Ich rieche die Pferde in Polen

Schönheit und Schock Der slowenische Dichter Tomaz Salamun ist Provokateur, Blasphemiker, Maskenspieler
Exklusiv für Abonnent:innen

Ist er ein "Scheusal" oder ein "Genie", gleicht er eher einem "Seeräuber", einem "Monstrum" oder doch mehr dem asketischen "hl. Franziskus"? Tomaz Salamun, der produktivste Störenfried und wortmächtigste Häretiker in der slowenischen Gegenwartsliteratur, hat viele widersprüchliche Selbstbeschreibungen parat. Es hat sehr lange gedauert, bis man hierzulande von dem ausdauerndsten Rebellen der südosteuropäischen Literaturszene Notiz genommen hat. Erst mit 30-jähriger Verspätung kann man jetzt die ketzerische Wort-Kunst des Autors Salamun kennen lernen, dank des großen Übersetzers Peter Urban und dank des Entdeckermuts der Wiener "Edition Korrespondenzen".

Der erste Versuch, die Dichtkunst des in Ljubljana lebenden Tomaz Salamun den Deutsch