„Widerstand leisten will gelernt sein“

Interview Petra Morsbach hat ein Buch über Machtmissbräuche und ihre Aufdeckung geschrieben – und Konstanten festgestellt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2021
Gesten der Machtausübung: Trumps Imponiergehabe (oben), Merkels Nüchternheit
Gesten der Machtausübung: Trumps Imponiergehabe (oben), Merkels Nüchternheit

Fotos: Tobias Schwarz/AFP/Getty Images, Brendon Smialowski/AFP/Getty Images

Schon 2020 kam das Buch Der Elefant im Zimmer heraus. Lange schien Petra Morsbachs Essay ein wenig unterzugehen. Das ändert sich gerade. Und das hängt nicht nur damit zusammen, dass Morsbach spannend drei Fälle rekonstruiert – den Fall des sexuellen Missbrauchs durch den Kardinal Hans Hermann Groër, den des Amtsmissbrauchs der bayrischen Sozialministerin Christine Haderthauer sowie einen selbst erlebten Fall an der Akademie. Es hängt auch damit zusammen, dass sich aktuell die Frage nach Machtmissbrauch besonders dringlich stellt.

der Freitag: Frau Morsbach, kann überhaupt angemessen über Macht sprechen, wer sie hat? Politiker sprechen ja oft von „Verantwortung“ oder von „Gestaltungswillen“. Reicht Ihnen das?

Petra Morsbach: Ja,