Business as usual

Ideale Sigmar Gabriels Reise nach Saudi-Arabien Anfang März zeigte die Widersprüche des Westens, wenn er Menschenrechte einfordert. Es wäre Zeit für einen neuen Ansatz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015
Wenn Politiker für die Wirtschaft reisen, haben Menschenrechte Konjunktur
Wenn Politiker für die Wirtschaft reisen, haben Menschenrechte Konjunktur

Montage: der Freitag; Material: Imago, dpa

Die Reise Sigmar Gabriels nach Saudi-Arabien Anfang März regt zum Nachdenken an. Schon allein wegen seiner dreifachen Rolle als SPD-Chef, Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister konnte er nicht anders, als ein Signal zu setzen: Keine Rüstungsgeschäfte mit diesem Staat und offene Kritik an einem grausamen Fall von Menschenrechtsverletzung. Dem Blogger Raif Badawi wird vorgeworfen, er habe den Islam beleidigt und mit der Gründung einer Online-Diskussionsplattform gegen saudische Gesetze verstoßen. Er wurde dafür nicht nur zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe, sondern auch zu 1.000 Stockschlägen verurteilt. Nachdem er am 9. Januar die ersten 50 Schläge auf einem Platz in Dschidda erhalten hatte, wurde die Prozedur zunächst unterbrochen. Aus g