Alles ist möglich

Zeitgeschichte Vor 75 Jahren wird in einem Berliner Institut die Kernspaltung entdeckt und das Atomzeitalter eingeleitet. Die Menschheit ist nun in der Lage, sich selbst auszulöschen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013
Demonstration einer Detonation. Quebec, 1952
Demonstration einer Detonation. Quebec, 1952

Fox Photos/Freier Fotograf

Der Physiker Otto Hahn und sein Assistent Fritz Straßmann beobachteten bei ihren Versuchen Mitte Dezember 1938, wie bei der Bestrahlung von Uran mit Neutronen der Atomkern „zerplatzte“. Hahn, der sich den Vorgang nicht erklären konnte, setzte brieflich Lise Meitner davon in Kenntnis, die wegen ihrer jüdischen Abstammung nach Schweden emigriert war. Meitner und ihr Neffe Otto Frisch konnten dann physikalisch erklären, wie sich der Urankern durch den Neutronenbeschuss in zwei Teile teilt, wobei sehr viel Energie entstand. Schon im Frühjahr 1939 wurden die Befunde veröffentlicht, und von da an war klar: Ein Staat, der hinreichend viel spaltbares Uran besitzt, kann die Atombombe bauen.

Kaum weiß man von einer solchen Möglichkeit, will man sie