Die Kunst der Provokation

Occupy Ist Occupy gescheitert, weil die Proteste nicht radikal genug waren? In der vorigen Ausgabe diskutierte die Community. Nun antwortet Freitag-Autor Michael Jäger
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Es fehlt nicht an Gewalt, sondern an einer klugen Idee, um aus dem Frust der Menschen einen Flächenbrand zu machen
Es fehlt nicht an Gewalt, sondern an einer klugen Idee, um aus dem Frust der Menschen einen Flächenbrand zu machen

Illustration: Otto

Da der Irrsinn der Finanzmärkte und einer Politik, die sich ihnen anpasst, einfach immer weiterläuft und auch die Occupy-Bewegung nicht geholfen hat, ist der Ruf nach einer irgendwie stärkeren Form von Widerstand nur zu verständlich. Und was wäre stärker als „die Gewalt“? Es klingt plausibel: Occupy war zu nett – Revolutionen pflegen gewaltsam zu sein, und um endlich etwas zu ändern, wird man um eine Art Revolution nicht herumkommen.

Aber „die Gewalt“, was ist das denn überhaupt? Welche mögliche Aktion hier und jetzt gemeint sein könnte, bleibt schleierhaft. Steinwürfe auf Polizisten oder die Zerstörung von Fensterscheiben führen auch nicht weiter als Occupy. Sonst müsste sich längst vie