Der Anti-Demokrat

Steuern Das größte Problem im Fall Hoeneß ist nicht die enorme Summe, die er hinterzogen hat. Schlimmer ist die Haltung, die dahinter steht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2014

Der Heuchler – so titelte eine Zeitung am zweiten Prozesstag. Das ist das mindeste, was man über Uli Hoeneß sagen kann. Nicht nur, dass er sich als Gemeinwohldenker hingestellt hat, bevor er sich als Steuerhinterzieher selbst anzeigen musste. Das ging ja sogar so weit, dass der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer mit dem Gedanken spielte, ihn in sein Kabinett zu holen. Sondern am ersten Prozesstag räumte er auch noch ein, dass er weit mehr Steuern hinterzogen hat als zunächst angegeben. 18,5 statt 3,5 Millionen Euro. Inzwischen ist sogar von 27,2 Millionen Euro die Rede. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs müsste allein die Höhe des Betrags ausschließen, dass Hoeneß mit einer Bewährungsstrafe davonkommt.

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