Clash der Narrative: Weniger Geschichten wagen

Kollektive Erzählungen Der Krieg in der Ukraine ist nicht der erste Konflikt, in dem mit „historischen Narrativen“ um sich geschlagen wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2022
Clash der Narrative: Weniger Geschichten wagen

Illustration: Janik Söllner für der Freitag

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine sind Menschen und Gesellschaften in „historische Narrative“ verstrickt; man denke nur an den Nahostkonflikt. „Historische Narrative“ können verblassen oder ganz verschwinden, aber ich habe noch nie, wirklich noch nie erlebt, dass jemand, der ein bestimmtes Narrativ vertritt, seine Sicht wegen eines anderen Narrativs revidiert hätte. Historische Narrative lösen Konflikte nicht, sondern befeuern sie. Sie sind agonal, nicht konsensuell; dass sie mit teils imponierendem Wissen daherkommen, macht es nicht besser.

Hoffnung auf Protest

Angesichts der eigentlichen Menschheitsaufgabe – unsere Erde zu retten und diese Rettung zur neuen „großen Erzählung“ zu machen – würde man am liebs