Als Strafe inszeniert

US-Militär Der teilweise Abzug aus Deutschland folgt Kalkül – und birgt doch Risiko
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020

Schon für Willy Brandt war der Abzug von US-Truppen aus Deutschland ein Thema. Eben erst Kanzler geworden, erklärte er dem Bundestag im Februar 1970, mit seiner gesamteuropäischen, den Osten einbeziehenden Friedenspolitik reagiere er auch auf die Gefahr eines verminderten US-amerikanischen militärischen Engagements in Europa. Aber damals fürchtete man sich vor der Sowjetunion. Soll man sich heute vor Russland fürchten? Will es uns annektieren wie die Krim, die einst von dem Ukrainer und KPdSU-Sekretär Nikita Chruschtschow widerrechtlich – an der sowjetischen Verfassung vorbei – der Ukraine zugeschlagen worden war?

Es ist eigentlich eine Zumutung, vom gesunden Menschenverstand zu verlangen, er solle sich in die angeblichen oder wirklichen Furcht