Dichter dran

Im Gespräch Christian Lehnert ist Theologe und Dichter. Er liebt es, Hymnen an die Natur zu schreiben. Über gegenwärtige Lyrik, das Dogma der Formen und die Melodie der Sprache
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2014

Der Freitag: Herr Lehnert, Ihre Gedichte haben so gar nichts Fernsehspielmäßiges, wie man es aus vielen Romanen kennt, die heute veröffentlicht werden und wo nur das Leben wiederholt wird, das man ohnehin lebt.

Christian Lehnert: Ihre Erfahrungen mit heutiger Prosa berühren sich mit meinen. Ich lese doch recht viel Prosa auch der Gegenwart und vieles bewegt mich. Aber ich mache ähnliche Erfahrungen. Zugleich zögere ich mit Urteilen: Der Roman und die längere Prosaerzählung stehen mir als Autor nicht zur Verfügung (obwohl ich es oft probiert habe): auch deshalb, weil ich hier kaum Möglichkeiten für mich sehe, schreibend in neue Ausdrucksräume, neue Wahrnehmungsweisen zu gelangen. Prosa engt mich eher ein.

Wie konnte es bei den Roman