Die Reifeprüfung

Angela Merkels Karriere Mit einer Kanzlerkandidatin, die den Irakkrieg befürwortet, würde die Union die Bundestagswahl verlieren
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Wir wissen zur Genüge: Auch in einer parlamentarischen Demokratie ist es nicht der Mehrheitswille der Bevölkerung allein, der über die Regierungspolitik entscheidet. Doch es scheint auch zu gelten: Die Politik muss sich dem Mehrheitswillen desto mehr beugen, je entschiedener er ist. Solche Entschiedenheit kommt selten vor. In der Frage des Irakkrieges ist sie in Europa gegeben. Deshalb wurde in Spanien die konservative Regierung abgewählt. Und deshalb ist es nicht riskant, der Karriere der deutschen Oppositionsführerin Angela Merkel ein baldiges Ende vorauszusagen.

Angela Merkel hatte gedacht, sie demonstriere Führungsstärke, wenn sie gegen die Mehrheit der Wähler, ja gegen die Stimmung in der eigenen Partei den Irakkrieg verteidige. Sie hielt es wohl