1976: Eine Augenweide

Zeitgeschichte Schon immer kleiner, aber allemal schöner als andere Festivals des Dokumentarfilms: Die Gründung der Duisburger Filmwoche fiel in eine Zeit der Unruhe und Brüche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2016

Ende der 60er Jahre war das Kino weithin von Aufbruchsstimmung beseelt. Und das merkte man diesem Festival für den ehedem doch eher stiefmütterlich behandelten Dokumentarfilm auch an. Duisburg bot keine roten Teppiche, dafür Attraktionen anderer Art. „Geschichte von unten“, so lautete ein damals oft zu hörendes Motto, das von dem Willen kündete, neue Sichtweisen auch auf Geschichte entwickeln zu wollen, die man nicht mehr, wie lange üblich, aus der Perspektive jener, die die Sieger sind oder sich dafür halten, zu erzählen gedachte.

Da kein Genre sich so wie der Dokumentarfilm eignet, sogenannte kleine Leute ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, dominierten in der ersten Duisburger Zeit Filme, die diesem Anliegen eine Form gaben. C