Eigentlich begreiflich

Psychogramm Klaus Theweleit erklärt in „Das Lachen der Täter“, warum Massenmörder beim Demütigen und Töten Hochgefühle empfinden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2015
Der Norweger Anders Behring Breivik erschoss 2011 auf der Ferieninsel Utøya 69 Menschen
Der Norweger Anders Behring Breivik erschoss 2011 auf der Ferieninsel Utøya 69 Menschen

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Nicht nur Kulturhistoriker loben ausdrücklich und immer wieder Klaus Theweleits Erstling Männerphantasien: Das zweibändige Werk von 1977/78 habe den Nationalsozialismus nicht als politische Ideologie, sondern als eine spezifische Fühlweise analysiert und daher auf besondere Weise zum Verständnis deutscher Geschichte beigetragen.

In seinem neuesten Buch befasst sich der inzwischen 73-jährige Kulturtheoretiker und Schriftsteller mit der Gegenwart, genauer: mit Typen wie dem Norweger Anders Breivik, der auf der Ferieninsel Utøya 69 Menschen erschossen hat. Breivik soll während seines Anschlags unentwegt gegrinst haben, das berichten Überlebende. Diese Geschmacklosigkeit ist kein Einzelfall, führt Theweleit in der furios montierten Anfangspassag