Die Eroberung der Luft

Lauf und Wahn eines Phantastikers Zum 70. Geburtstag von Günter Herburger
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Es gäbe, wenn ich nicht weiterliefe", so gestand Günter Herburger schon vor Jahren, "bald keine Heimat mehr." Die Heimat dieses Schriftstellers und seiner bewegungshungrigen Helden ist tatsächlich kein fester geographischer Ort. Sie liegt im Draußen, im panischen Aufbrechen und Davonlaufen, im endlosen Unterwegssein und ziellosen Vagabundieren quer über die Kontinente. Schon 1954 hielt es der zweiundzwanzigjährige Sanskrit-Student in der "formierten Gesellschaft" der Adenauerzeit nicht mehr aus, floh aus München und wagte den Aufbruch ins Unbekannte. In Nordafrika verdingte er sich als Straßenarbeiter, den Winter verbrachte er im Armenviertel von Madrid. Auf Umwegen gelangte der poesiehungrige Vagabund nach Paris, wo er durch Zufall den Schriftstelle