Die Aus-dem-Nichts-Sage (1)

Habermas Die Lehrer der Achsenzeit waren vom Lauf der Welt – vom Menschen – schockiert; schon vorher hatte sich die sakrale Praxis an unverstandenen Ereignissen abgearbeitet
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Echnaton sucht die neue Religion des einen Gottes Aton durchzusetzen, doch wird nach seinem Tod alles getilgt, was daran erinnern könnte
Echnaton sucht die neue Religion des einen Gottes Aton durchzusetzen, doch wird nach seinem Tod alles getilgt, was daran erinnern könnte

Foto: HoremWeb/Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

„Was Hannah Arendt über Marx schrieb, trifft auch auf Habermas zu: Es adelt die größten intellektuellen Leistungen, dass in ihr Zentrum ein unverhüllter innerer Widerspruch führt.“ So endet meine Besprechung der Anfang November 2019 erschienenen Philosophiegeschichte von Jürgen Habermas (Auch eine Geschichte der Philosophie, 2 Bände, 1.752 Seiten – der Titel spielt auf ein Werk Johann Gottfried Herders an: Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit, 1774), und ich will diesen Widerspruch jetzt im Einzelnen untersuchen. Worin besteht er? Auf den ersten Blick haben wir es nur mit zwei unterschiedlichen Sachverhalten zu tun.

Einmal mit Habermas’ erhellender und geradezu aufregender Weise, uns die seit Karl Jaspers