1917: Der kurze dritte Weg

Zeitgeschichte Als die Reichstagsfraktion der SPD fortgesetzt Kredite für den Ersten Weltkrieg bewilligt, verweigert sich eine innerparteiliche Opposition und gründet in Gotha die USPD
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2017

Zunächst hat die Spartakusgruppe um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) mitgetragen, wenn nicht deren Entstehung im April 1917 sogar forciert. Dann aber, am 1. Januar 1919, gründen die marxistischen Revolutionäre mit der Kommunistischen Partei (KPD) ihre eigene Organisation. Das bedeutet: Obwohl die USPD in den Wirren des Kriegsendes und der Novemberrevolution von 1918 zeitweilig unter den Arbeiterparteien die größte Anhängerschaft hat, erscheint sie im Nachhinein als bloße Zwischenetappe auf dem Weg zur Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung in Sozialdemokraten und Kommunisten. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1924 ist die USPD bereits zur bedeutungslosen Splittergruppe geschrumpft und erreicht nur no