Die Lotsen gehen von Bord

Ukraine Hinter der neuen Konfrontation zwischen West und Ost steht das alte Muster imperialer Politik. Wie lässt es sich überwinden?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2014
Ironie der Geschichte: Die Villa von Expräsident Janukowitsch symbolisiert, was nach ihm kommt
Ironie der Geschichte: Die Villa von Expräsident Janukowitsch symbolisiert, was nach ihm kommt

Foto: Jeff J. Mitchell/Getty Images

Es ist rund ein Jahr her, dass der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bekannt gab, er wolle den Assoziationsvertrag seines Landes mit der EU noch nicht unterzeichnen. Das löste den Protest auf dem Maidan-Platz in Kiew aus, der Protest führte zum Sturz des Präsidenten, der Sturz zur russischen Einverleibung der Krim – die dem erklärten Willen der dortigen Bevölkerung entsprach –, diese zum Aufstand in der Ostukraine. Man glaubt es kaum, so viel ist geschehen in nur einem Jahr, so anders ist die Welt inzwischen verfasst. Auch die Gefahren, die von den Terrorbanden des Islamischen Staates (IS) ausgehen, wurden vom Westen erst im Laufe des Jahres bemerkt. Auf den ersten Blick haben die Geschehnisse im Irak und in der Ukraine überhaupt nicht