräche mit Klinikpersonal und -chefs. Und vielleicht heißt der nächste Spiegel-Titel ja „Der große Betrug“. Vielleicht auch nicht, weil nachgewiesen wurde, dass bei den Intensivbetten alles rechtens war. Aber wissen möchte man es. Hieb- und stichfest, mit Zahlen. Es wäre ein Novum am Ende dieser so datenarmen Pandemie.
Kommentare 52
"Das wäre ein Riesenskandal"
"Einer" von .....?!
....und?!
>>Aber wissen möchte man es.<<
Aber um Himmelswillen nicht vor der Wahl, das darf doch nicht sein ;-)
Mich würden anstatt der "tatsächlich aufgestellten sowie die der zusätzlich angeschafften Intensivbetten" eher das zusätzlich eingestellte Personal, verbesserter Personalschlüssel, Überstunden und deren Bezahlung bzw. Abbaumöglichkeiten, verbesserte Anreize in Gesundheitsberufen zu arbeiten etc. interessieren.
Und statt der üblichen Suche nach einer Skandalisierungsmöglichkeit vielleicht das grundsätzliche System von Vergütung und wirtschaftlichen Zwängen im Gesundheitswesen in Beziehung setzen..
Ansonsten wünsch ich gute Gesundheit in einem neuen Intensivbett mit ausgebranntem Personal.
Das Wegschweigen von vorhandenen Intensivbetten ist natürlich nicht die Krankheit, sondern ein Symptom. Man sollte nicht darüber streiten welche Symptome wahrzunehmen sind und welche nicht. Sonst wird man wahrscheinlich die Ursachen der Krankheit der Medizin nicht finden.
Die Frage ist ja, wie man das nachweisen wollte. Das ist so, wie in einem Prozess nachzuweisen, dass ein Arzt einen Kunstfehler begangen hat, nämlich nahezu aussichtslos. Es wird alles hinreichend dokumentiert sein. Wenn Bettenknappheit erwünscht ist, wird man immer einen Grund finden, sie zu erzeugen, so legal, wie es benötigt wird. Wie will man nachweisen, dass das Fieber von Frau Öztürk oder die Lungenentzündung von Herrn Müller vor 8 Monaten nicht, in der Gesamtheit des Allgemeinzustandes nicht hinreichend war, um sie und ihn auf einer Intensivstation zu überwachen?
Wo immer in der Gesamtheit des med. Systems, von der Forschung über die Arztpraxen, Kliniken, Reha- und Altenpflegekomplexe (oder Beatmungs-WGs) Anreize gesetzt werden Geld zu verdienen, wird es ziemlich wahrscheinlich, dass diese Anreize auch genutzt werden. Der Skandal ist eher, dass das kein Skandal ist, sondern Alltag und dass es in einem System, was primär an Profit orientiert ist, kaum anders geht. Der Skandal ist, dass man, wenn man nicht mitmacht, kaum eine Chance hat wirtschaftlich zu überleben.
Der Skandal sind falsche Anreizsysteme (nämlich: Geld verdienen, wie und wo auch immer) bei denen es weder sonderlich interessiert, wenn ein Patient im Zuge des Geld Verdienens gesundet, noch, wenn er es nicht tut, was man abrechnen kann, ist von Interesse. Im Grunde ist all das auch nicht unbekannt, nur ist man immer nur mit bestimmten Teilausschnitten konfrontiert, die dann hier und da mal als 'Skandal' behandelt werden und ganz nebenbei die Funktion erfüllen, das Bild aufrecht zu erhalten, dass es zwar schwarze Schafe gibt, aber alles in allem doch alles in schönem Blütenweiß erstrahlt.
Bis zum Ermüdungsbruch wird artig wiederholt, dass wir doch ein super Medizinsystem haben, besser jedenfalls als woanders und im Grunde wollen wir das alle glauben. Nach zwei oder drei Zügen ist man selbst derjenige, der jetzt aber doch etwas übertreibt und unter Rechtfertigungsdruck. Wäre es so, das würde doch wohl jemand gemerkt haben. Und alle die Bücher und Artikel, die bereits gibt, sind die nicht auch nur ein Geschäftsmodell?
Außerdem gibt es bei uns doch unabhängige Stellen zur Zertifizierung und knallharte Wissenschaft als Kriterium? So möchte man es glauben, in Gesprächen hinter den Kulissen hört man manchmal anderes. Auch objektive Befunde kriegt man häufig hin, wenn man sie braucht, wenn man weiß, wie es geht.
So gesehen waren die Privatisierungen der vergangenen Jahrzehnte Teil des Sündenfalls, oder?
„Mich würden anstatt der "tatsächlich aufgestellten sowie die der zusätzlich angeschafften Intensivbetten" eher das zusätzlich eingestellte Personal, verbesserter Personalschlüssel, Überstunden und deren Bezahlung bzw. Abbaumöglichkeiten, verbesserte Anreize in Gesundheitsberufen zu arbeiten etc. interessieren.“
Die Antwort ist je bereits gegeben. Man hat kein Interesse an einem verbesserten Personalschlüssel. Personalnot ist ein gutes Werkzeug im erwünschten Konkurrenzkampf der Krankenhäuser, die Marschroute ist klar: von 1400 soll es runter gehen auf 600 Häuser. Wo es zu wenig Pflegekräfte gibt, gehen die kleinen Häuser kaputt.
Aber Corona hat doch alles verändert? Nö. Man gibt sich selbst im Wahljahr nicht mal sonderlich Mühe, so zu tun als ob man die Bedingungen für die Pflegekräfte verbessern möchte, hier und da stuft man die billigsten Arbeiterinnen in der Altenpflege auf Mindestlohn hoch und feiert das als Erfolg. Diese Frechheit wird als dramatische Verbesserung verkauft. Weiter so! :-)
Ja. Das Medizinsystem gehört von der Wirtschaft (dem Zwang Geld verdienen zu müssen) entkoppelt. Der Trend geht in eine andere Richtung. Schnell und effektiv soll es gehen. Eine größere Zahl wird denken: Wieso, ist doch gut?!
„Ansonsten wünsch ich gute Gesundheit in einem neuen Intensivbett mit ausgebranntem Personal.“
Und ja, das kommt noch hinzu. Man wird nicht mal eben in 14 Tagen Intensivpflegekraft (wenn man von einer anderen Station kommt) und viele von denen, die es sind, wollen nicht mehr. Bestimmt nicht deshalb, weil da nur Gesunde lagen und es nur niemand gemerkt hat.
Die Arbeit auf der Intensivstation unterscheidet sich in vielen Bereichen von der Arbeit in der Pflege auf sonstigen Stationen, das kann jeder bestätigen der da mal gearbeitet hat. Die, die da sind, wollen da im Grunde auch hin, aber nicht unbedingt zu diesen Bedingungen und das sind in Normalzeiten schon eher wenige. Denn anderen ist die Schlagzahl da zu hoch.
Ich habe ein bisschen Hoffnung, dass die größere Zahl zumindest schrumpft - je betroffener die Einzelnen als Patienten sind. Und die persönliche Betroffenheit steigt ja tendenziell.
Das macht man ja wohldosiert. Hier eine Zusatzversicherung, da ein kleine Kostenerhöhung, das Volk gewöhnt sich. Deutschland geht es gut. Und in der Medizin sehr gut. Ist doch so, oder? Oder möchten Sie lieber im Senegal eine neue Hüfte bekommen? Na also.
Tja. Wenn man bedenkt, dass man heute eine ganze Generation mit Smartphones abspeisen kann - in Deutschland, nicht im Senegal -, steht das wohl zu befürchten.
>>...je betroffener die Einzelnen als Patienten sind.<<
Ja, wenn man betroffen ist. Aber solange das nicht der Fall ist lässt sich leicht verdrängen dass man in die Lage kommen kann sich der kranken Medizin anvertrauen zu müssen. Und so können Reklamebegriffe wie "Effizienz" als knorke empfunden werden. Dafür muss man nicht mal Aktien eines Medizinkonzerns besitzen (womit sich die "Effizienz" ja als Dividende niederschlägt.)
Jetzt braucht man ja neue Psychotherapeuten. Irgendwie müssen die im letzten halben Jahr knapp geworden sein, weiß der Geier warum. Und weil es ja schnell gehen muss, stopft man hier und da Löcher, bildet neu aus und da nimmt man natürlich schnelle und effektive Verfahren und weil Pillen so gut helfen, kombiniert man das gerne. Ist aber natürlich alles total wissenschaftlich, sonst würde man das ja nicht machen.
Die Reha ist heute auch durchoptimiert. Nix Tanztee und Kurschatten, da gibt es einen straffen Stundenplan und wer nicht auf der Matte steht, kriegt Stress mit seiner Krankenkasse. Gesundheit ist schließlich Arbeit, nichts zu wohlfühlen.
"Ja, wenn man betroffen ist. Aber solange das nicht der Fall ist lässt sich leicht verdrängen dass man in die Lage kommen kann sich der kranken Medizin anvertrauen zu müssen."
Es ist ja noch schimmer: Auch wenn man betroffen ist. Man weiß ja nicht, welchen Billigscheiß man eingebaut bekommt, wenn man eine neue Hüfte kriegt, man fühlt sich besser, wenn man die Bandscheiben OP bekommt, dass die Folgenoperationen damit gleich mitgebucht sind, hört man dann nicht so oft. Und so weiter.
Jetzt braucht man ja neue Psychotherapeuten.
Kein Wunder. Wann wurden denen nochmal zuletzt die Gebührenordnung erhöht?
Der eigentliche Skandal ... die weiter durchgezogene Durchprivatisierung aller Bereiche des Gesundheitssystems und die damit verbundene "Kosten/Nutzen"-Rechnung am/mit Menschen. Alles andere sind Kuchenkrümel.
Jetzt reiben sich alle ganz verwundert die Augen. Der ganze Schlamassel würde im Januar 2021 in diesem Blogbeitrag hier in der FC diskutiert. Ich verweise insbesondere auf diesen Kommentar. Es kann ja ein jeder hier zu der politischen Interpretation durch die entsprechenden Foristen stehen wie er will, man muss diese bestimmt nicht teilen, aber der Mechanismus war damals schon bekannt. Insbesondere das Argument der Zahlenmanipulation hat hier im Forum regelmäßig zu üblen Anfeindungen geführt. Dass es hier mitunter weniger um politische Projekte sondern vielleicht einfach auch "nur" um systemischen Betrug und Korruption geht, war wohl nicht naheliegend genug. Nach Masken - und Testbetrug und kommt jetzt also Datenmanipulation und Abrechnungsbetrug dazu. Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht. Vielleicht entdeckt der ein oder andere hinsichtlich der Coronakrise ja nun doch noch seinen staatskritischen Geist wieder. Genug Groll auf die CDU gibt es zumindest hier ja schon. Wenn die BTW jedoch so läuft wie jüngst in meinem alten Heimatbundesland, dann ändert sich nie mehr etwas, schon gar nicht im Gesundheitswesen. Von allein tritt ein Spahn nicht zurück, da sollte doch inzwischen auch mal klar sein, der muss mitsamt der BR abgewählt werden.
Im ärztlichen Bereich sind es auf jeden Fall die, die am wenigsten verdienen.
Lieber Herr Angele,
die Datenmanipulation von Krankenhäusern könnte man auch differenziert und mit Recherche betreiben. Man könnte zum Beispiel fragen, ob die Krankenhäuser einfach nur die Betten angeben, die sie auch betreuen können. Scheinbar begreifen Sie sich aber nicht als Journalist und rufen ihre Kollegen zu Hilfe. Ach nein, schlimmer sie insinuieren sehr deutlich das "Luegenpresse/Staatspresse" ja doch nie richtig hinschauen. Ich lese den Freitag seit 1990, was hier aber seit 14 Monaten in Teilen verbreitet wird ist journalistisch einfach nur schlecht, weil extrem oberflächlich. Der Freitag sollte auf der Seite des Lumpenproletariats in den Pflegeberufen stehen. Macht er aber nicht. Schade!
>>Nach Masken - und Testbetrug und kommt jetzt also Datenmanipulation und Abrechnungsbetrug dazu.<<
Das wird schnell wieder vergessen, wie verflossene Betrugs- & Korruptionsaffairen auch. Denn letztlich ist das Alles doch nur stinknormaler Kapitalismus.
Der Kapitalismus braucht den Krieg um zu überleben. Da der "große" Krieg dank Atomwaffen nichts zum Wiederaufbau zurücklässt, ist es nach dem "Krieg gegen den Terror" jetzt der "Krieg gegen das Virus", der die nächste Transformation einläutet. Nach der "Verwarung" des Kollektiven wird jetzt der Konsument selbst zur Ware: Sein Verhalten, seine Gesundheit (und natürlich: seine Freiheit). Alle Teilchen des Systems richten sich entsprechend aus, natürlich auch die Krankenhäuser. Das ist kein Betrug, das ist einfach nur folgerichtig. Der nächste Krieg wird gegen den Klimawandel geführt werden. (der natürlich - wie auch Covid - existiert. Der Kapitalismus brauch keine Katastrophen zu erfinden, seine innere Dynamik bringt diese ganz "natürlich" hervor). Letztlich ist es der Kampf "Einheit/Einfalt/Hierarchie" gegen "Vielfalt/Komplexität/Interdependenz". Wie das ausgeht ist klar, die Vielfalt auf diesem Planeten hat aus einer maximal unlebenswerten, extremen Umwelt eine maximal geregelte erschaffen, die auch noch in der entferntesten Gletscherspalte eine Lebensnische bereithält. Unsere Einfalt ist in der Lage, das zurückzudrehen. Das Menschenbild im Kapitalismus nähert sich immer mehr dem Wahnsin des "neuen Menschen" der Zwischenkriegszeit an, kein gutes Zeichen.
„Der eigentliche Skandal ... die weiter durchgezogene Durchprivatisierung aller Bereiche des Gesundheitssystems und die damit verbundene "Kosten/Nutzen"-Rechnung am/mit Menschen. Alles andere sind Kuchenkrümel.“
Richtig. Und der noch umfassendere ist, dass wir die Kosten/Nutzen-Rechnung als Grunddenken verinnerlicht haben, im Umgang mit vielem zu oft auch im zwischenmenschlichen Bereich. Ignoriert wird dabei, dass dieses Denken in Kosten/Nutzen, Effizienz und so weiter nicht allein von der Wirtschaft oder dem Kapitalismus ausgeht, sondern auch das was wir wissenschaftliches Denken nennen, davon durchzogen ist.
Die Alternative ob man nun nach wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Aspekten vorgehen sollte, ist also in vielen Fällen gar keine echte Alternative. Nun könnte man die Medizin in gewisser Weise noch davon aussprechen, weil in ihr nicht nur (natur)wissenschaftliche Aspekte eine Rolle spielen (sollten), sondern auch humanwissenschaftliche, ethische und dergleichen. Allerdings hat sich gerade auch in der Medizin ein Trend verstärkt der auf immer mehr Effizienz in einem eher bedenkliche Sinne setzt, nämlich schnell, billig und auf das, was den meisten hilft oder eben, auf das, mit dem man maximal verdient.
Die echte Alternative wäre auch hier, auf Nachhaltigkeit zu setzen, Beispiele findet man haufenweise.
"Das Menschenbild im Kapitalismus nähert sich immer mehr dem Wahnsin des "neuen Menschen" der Zwischenkriegszeit an, kein gutes Zeichen."
Ich habe einen anderen Eindruck. Es tut sich was. Auch die missglückte Greenpeace Aktion sollte skandalisiert werden, aber die Stimmung in der Bevölkerung ist eher pro Greenpeace.
Die Menschen werden wacher.
Wachsamkeit wünsche ich mir von ganzem Herzen, indes habe ich den Eindruck, dass die Spaltung ziemlich erfolgreich war in großen Teilen. Viele (zu viele) der Leute, die ich kenne, sehen die durch Corona aufgeworfenen Widersprüche - wie die in diesem Artikel thematisierten - durchaus, halten diese aber für irgendwie "tolerabel". Ich denke, da wird eine Eigendynamik gefährlich unterschätzt. Wir werden sehen oder besser: hoffentlich nicht.
„Viele (zu viele) der Leute, die ich kenne, sehen die durch Corona aufgeworfenen Widersprüche - wie die in diesem Artikel thematisierten - durchaus, halten diese aber für irgendwie "tolerabel". Ich denke, da wird eine Eigendynamik gefährlich unterschätzt.“
Eben. Immer mehr Menschen lassen sich nicht mit Floskeln abspeisen oder plump in ein Lager ziehen. Sie sehen, dass bei Corona viel falsch gelaufen ist und tragen dennoch viele der Maßnahmen, sehen aber auch, dass bei Greenpeace etwas schief gelaufen ist, finden aber dennoch das Thema Klima wichtig.
Natürlich guckt man auf die plumpen Hansel, die sich instrumentalisieren lassen, die wir man auch immer finden, aber es scheint, dass diejenigen, die wirklich was begriffen haben, inmitten einer regressiven Grundströmung doch auch mehr werden. Der Vorteil dabei ist, dass diese eben nicht auf den nächsten fahrenden Zug aufspringen, sondern sich bei jedem Thema ihre eigenen Gedanken machen. Offenbar tanzen wir da an einer Schwelle, die sich im Bereich einer kritischen Masse der kulturell Kreativen bewegt und die habe großen Einfluss und er wird weiter wachsen. Diejenigen die immer nur aufspringen werden ihnen irgendwann folgen.
Kleiner Tipp. Kümmern Sie sich doch mal um Helios als Gesamtkonstrukt in der Pflege, da sehen Sie dann vielleicht auch so manchen Werbeblog mit anderen Augen.
Interessanter Artikel.
Aktuell stehen ja "Delta-Variante" und "vierte Welle" wie bestellt bereit, um das Angstlevel hoch zu halten.
Hatten die vielgescholtenen Schauspieler von #allesdichtmachen womöglich gar nicht so unrecht?
Einfach mal Tom Lausen googeln, der hat ganz genau aufgedröselt, wie rapide die gemeldete Bettenzahl gesenkt wurde, nachdem diese Regelung in Kraft trat, dass Zahlungen erst bei einer Mindestbelegung von 75% geleistet werden.
Das ist seit Wochen bekannt, aber natürlich nur bei "Verschwörungstheoretikern" und "Schwurblern"
linksman,
verbrennen Sie ihre schutz-maske,
gehen Sie in nah-kontakt zu allen fremden,
vielleicht sollten Sie auch Ihre brille absetzen... ach nee.
die brauchen Sie ja, um solcherart kommentare zu liefern...
Die dpa- Faktenchecker waren am Werk und haben auf facebook Meldungen überklebt und als "Falschmeldung" bezeichnet, die darauf hinwiesen, dass "die Zahl der Intensivbetten abgebaut worden sei.
07/05/2021, 03:07 PM (CEST)
Das Gesundheitssystem in Deutschland ist durch die Corona-Pandemie an seine Grenzen gekommen. Immer wieder wird behauptet, dass zugleich die Zahl der Intensivbetten abgebaut und Krankenhäuser geschlossen würden - so auch hier in einem Sharepic auf Facebook (hier archiviert). ...
BEWERTUNG: Ein Teil der Aussagen ist falsch oder ohne den nötigen Kontext dargestellt. So wurden 2020 Intensivbetten nicht in großer Zahl abgebaut. ...
[...]
Die Belegung der Intensivstationen in den deutschen Krankenhäusern wird seit April in einem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) abgebildet. Behauptungen zur Anzahl der Intensivbetten wurden bereits in mehreren Faktenchecks überprüft. Der Rückgang der gemeldeten Intensivbetten ist tatsächlich in einer Grafik auf der Divi-Homepage zu erkennen. Er lässt sich aber durch zwei Änderungen in der Zählweise erklären:
Bis Ende Juli waren laut Divi Pflegepersonaluntergrenzen auf den Intensivstationen ausgesetzt. Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass sich ein Pfleger um maximal 2,5 Patienten kümmern darf. Fehlt Pflegepersonal für weitere Betten, würden diese laut einer Divi-Sprecherin nun «gesperrt», also aus dem Betrieb genommen.
Zusätzlich wird im Divi-Intensivregister ab Anfang August eine Notfallreserve angezeigt. Gemeint sind Intensivplätze, die innerhalb von sieben Tagen einsatzbereit sind. Auf der Homepage des Registers heißt es, Daten legten nahe, dass durch die Änderung «ein Teil der vorig als "frei" gemeldeten Betten nun als Notfallreservekapazität gemeldet wird.» Hier haben sich also Kapazitäten verschoben.
Die Behauptung der Faktenchecker, dass sich "Kapazitäten verschoben" und Intensivbetten nicht abgebaut worden seien, ist definitisch FALSCH, denn auch die Anzahl der Notfallreservebetten ist drastisch gesunken wie man im Säulendiagramm :
"Auslastung der Intensivbetten durch Covid-1-Patienten – Abschluss 31.12.2020 – DIVI- Intensivberichte" sehen kann. [Finde ich leider nicht mehr im Netz. Falls jemand die Adresse hat, bitte verlinken. Danke]
Danke, dass Sie daran erinnern und die beindruckenden Daten verlinkt haben. Wäre damals ein prima Artikel in der Printausgabe vom FREITAG gewesen. Musste erst BILD die Leute mit der Nase darauf stoßen.
Danke für Ihre fürsorglichen Hinweise. Hab ich auch etwas für Sie:
https://www.express.de/ratgeber/verbraucher/warnung-vor-ffp2-masken-fuenf-modelle-betroffen---bei-einem-droht-sogar-lebensgefahr-38470394?cb=1623942341633
"Köln -
Aktuell warnt das europäische Schnellwarnsystem „Rapex“ und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vor insgesamt fünf verschiedene FFP2/KN95-Masken unterschiedlicher Hersteller. Bei einem Produkt droht sogar Lebensgefahr.
Folgende fünf Masken sind von den Warnungen betroffen:
FFP2-Maske von Barbeador – Erstickungsgefahr droht"
danke,
sich gegenseitig vor gefahren warnen:
ist sozialitäts-fördend.
Da haben sie natürlich recht.. die "vergangenes Jahr 13.700 zusätzlichen Betten, aus Mitteln des Bundes finanziert" waren mein Stein des Anstoßes und die Absenz der personalem Perspektive
Meiden Sie jeglichen Kontakt.
Vor allem zu Andersdenkenden.
Bleiben Sie in Ihrer Gated Community.
Begeben Sie sich in Ihren Panic Room.
Oder Safe Space.
Aber trotzdem immer schön die staatlich zertifizierte Corona-App eingeschaltet lassen.
Es ist schließlich nur zu Ihrem Besten.
Man muss bei Spahn entweder von Vorsatz ausgehen oder dass er es halt nicht anders gelernt hat. Klinikleitungen und Apotheker hatten mit Spahn einen guten Mann im Ministerium. Er und seine Buddys sind gut versorgt und worum sollte es sonst gehen. Schlechte oder gute Amtsführung ist eine Sache der Perspektive. Wenn wir sagen, "schlechte Amtsführung", nun, dafür wird kein Politiker gefeuert.
danke für diesen interessanten artikel.
letztens erzählte mir ein freund, der gerade an einer reportage ünber das deutsche krankenhaussystem arbeitet, dass die ärzte bei der visite auf ihrem laptop/tablet ein programm offen haben, dass für jede/n patient*in den aktuellen profitverlauf darstellt. also ob die betreffende person noch plus macht, oder langsam ins minus rutscht. das sagt eigentlich schon alles.
ach,
wenn Sie nur ein paar meiner kommentare gelesen hätten,
könnten Sie sehen:
ich biete genug widerstands-/reibungs-flächen hier,
um nicht nur kontakt zu ähnlich-denkenden zu haben.
Ihre phantasmagorie läuft: ins leere,
sie wollen tore schießen aus dem abgepfiffenen abseits...
Ich will Antje Huber wieder haben!
Glauben Sie mir: nach drei Tagen Huber wollen Sie Spahn wieder haben. Mit Kusshand.
Damals gab es noch Krankenhausbetten. Es kam also nicht so darauf an, wer das Ministerium führte.
Das muss "marktkonforme Demokratie" heißen ...^^
Was genau hat Ihr Kommentar mit meinem zu tun?
Das war ein Kommentar zu dem Kommentar, auf den Sie insbesondere verwiesen habe. Insbesondere denke ich da immer an Glashäuser und Steine.
>>Das muss "marktkonforme Demokratie" heißen...<<
Danke für den Hinweis. Der politisch korrekte Begriff fiel mir beim Schreiben gerade nicht ein. Ein unverzeihlicher Fehler, den ich künftig zu vermeiden versuchen werde. Nicht dass noch jemand auf Gedanken kommt ;-)
Werden Sie doch mal konkret. Ich konnte Ihre Diskussion in dem besagten Beitrag im Januar schon nicht nachvollziehen, jetzt weiß ich auch nicht, was Ihr Punkt ist. Weil einer von Helios das System, innerhalb dessen auch Helios operiert, dass vom BMG bzw. Spahn installiert wurde, erklärt, muss es falsch sein?
Wir verstehen uns ;)
Nicht dass jemand von Helios das System erklärt ist seltsam, sondern, dass er es kritisiert. Wäre Helios nun einer von den Guten und über jeden Zweifel erhaben, okay, könnte ja sein.
Zu, Ruf von Helios in der jungen Vergangenheit und Gegenwart, werden Sie bestimmt manches finden. Ansonsten fragen Sie mal jemanden aus der Szene.
"Nicht dass jemand von Helios das System erklärt ist seltsam, sondern, dass er es kritisiert. "
Aber dass der Forist hier anonym geblieben ist, ist Ihnen schon aufgefallen? Ich weiß ja nicht, wo er noch mit seinen Informationen angeklopft hat, aber zumindest hier im Freitag war das Feedback ja recht bescheiden. Ob in der Redaktion überhaupt bemerkt wurde, um was es da ging? Falls ja, war man nicht interessiert?
Ich stimme ja insofern zu, dass hier ein System höchstens intern bzw. anonym kritisiert wurde, während man nach außen fleißig mitmacht und das Geld nimmt. Die Regierung will es ja so, alles legal.
Den Überbringer der Botschaft für ihren Inhalt verantwortlich zu machen, halte ich dennoch für falsch.
„Aber dass der Forist hier anonym geblieben ist, ist Ihnen schon aufgefallen?“
Mir ist aufgefallen, dass er immer wieder gepostet hat, Helios hätte noch Betten. Nun, es gibt verschiedene Geschäftsmodelle mit denen man auch in Coronazeiten Geld verdienen konnte, jeder nimmt halt mit, was er kriegen kann, mir schien es manchmal so, als fühlte sich der Schreiber übergangen, aber das ist natürlich mein rein subjektiver Eindruck.
„Ich stimme ja insofern zu, dass hier ein System höchstens intern bzw. anonym kritisiert wurde, während man nach außen fleißig mitmacht und das Geld nimmt. Die Regierung will es ja so, alles legal.“
Denn Eindruck konnte man gewinnen, ja. Vermutlich auch nicht schlimmer, als die anderen, aber eben auch nicht besser.
„Den Überbringer der Botschaft für ihren Inhalt verantwortlich zu machen, halte ich dennoch für falsch.“
Sehe ich generell auch so, aber dafür hätte der Werbeblog wegbleiben müssen. Eine oder zwei persönliche Kontakte fand ich auch eher unergiebig, aber so richtig kriege ich da keine große Erregung mehr hin, die bewährten Skandalsucher, die selbst dort welche finden, wo keine sind, werden aber sich aus übergeordneten Zielen am Ball bleiben.