1990: Gebrannte Kinder

Zeitgeschichte Kurz vor der Volkskammerwahl am 18. März haben sich die Bürgerrechtsgruppen vom Herbst 1989 zwar nicht in alle Winde, aber in verschiedene Richtungen zerstreut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2020
Achtung, jetzt kommt ein Karton! Karl-Marx-Stadt 1990
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Foto: Härtelpress/Imago Images

Die letzte Wahl der DDR-Volkskammer war für die Bürgerrechtsbewegung eine herbe Enttäuschung. Nur eine Gruppe konnte sich freuen, jene, die sich Demokratischer Aufbruch (DA) nannte. Sie war mit der Ost-CDU, der früheren Blockpartei der DDR, und der Deutschen Sozialen Union (DSU), die der CSU nahestand, unter dem Schirm einer „Allianz für Deutschland“ angetreten, die mit 48 Prozent der Stimmen deutlich siegte. Das Bündnis 90 hingegen, zu dem sich Demokratie Jetzt (DJ), das Neue Forum (NF) und die Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) zusammengeschlossen hatten, wie die Vereinigung von DDR-Grünen und Unabhängigem Frauenverband (UFV), kamen zusammen nur auf 4,9 Prozent.

Wenn man bedenkt, wie wichtig diese Gruppen dafür waren, was m