Der falsche Konsens

RENTEN, ATOMAUSSTIEG Gerhard Schröders Scheinverhandlungen
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Man erlebt in diesen Wochen zwei Höhepunkte Schröderscher Konsenspolitik, den Energiekonsens mit 32 Jahren Laufzeit für Atomkraftwerke und den sich anbahnenden Rentenkonsens, in dem das Prinzip der paritätischen Beitragszahlung aufgegeben wird. Arbeitnehmer sollen künftig 15 Prozent, Arbeitgeber elf Prozent vom Bruttoeinkommen für die Alterssicherung aufwenden. Die Differenz von vier Prozent wird als "private Vorsorge" bezeichnet und mit einer Aura umgeben, als finde ein weiterer gesellschaftlicher Individualisierungs-Fortschritt statt. War das vor der Bundestagswahl absehbar, hätte man da schon "Konsens ist Nonsens" rufen sollen? Aber ist das, was der neue Kanzler so brillant in Szene setzt, mit dem Ausdruck "Konsenspolitik" wirklich gut begriffen?

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