Joseph Ratzinger wird zum Papst gewählt: Benedikt XVI. ist klassischer Übergangspapst

Zeitgeschichte 2005 wird der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger als Nachfolger Johannes Pauls II. zum Papst gewählt. 2013 tritt Benedikt XVI. überraschend zurück
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2015
Auf das Reisen war Benedikt nur in Maßen erpicht
Auf das Reisen war Benedikt nur in Maßen erpicht

Foto: Filippo Monteforte/AFP/Getty Images

Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger als Nachfolger Johannes Pauls II. zum Papst gewählt. Sein Pontifikat währte bis 2013, in welchem Jahr er überraschend seinen Rücktritt erklärte. Was hat er der Welt gegeben? Hauptsächlich diesen Rücktritt. Um das zu begreifen, muss man die Voraussetzungen untersuchen, die ihn in sein Amt führten.

Als Person brachte er vor allem zweierlei mit: einmal, dass er ein bedeutender Theologieprofessor war, und zum andern seine politische Prägung durch die Wirren von 1968. Beides zusammen führte dazu, dass Vorgänger Johannes Paul II. ihn als seine rechte Hand brauchte und dringlich bat, er möge sich in die Kurie berufen lassen. Ratzinger, der sich immer in erster Linie als Theologe fühlte, wehrte