Das Zusammentreffen war bezeichnend. Am 19. August der Kommentar von Markus Preiß in der ARD, wo er den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zustimmend zitiert: Das Misstrauen zwischen Russland und dem Westen müsse überwunden werden, denn „wenn wir es nicht schaffen, werden wir immer im Zustand der Spannung bleiben“. Einen Tag später erlitt Alexei Nawalny, der im Westen als wichtigster russischer Oppositionsführer gilt, während eines innerrussischen Flugs einen Kollaps. Er befindet sich jetzt in Berlin, wo Ärzte Spuren einer Vergiftung bei ihm entdeckt haben wollen. Die Kalten Krieger sind obenauf. Ungehört verhallt der Einspruch eines früheren Chefarztes der Kreml-Klinik: Wenn man Nawalny umbringen wollte, warum hat man es denn nicht getan?
Dringend notwendig wäre eine Neuauflage der Brandt’schen Ostpolitik. Aber die Bedingungen haben sich so verändert, dass der Name nicht mehr passt. Das Wichtigste ist geblieben: Es gibt Spannungen, die immer in Gewalt umschlagen können. Hätte man etwa auf Wladimir Putins Vorschlag einer gesamteuropäischen Freihandelszone gehört – statt dass José Barroso als Vorsitzender der EU-Kommission der Ukraine eröffnete, sie könne nicht gleichzeitig mit der EU ein Assoziationsabkommen haben und in die Zollunion mit Russland eintreten –, es wäre nicht zur Separation im Osten des Landes gekommen. Freilich: Würde Deutschland zur Entspannung zurückkehren, wäre das keine nur nach Osten gerichtete Politik.
Die Bundesrepublik war 1970 ein ohnmächtiges Land. Heute ist sie wegen ihrer geostrategischen Mittellage zwischen West und Ost eine der bedeutendsten Weltmächte, wobei sich, wie im gewöhnlichen Leben, Bedeutsamkeit nicht bloß an der Muskel-, sprich Militärstärke bemisst. Die Mittellage verpflichtet sie dazu, nicht nur Russland zu kritisieren, sondern auch die USA. Jede und jeder in unserem Land weiß, dass Putin kein größeres Ekel ist als Donald Trump, der seine Polizei aufhetzt, aus dem Klimaabkommen aussteigt und den Iran für einen Militärschlag präpariert . Ein Äquivalent zu Brandts Ostpolitik würde darin bestehen, ebendies laut zu sagen. Es würde Vertrauen schaffen.
Deutschland gehört trotz seiner Mittellage eindeutig zum Westen – vor allem auch kulturell. Auf dieser Ebene bedeutet Entspannung heute, die kulturellen Konflikte durchaus weltweit auszutragen, dabei aber immer ganz deutlich zu machen, dass die kulturelle Einmischung in innere Angelegenheiten eines anderen Landes keine nationale Einmischung ist und eine solche auch nicht vorbereiten soll. Alexander Lukaschenko glänzt mit Sprüchen wie „Die Bestimmung der Frau ist es, die Welt zu schmücken“. Wenn wir die belarussischen Frauen gegen ihn unterstützen, haben wir ihm gleichzeitig zu versichern, dass die NATO sein Land nicht militärisch angreifen wird, damit Polen seine alten Ostgebiete zurückerhält.
Es ist heute ein Erkennungszeichen von Unredlichkeit geworden, wenn unsere Politiker den Kulturkampf fallweise vergessen. Nawalny hat gefordert, alle Georgier zu deportieren und „das Hauptquartier der Nagetiere“ mit Marschflugkörpern zu zerstören. Mit den Nordkaukasiern könne Russland nicht koexistieren, weil sie „wie Vieh zu leben“ wünschten. Das ist kein Grund, ihn zu töten, was auch Putin nicht getan hat. Aber wer zu seinen Sprüchen schweigt und nur die belarussischen Frauen anfeuert, untergräbt die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens.
Kommentare 110
“Nawalny hat gefordert, alle Georgier zu deportieren und „das Hauptquartier der Nagetiere“ mit Marschflugkörpern zu zerstören.“ Danke das Sie an die Rechten und Nationalistischen Sprüche des “ guten Rechten “ N. - die es ja bekanntlich auch reichlich in der Ukraine gibt, erinnern! Der Außenminister Maas, hat da vermutlich auch keine Probleme damit – einige in der SPD schon, aber alles hinter verschlossenen Türen! Von der Union will ich gar nicht reden – nochmal von dieser SPD bin ich nur noch enttäuscht! Das was Brandt und Bahr - "Die ungelösten Fragen der europäischen Stabilität liegen auch nach dem Ende des Ost-West-Konflikts noch immer im Osten. Die Geschichte stellt die Aufgabe, in der Tradition und Kontinuität Brandtschen Denkens, unserem Kontinent ein sicheres Haus zu bauen." richtig erkannt haben, besudeln teile der SPD ( Unions trunken ) bis heute! Dämonisierung und Russenhass ist in Deutschland Zeitgeist geworden ... ein schlimmer Fehler! Wer "Schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen demokratische Grundprinzipien werden wir nicht unbeantwortet lassen" schwadroniert, der sollte mit der selben Lautstärke in Richtung USA rufen ( Polizeigewalt ) – wo Farbige schon regelmäßig durch Polizeikugeln sterben! “Hoch“ lebe die westl. Doppelmoral!
<<Nawalny hat gefordert, alle Georgier zu deportieren und „das Hauptquartier der Nagetiere“ mit Marschflugkörpern zu zerstören.>>
@Michael Jäger
Unredlich empfinde ich, dass Sie keine Quelle nennen. Ich denke mancher deutsche linke Putin Fan hätte es zwar anders formuliert, aber ansonsten beifällig genickt. Schade, dass die Suchfunktion bei derFreitag so schlecht ist. Sonst hätte man mal gucken können, was hier zu den Ereignissen, auf die sich Navalny bezog, die FC so schrieb.
Ich glaube die Situation einer Opposition in totalitären Staaten haben Sie nicht ganz verstanden. Wenn sich Lukaschenko abfällig über die Frauen äußert, dann gibt es keinen Widerspruch. Es gibt keine Partei, keine Gewerkschaft, keinen Abgeordneten, keinen .... der widerspricht. Man könnte jemanden, der so etwas sagt, auch bei der nächsten Wahl abstrafen. Wie so etwas in Belarus funktioniert konnte man ja gut sehen. Oder meinen Sie auch, dass Lukaschenko mit 80% wiedergewählt wurde? So und jetzt dürfen Sie gerne noch einmal mit der Situation in den USA vergleichen.
Eine Opposition wie in Belarus, die nur zum Niederknüppeln und eingesperrt werden da ist, erwartet da, dass es wenigstens aus dem "Westen" Widerspruch gibt.
"die kalten krieger sind obenauf". ist damit putin gemeint?
kommt der schädliche spannungs-aufbau aus dem westen?
betreibt putin entspannungs-politik, die der westen auf böse art zurück-weist?
- ob man nawalny umbringt oder ihn physisch "zersetzt" kommt aufs gleiche
raus: korruptions-anprangerer werden in schrecken versetzt
(durch sicherheits-staatlichen terror?).
- eine politik der anbiederung macht putins herrschaft komfortabler:
ohnehin ist er durch das atomwaffen-arsenal, über das er verfügt:
militärisch un-angreifbar.
Es müsste doch möglich sein, einerseits dafür öffentlich einzutreten, dass Nawalny seine Arbeit in der Öffentlichkeit vertreten kann, und sich andererseits dafür einzusetzen, dass Assange das Gleiche tun kann.
Aber Deutschland, und hier besonders Herr Maas, will keine europäischen Werte, wie z.B. Meinungs- und Pressefreiheit, ohne Ansehen der Person vertreten, sondern diese Werte werden regelmäßig in schöner Doppelmoral benutzt, um die geopolitischen Ziele des so genannten Westen zu verfolgen. Brandt und Bahr wären für Maas und seinesgleichen nur bemitleidenswerte, blauäugige Putinversteher.
"schild und schwert" putins wird jeder, der ihn gegen kritik immunisiert
und "dem westen" einseitig den schwarzen peter
als spannungs-erzeuger zuschiebt.
"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?" B.B. - " spannungs-erzeuger " Das muss ich mir merken!
Augenfällig finde ich es, wenn bestimmte Tugenden in der Debattenpraxis bei Anderen an den Pranger gestellt werden - bei sich selbst generös verschwiegen.
Nawalny ist nur ein kleines Mosaiksteinchen im wiederbelebten Kalten Krieg zwischen West und (Rest-) Ost. Sein Schicksal interessiert nur die, die ihn instrumentalisieren. Ich fühle mit dem russischen VOLK: eine korrupte Führung, gelgierige Oligarchen, eine Schickeria, hohl wie die im Westen, militärisch immer stärker bedrängt vom Westen, Unmengen von Methan, die sich im auftauenden Permafrostboden in Sibirien freisetzen.
Kalte Krieger wären keine solchen, wenn sie Ruhe gäben, bevor der letzte "Feind" gefallen ist. Der Unfreie Westen diskreditiert sich selbst. Danke dafür.
Die weißen Tauben sind müde. Falken habe ich schon immer verachtet. Aber bitte, Jungs: beeilt euch. Als alter, kranker Mann möchte ich den großen Knall noch mitbekommen.
Hurry up!
Eine einfache Suche "Navalny Georgia" bringt genügend Quellen, die diesen Fakt belegen. Wenn Sie Wikipedia nicht trauen, wenden Sie sich an The Atlantic oder Politico. Von dort geht es auch weiter zu Quellen in russischer Sprache.
Das haben Sie doch auch selbst schon längst geschafft.
Was Ihre Sicht auf die Opposition in Weißrussland betrifft, habe ich hier ein Update für Sie ("Belarus - NATO Lobby Acknowledges That Its Color Revolution Failed"). Dort finden Sie auch die Causa Navalny aufgearbeitet ("The Back And Forth About Navalny's 'Poisoning'").
Mein Westberliner Onkel war Lebemann, Patriarch und Ex-Waffen-SS-Freiwilliger. Ich ein Knabe, der immerhin schon zuhörte. Z.B., wenn der Typ zu Besuch bei der Ostverwandtschaft kam. Er schimpfte auf Langhaarige, auf amerikanische Jeans, die im Winter nicht wärmen, auf Türken, die mit nem Pappkarton einreisen und mit nem Mercedes nach Hause fahren. Und vor allem auf einen: Willy Brandt, gerade Bundeskanzler geworden, eben unter der Last der deutschen Schuld auf die Knie gefallen. "Brandt an die Wand!", "Volksverräter Willy Brandt - heraus aus unserem Vaterland!" - Das waren auch seine Sprüche. "Brandt, der Sozi, lässt die Russen rein und hisst zur Begrüßung die rote Fahne." Sein Kommentar zu einer neuen Ostpolitik, die nicht ständig Russenangst schürte und die mit den "Russen" sachlich reden wollte.
Im ersten Weltkrieg schrieben deutsche Intellektuelle (Leute wie Max Liebermann und G. Hauptmann mit dabei, die heute wohl niemand als "Rechte" bezeichnen würde) von den "russischen Horden", vor denen das deutsche Heer die deutsche Kultur beschützen müsste. Auf den Wahlplakaten der CDU der späten 40er und 50er Jahre wird die altbekannte "asiatische" Russenfratze als Wählerschreck gezeichnet. Und die FDP sekundiert: "Wo Ollenhauer pflügt, sät Moskau!"
Eine Zeitlang konnte diese tradierte Russophobie noch potenziert werden mit Antikommunismus. Das geht ja nun nicht mehr, aber dass Russland heute ein neo-ordo-liberal verfasstes Gesellschaftssystem hat, wird auch nicht gerade herausgestellt. Sollen die Leute doch gefühlt glauben, es wär immer noch irgendsowas rasPUTINistisch-bolschewistisch-stalinistisch Finsteres, man muss sie ja nicht mit der Nase drauf stoßen.
Mir scheint, dass die Russophobie hier doch das tiefere Ressentiment gegenüber dem Antikommunismus ist. Die Sowjetunion, im Westen immer "Russland" genannt, war ja auch nur ein Zaren-Russland unter anderer Flagge, oder? Navalnys nationalchauvinistische Äußerungen passen bestens dazu. Er ist der bessere Putin, zumindest für die, die die Fackel der Abendlandverteidiger heute übernommen haben.
Ist klar, dass sich ein sachlich und ruhig argumentierender und seine Meinung vorbringender Autor dieses nüchtern politischen Artikels dann von den Demokratie-/Abendland-/Europa-Verteidigern wie vor 50 Jahren eine Art Kapitulantenhaltung vorwerfen lassen muss. Irgendein Haar in der Suppe lässt sich immer finden.
Das Putin-Russland ist ein Pol in der derzeit weltweit stattfindenden Nationalkapitalkonkurrenz. Das EU-Gebahren der deutschen Regierung ist tendenziell national-egoistisch. Der AfD reicht das noch nicht, die wollens nur einen Zacken schärfer. Und wenn die an die Macht kommen, wird ganz schnell Schluss sein mit deren vorgeblicher Russlandfreundlichkeit, die nur ein temporärer Aspekt ihrer ideologischen Strategie ist.
Noch ein Wort zur "Putinfreundlichkeit" gewisser "Linker". Sie glauben sich immer noch in Zeiten eines speziellen russophoben Antikommunismus zu befinden. Beide Seiten haben nationalistische Affekte. Sag mir, ob du pro oder contra Amerika, pro oder contra Russland bist, und ich sag dir, wer du bist. Passt bestens zur Nationalkapitalkonkurrenz, ihr "Linken", ihr.
Ein präzise formulierter und zunehmend aktueller und relevanter Aufruf zu einer restituierten, wenn auch modifizierten Diplomatie Deutschlands oder besser Europas à la Brandtsche Ostpolitik, hierzu meine volle Zustimmung. Es geht nicht um die Leugnung von Differenzen und Konflikten, und nicht um die Aufgabe eigener Standards, aber um eine ernsthafte Gesprächsbereitschaft, Möglichkeiten der Konfliktentschärfung und des allseits vorteilhaften Kompromisses auszuloten, in Vertrauen statt in Mißtrauen zu investieren, Wege der Vernunft einzuschlagen. Da würde man nicht mit dem Finger auf andere (zB den bösen Putin) zeigen, sondern konzedieren, daß man selber die guten Pfade verlassen hat. Solches ist leider von unserem politischen Personal derzeit nicht zu erwarten, obwohl man sich damit der Zustimmung der Bevölkerung sicher sein könnte.
Einen kleinen Korrekturvorschlag hätte ich dann doch noch. Wir befinden uns in einer Mittellage, das stimmt. Das ist kein Grund, uns zu äquidistanzieren. Aber egal, wo wir uns befinden, die Doppelmoral ist immer konfliktfördernd, nie befriedend. Es gibt nie einen guten Grund zu solcher Inkonsistenz.
Die Formulierung „Deutschland gehört trotz seiner Mittellage eindeutig zum Westen – vor allem auch kulturell“ halte ich für ungeeignet, weil mißverständlich. In Hinblick auf das Menschenbild und Staatsverständnis trennt uns mehr von USAmerika als von manchem asiatischen Land, und die große popularkulturelle Übereinstimmung auf Grundlage von angelsächsischem Rock, Hollywood und Freizeitverhalten würde ich nicht als relevante politische Differenzierung ansehen. Dann schon eher eine griechisch-westliche Geistesgeschichte (wie ich es in einem sehr abstrakten Beitrag zur Diskussion gestellt habe), da gäbe es spannende Auseinandersetzungen über Kom- und Inkompatibilitäten, Formen der Koexistenz, Möglichkeiten und Grenzen EINER Weltgesellschaft.
"Die Mittellage verpflichtet sie (Deutschland) dazu, nicht nur Russland zu kritisieren, sondern auch die USA.
und daher
"Dringend notwendig wäre eine Neuauflage der Brandt’schen Ostpolitik."
So ist es! Und schon gar keine "Grabenkämpfe" hinsichtlich "Putinversteher" oder "Trumpverharmloser". Diese dumpfbackigen Unterstellungen blockieren vernünftige Gesprächsführung und Vorschläge.
Man kann vieles komplizierter machen, als es tatsächlich ist! Was wiederum nicht heißt, dass es ein Spaziergang sei. Aber wenn ernsthaft eine andere Politik gegenseitigen Vertrauens und darauf basierend eine kontrollierte Entmilitarisierung gewollt wäre, könnte das jederzeit begonnen werden. Nur, das dabei Europa selbst zum Spannungsfeld interner Konflikte würde, da die Vorstellungen darüber weit auseinander gehen. Denn je östlicher gelegen, desto kompromissloser die Standpunkte.
Umso klarer muss herausgearbeitet werden, dass bei künftigen Konflikten vor allem Zentraleuropa betroffen wäre (nichts Neues) und daher Konfrontation/Kompromisslosigkeit/Aufrüstung usw. die schlechtesten Optionen sind. Wofür bezahlen "wir" unsere Politiker eigentlich? Sicher nicht für ein Roulette Spiel.
Niemand hat es verdient, vergiftet zu werden. Damit endet aber mein Mitleid mit Navalny auch schon.Dieser fremdenfeindliche, rechts-nationale fremdfinanzierte Krawallo mit seinem - der soll uns hier als Held verkauft werden? Etwas so, wie das faschistische Asov-Regiment in der Ukraine? Da schönen Dank auch.Im Übrigen glaube ich daran, dass die Vergiftung optimal ins amerikanische Kalül passt, Nordstream 2 zu beerdigen. Die Merkel wirft sich für Navalny (wie schon seinerseits für die korrupte zopftragende ukrainische Schnalle) in die Bresche und kann nun schwerlich noch für das pöhse Putin-Erdgas sein ... Cui Bono, sag ich nur.
Eine wichtige Ergänzung auf ökonomischem Gebiet liefert Pepe Escobar in seinem neuesten Artikel "Definitive Eurasian Alliance Is Closer Than You Think". Der Brasilianer Escobar schreibt hauptsächlich zur chinesischen "Neuen Seidenstraße" und zu den Öl- und Gaslieferungen quer durch Eurasien. Seine Artikel erscheinen bei der Asia Times, sind dort aber nicht frei verfügbar. Interessant sind auch die Fotos, die am Anfang der beiden Quellen stehen.
Keine Ahnung was Sie mit den hingeklatschten Links sagen wollen?
Wahrscheinlich wollen Sie mir nur recht geben, dass es unredlich ist ein Zitat von Navalny aus 2008, im Jahr 2020 aus dem Zusammenhang zu reißen. Was Navalny da während des Russisch-Georgischen Krieges gesagt hat, war das nationalistische russische Gerede von damals. Führende russische Politiker habe sich da nur etwas feiner ausgedrückt. Übrigens wurden ja die Vorschläge die Nawalny damals auf seinem Blog machte, von Putin und Medwedjev konsequent umgesetzt. Keine Ahnung, ob Herr Jäger das wusste.
Sie werden hoffentlich verstehen, dass mich Ihre Nachrichten vom Mond nicht besonders interessieren. Das ist keine zuverlässige Quelle. Aber wenn Sie keine anderen Quellen haben und sich dort bestätigt finden, bitte. Ich staune lieber über einige Verwandte in Belarus, die doch eigentlich jahrelang loyale Lukaschenko Wähler waren. Die sehen mittlerweile auch so einige Dinge anders.
@Michael Jäger
<<Es ist heute ein Erkennungszeichen von Unredlichkeit geworden, wenn unsere Politiker den Kulturkampf fallweise vergessen.>>
Und wie sieht es bei Redakteuren von DerFreitag aus? Wo wäre eigentlich Ihre Hemmschwelle bei einer neuen "Ostpolitik"? Nawalny scheint als Nationalist für Sie ja kein Partner zu sein. Wahrscheinlich denken Sie da mehr an Zusammenarbeit bei der Erforschung des Kosmos. Das wäre bestimmt schön, so neutral und zum Wohle der gesamten Menschheit! Kennen Sie eigentlich den Chef von Roskosmos, Rogosin?
Hier ein Video von einem öffentlichen Auftritt des Herren beim Russischen Marsch 2016. Die Botschaft lässt sich einfach zusammenfassen, Moskau für Russen. Seinen Auftritt beendet er mit dem Ruf "Heil Russland". Seine dazu passende Armbewegung und die seiner Anhänger habe ich doch auch schon mal gesehen. Sie auch?
<<... der Ukraine eröffnete, sie könne nicht gleichzeitig mit der EU ein Assoziationsabkommen haben und in die Zollunion mit Russland eintreten –, es wäre nicht zur Separation im Osten des Landes gekommen. >>
Das ist eine sehr oberflächliche Darstellung. Stand vor dem Assoziierungsabkommen. Die Ukraine hatte Freihandelsabkommen mit allen Staaten der GUS. Nach dem Assoziierungsabkommen hat Russland als einziger GUS-Staat, einseitig das Freihandelsabkommen mit der Ukraine aufgekündigt. Wer hat also wen erpresst? Könnte es sein, dass Sie eine etwas verklärte Vorstellung russischer Politik haben und diese auch nicht gern hinterfragen möchten, also nicht so wie Sie deutsche oder amerikanische Politik hinterfragen?
Ja,ja, die zu Herzen gehenden Anekdötchen kennen wir von Ihrem geschätzten Kollegen. Von dort kennen wir auch die abwertenden Bemerkungen zu Quellen, die ihnen beiden nicht in den Kram passen. Nichts neues unter der Sonne und dem Mond von Alabama.
Es gibt aber noch eine hübsche Ergänzung der Navalny-Story, die zeigt, mit welchem Fleiß gewisse Leute am Wrk sind.
In einem Diskussionsbeitrag auf ZON findet man folgenden Eintrag, der heute vor 6 Tagen gemacht worden ist. Er verweist auf die englische Wikipediaseite über Navalny, die inzwischen aktualisiert worden ist.
»"In 2008, during the Russo-Georgian War, Navalny called Georgians "rodents" (Russian: грызуны) and called for imposing of a complete blockade on Georgia and eviction of all Georgian nationals from Russia. He further stated that he very much wanted to strike the Georgian General Staff with a cruise missile.[225] In response to criticism, in 2013 Navalny said that he regretted calling Georgians rodents but stood by everything else he said at the time.[226]
In 2011, Navalny stated he considered himself a "nationalist democrat".[227] International media have often commented on his ambiguous but non-condemnatory stance toward ethnic Russian nationalism.[228][229] The BBC noted in a profile of Navalny that his endorsement of a political campaign called "Stop feeding the Caucasus" and his willingness to speak at ultra-nationalist events "have caused concern among liberals". He also has been a co-organizer of the "Russian March",[230] which Radio Free Europe describes as "a parade uniting Russian nationalist groups of all stripes".[231]"
https://en.wikipedia.org/wik…«
Jetzt findet man dort zwar etwas über den Rettungsflug nach Deutschland, aber die Einträge zur Georgien sind gestrichen. Willkommen in der Welt des George Orwell.
Die deutsche Wikipedia verharmlost seine Äußerungen als satirisches Video. Das lässt aber nicht einmal die New York Times durchgehen.
<<Ja,ja, die zu Herzen gehenden Anekdötchen kennen wir von Ihrem geschätzten Kollegen.>>
Natürlich, mit Ihrem Weitblick vom Mond aus kann ich auf keinen Fall mithalten.
<<Es gibt aber noch eine hübsche Ergänzung der Navalny-Story, die zeigt, mit welchem Fleiß gewisse Leute am Wrk sind.>>
Was die böse Welt nicht alles unternimmt, nur um Sie zu täuschen. Dabei ist alles so einfach. Seit 12 Jahren kann man auf Navalnys Blog genau nachlesen, was er gesagt hat.
Komisch, dass sich 2008 niemand darüber aufgeregt hat. Damals kannte wohl noch niemand Nawalny oder es war begrüßenswerter russischer Patriotismus?
"Seit 12 Jahren kann man auf Navalnys Blog genau nachlesen, was er gesagt hat."
So, so, da haben Sie wohl im entscheidenden Moment auf der Trollschule nicht aufgepasst. Erst werfen Sie dem Blogautoren vor, keinen Link zu liefern, als ob er lügen würde. Das ist noch nicht einmal einen Tag her. Und jetzt liefern Sie unaufgefordert sogar die Originalquelle, ganz wie ich es vorhergesagt habe.
Ihre Einlassungen zur "russischen Erpressung" sind wie immer nicht ganz falsch aber unvollständig. Wie hier in dem längeren Spiegelartikel ("Gipfel des Scheiterns") nachzulesen ist, wurde Janukowitsch, sowohl von Russland als auch von der EU unter Druck gesetzt. Das war am 24.11.2014 zu lesen, also ein wenig mehr als nur ein Tag her. Deshalb zur Auffrischung Ihres Gedächtnisses ein kurzer Abschnitt, der das Thema des jetzigen Blogs berührt. Heute ist der Spiegel wohl dazu nicht mehr in der Lage.
"Viele Jahre haben die EU und die Ukraine über ein Assoziierungsabkommen verhandelt. Sie haben Absichtserklärungen unterschrieben, Kabinetts- und Parlamentsbeschlüsse erwirkt, unzählige Delegationsreisen absolviert, gegenseitige Beteuerungen ausgetauscht. Und nun, am Abend des 28. November 2013, im Alten Schloss von Vilnius, wird zur Gewissheit, dass alles umsonst gewesen ist. Es ist eine Zäsur.
Allen ist klar, dass die Bemühungen für eine Anbindung der Ukraine an die EU vorerst gescheitert sind. Aber niemandem ist die Tragweite dieses Abends bewusst. Niemand ahnt, dass sich aus diesem Scheitern von Vilnius eine der größten Weltkrisen seit dem Ende des Kalten Krieges entwickeln wird, dass dies der Abend ist, der neue Grenzen in Europa entstehen lässt und den Kontinent an den Rand eines Krieges bringt. Es ist der Moment, in dem Europa Russland verloren hat.
Für die Ukraine wird das Scheitern von Vilnius zur Katastrophe. Seit seiner Unabhängigkeit 1991 ringt das Land darum, sich in Richtung EU zu orientieren, ohne die Beziehungen zu Moskau zu beschädigen. Die Wahl zwischen West und Ost, vor die Brüssel und Moskau das Land stellen, hat fatale Folgen für den fragilen Staat.
Doch die Folgen von Vilnius gehen weit über die Ukraine hinaus. 25 Jahre nach dem Mauerfall - und fast 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - ist Europa wieder geteilt. Die Entfremdung zwischen Russen und Europäern wächst. Moskau und der Westen stehen sich feindseliger gegenüber als in der Spätphase des Kalten Krieges. Es ist eine Realität, die man in Europa lange nicht zur Kenntnis nehmen wollte."
<< Erst werfen Sie dem Blogautoren vor, keinen Link zu liefern, als ob er lügen würde. >>
Na, na, da ist Ihre Fantasie aber mächtig mit Ihnen durchgegangen, Herr Inquisitor!
Mich hatte eigentlich nur interessiert, ob der Autor die Aussagen Nawalnys selbst in den richtigen Kontext setzen kann oder ob man ihm das nur erzählt hat. Warum der Autor wie selbstverständlich davon ausgeht, dass der durchschnittliche derFreitag Leser eine Aussage von Navalny aus 2008 in den richtigen Kontext bringt? Warum gerade jetzt, 12 Jahre später? Da habe ich das Gefühl, dass der Autor genau so handelt, wie er es anderen selbstsicher vorwirft, nämlich unredlich zu handeln.
Aber gut, wenn Sie mich das nächste Mal nach einer Quelle fragen, werde ich auch davon ausgehen, dass Sie mir unterstellen zu lügen.
<<Ihre Einlassungen zur "russischen Erpressung" sind wie immer nicht ganz falsch aber unvollständig. >>
Da haben Sie recht. Man könnte noch mehr Erpressungsversuche Russlands aufzählen. Oder nehmen Sie Armenien. Ein ähnlicher Fall wie die Ukraine. Kurz vor der Unterschrift des Assoziierungsvertrags mit der EU einen Rückzieher gemacht und überstürzt in die russische Zollunion eingetreten. Es gibt jetzt einen Assoziierungsvertrags mit der EU aus dem der Teil der Freihandelszone u. a. gestrichen wurde. Armenien kann nicht mehr frei entscheiden mit wem sie handeln wollen. In der Zwischenzeit hat die Ukraine eine Reihe von Freihandelsabkommen mit einer Reihe anderer Länder abgeschlossen. Wirtschaftlich vorangegangen ist es in Armenien wohl auch nicht so richtig. Ausländische Investitionen sind zurückgegangen und man ist noch mehr auf den russischen Markt fixiert. Einen großen Vorteil gab es natürlich für Armenien. Man ist von russischen grünen Männchen verschont geblieben.
Es müsste doch möglich sein, einerseits dafür öffentlich einzutreten, dass Nawalny seine Arbeit in der Öffentlichkeit vertreten kann, und sich andererseits dafür einzusetzen, dass Assange das Gleiche tun kann.
Klar müsste das möglich sein. Aber es müsste an der Basis anfangen. Die ist in Deutschland nicht gerade hoch entzündlich, und von selbst tut sich in der Business-Klasse nichts.
Wenn Sie also Nawalnys Werdegang ständig verfolgen, dann wissen Sie auch ganz genau, daß es sich hier nicht nur um "eine Aussage aus 2008" handelt. Siehe hier.
Es scheint so, dass sich Navalny auf seinem "Liveblog", der offenbar seit 2014 stillliegt, als etwas wie ein "russischer Wutbürger" (man beachte auch sein Profilbild) geriert hat. In dem MDR-Artikel ist die Aussage zur Bombardierung des georgischen Hauptquartiers in Ossetien (die "Nager", vermutlich, weil das russische Wort dafür sehr ähnlich dem für "Georgier" klingt) mit einem falschen Link hinterlegt. Referenziert ist stattdessen eine Beitrag Navalnys, in dem er sich wortreich über eine Auseinandersetzung vor einem Club auslässt, bei der er einem Besoffenen, der ihn bedrängte, mit einer Schreckschusspistole vor den Kopf geschossen hat. Na und gegen die Tschetschenen, Inguschetier, Dagestaner wettert er, weil die ständig ihre Blutfehden auch in Moskau austrügen. Beim ersten Aufruf der Liveblog-Seite warnte mich mein Browser, auf dieser Seite seien 2017 (?) massenhaft Nutzerkonten gehackt worden. Na, wer da wohl am Werk war ...
Navalny mag kein Friedensengel und Putin vielleicht tatsächlich ähnlicher sein, als man das im Westen gerne hören mag. Aber das kann für das Thema von Michael Jäger hier oder für die Einschätzung einer möglichen Vergiftung Navalnys im Auftrag des russischen Staates oder auch nur durch subalterne Putintreue (vielleicht waren es aber auch Kaukasier :-o) nicht die Rolle spielen. Der Anschlag - ziemlich sicher war es einer - wird nie aufgeklärt werden, das weiß jeder. Und es geht auf dem politischen Parkett schlicht nicht, sich so aufzuführen, wie es die deutsche Politik und Medien derzeit veranstalten.
<< ...mit einem falschen Link hinterlegt>>
Falls es interessiert, hier ist der richtige Link.
<<..."Liveblog", der offenbar seit 2014 stillliegt,>>
Der letzte Eintrag ist dort vom 31.Juli 2015 in dem er auffordert auf seiner Webseite weiterzulesen.
Danke für den Link.
Da scheinen Ihre Kollegen vom mdr Ihnen ja einiges vorauszuhaben. Die haben schon mal sauber ihre Quellen genannt.
Interessant, dass Sie in Ihrem aktuellen Artikel die Formulierung "Mit den Nordkaukasiern könne Russland nicht koexistieren, weil sie „wie Vieh zu leben“ wünschten" fast wörtlich von Ihren mdr Kollegen übernommen haben. (Nein, das hat Nawalny so nicht wörtlich in seinem Blog gesagt. Das ist eine Zusammenfassung der Journalisten vom mdr)
Ich bin kein Plagiatsjäger, kein Journalist und ich mag mich irren. Aber spätestens an der Stelle hätte ich eine Quellenangabe erwartet. Das hätte mir dann auch den Verweis auf den Chef von Roskosmos erspart, weil der mdr es ja noch viel besser zusammenfasst: "Alles, was Nawalny sagt, ist pure Theorie, Putin ist aber an der Macht und kann seine Vorstellungen umsetzten, ohne sie zu benennen. "
Ich könnte Ihnen auch noch empfehlen etwas bei den russischen "Kommunisten" rumzustöbern, wie diese zu Kaukasiern und Migranten stehen. Der Aufruf des Parteichefs Zuganov an das russische Volk ist schon interessant. Mit flammenden Worten wendet er sich gegen die Verdrängung der Russen von ihren angestammten Territorien usw. Die Maßnahmen, die er vorschlägt, unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen was Navalny sagt.
Also mit wem wollen Sie ein neue Ostpolitik gestalten, ohne das es: "untergräbt die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens" und Sie niemanden den Vorwurf der Unredlichkeit machen würden?
Der große russische Dichter Daniil Charms muss Sie gekannt haben. Er hat Sie jedenfalls mit einem genialen Gedicht bedacht.
"Die neugierigen alten Frauen
Eine alte Frau lehnte sich aus übergroßer Neugierde zu weit aus dem Fenster, fiel und zerschellte.
Aus dem Fenster lehnte sich eine zweite alte Frau und begann, auf die Tote hinabzuschauen, aber aus übergroßer Neugierde fiel auch sie aus dem Fenster, fiel und zerschellte.
Dann fiel die dritte alte Frau aus dem Fenster, dann die vierte, dann die fünfte.
Als die sechste alte Frau hinausgefallen war, hatte ich es satt, ihnen nachzuschauen, und ging auf den Malcevskij Markt, wo man angeblich einem Blinden einen gestickten Schal geschenkt hatte."
Die Unredlichkeit besteht darin, Putin als einen Bösen und Nawalny als einen Guten zu behandeln, statt beide mit ein und demselben distanzierten Respekt, den man Fremden schuldet, von denen man weiß. daß sie teils genauso sind wie man selber und teils so, daß man sie nie ganz und gar verstehen wird. Aber ich glaube, es hat nicht viel Sinn, sich mit Ihnen zu unterhalten; wie Grenzpunkt o sagt, ist jetzt sicher schon die nächste alte Frau auf dem Weg zum Fenster. Immerhin schulde ich aber auch Ihnen Respekt und da fällt mir jetzt nur noch ein, daß es konstruktiv wäre, wenn Sie mal sagen würden, wer Sie sind, wo Sie leben, welcher Nationalität Sie angehören und welche politischen Lebenserfahrungen Sie haben.
Logik
Meinen Sie, daß, wenn schon Kommunisten russische Erde verteidigen wollen, wir das niemandem verübeln dürfen (cosi fan tutte), wir mit allen reden können. Warum dann aber nicht mit Putin?
Oder meinen Sie, wir sollten nur mit Russen reden, mit denen man über die Aufgabe von Land verhandeln kann?
Nach dem Raubfrieden von Brest-Litowsk, den Raubmordzügen von 1941-1945, dem "Maidan" sollten die Bundesregierung und ihre transatlantischen Begleitmedien Maashalten.
Nawalny: Ärzte vermuten ....... . Und was sagen die Forensiker ?
Sind das die gleichen Ärzte, die damals die auf den Tod darniederliegende Julia Timoschenko per Handauflegen geheit haben.
Wenn unsereiner nur kleinste Bedenken zu den Coronamaßnahmen darlegt wird er*** sofort in die rechtsradikale Ecke gestellt, genau von denjehnigen, die den Nationalisten, Rassisten und Antisemiten Nawalny jetzt für heilig erklären.
<<Die Unredlichkeit besteht darin, Putin als einen Bösen und Nawalny als einen Guten zu behandeln, ...>>
Glauben Sie, dass man Putin nicht in der Charité behandeln würde, wenn man darum bitten würde? Eventuell sollten Sie den Artikel Ihrer Kollegen vom mdr noch einmal lesen. Putin hat die Macht seine egoistische, nationalistische Politik durchzusetzen und macht es auch. Gäbe es keinen Putin, sondern eine offene russische Gesellschaft, dann wäre hoffentlich Navalny eine Erscheinung höchsten auf dem Niveau einer AfD.
<< wie Grenzpunkt o sagt, ist jetzt sicher schon die nächste alte Frau auf dem Weg zum Fenster.>>
Klar, jetzt klopfen Sie sich gegenseitig auf die Schulter und geben sich gegenseitig recht. Aber könnte es eventuell sein, das Sie beide Charms vollkommen falsch interpretieren? Was halten Sie davon? Der Beobachter versteht überhaupt nicht was vorgeht. Er kommentiert es aber trotzdem. Bevor er aber in Gefahr läuft, sich einmischen zu müssen oder es ihn persönlich tangieren könnte verschwindet er lieber und wendet sich der nächsten belanglosen Sensation zu. Manche entdecken in den paar Zeilen sogar noch ein Gleichnis. Frau - Holzrahmen - herausfallen, na klingelt es, haben Sie da auch ein Bild im Kopf?
<< wenn Sie mal sagen würden, wer Sie sind, wo Sie leben, welcher Nationalität Sie angehören und welche politischen Lebenserfahrungen Sie haben...>>
Was spielt das für eine Rolle? Sie können, wenn Sie möchten, doch auch so einfach mal etwas konkreter auf meine Frage eingehen. Die einzige Schwierigkeit, die ich eventuell sehe, ist, dass ich recht praxisorientiert arbeite. Ich kann Fehler schlecht gesund beten.
Gibt es einen Redezwang?
Reden Sie gerne mit einem Roskosmoschef der Heil Russland ruft und dabei den Arm nach vorn ausstreckt? Der dafür in Russland nicht einmal kritisiert wird?
Sind es nicht die Linken, die Amerikaner u.a. dafür kritisiert haben, dass Sie mit Hitler nicht nur geredet haben?
- wem sind schon die staaten-lenker dieser welt intim-bekannt?
ist deshalb "distanzierter respekt" wie gegen anere fremde geboten?
möglicherweise.
allerdings ist es unredlich zu fordern, zugängliche informationen zu ignorieren,
eine gerichtliche beurteilung abzuwarten, ihre bekleckerten westen zu weißeln.
ein majestäts-schon-bonus sollte diesen exponierten nicht zukommen,
wie un-bekannten, macht-fernen unsereins, die nur fremd sind.
- und wenn man sagt, man glaube, es habe nicht viel sinn,
sich mit einem zu unterhalten,
ist das keine respektvolle distanz, sondern ein affront, eine herabsetzende
klassifizierung, die erklärungs-bedürftig ist.
- und die frage: wo kommen Sie eigentlich her?
ist weniger konstruktiv als inquisitorisch-übergriffig.
na klar: Sie dürfen plauschen mit putin.
aber seien Sie vorsichtig, wenn er Ihnen tee anbietet. :-)
!!!! s.o.
Ja, danke. Hatte mir den richtigen Link aber auch schon aus einem Ihrer Posts weiter oben herausgefischt.
Nun, vielleicht habe ich ja was falsch verstanden. Haben Sie nicht moniert, daß man Nawalny als indiskutabel hinstellt, obwohl Putin und Konsorten wie auch die russischen Kommunisten nicht weniger patriotisch die Heimat verteidigen? Daraus folgt logisch: entweder mit keinem reden oder mit allen zu reden bereit sein (von Redezwang kann keine Rede sein). In Ihrer Argumentation steckt aber eine weitere, nicht explizit gemachte Aussage: der Oberschurke Putin ist nicht bloß ein defensiver, sondern ein offensiver Patriot, der meint, alles Land russisch eingemeinden zu müssen, das Russen mal bewohnt oder betreten haben, das kennt man ja von anderen (Möchtegern-)Patriotismen. Mit dem kann man nicht mehr reden. - Wenn es so wäre, hätten Sie recht. Wie die meisten hier denke ich aber, daß Sie (aufgrund welcher traumatischen Erfahrungen auch immer, ich unterstelle keine Böswilligkeit) von einer Putin-Paranoia* befallen sind. So machen Ihre Beiträge schon Sinn. Aber es steht Aussage gegen Aussage, die Mehrheit hier will realpolitisch ausloten, was mit Putin geht und in Gang gesetzt werden könnte, welche Angebote man ihm machen sollte, die beiden Seiten nützen, dabei voraussetzend, daß auch Putin Interesse am Frieden hat und zu wechselseitigen Vorteilen nicht nein sagen würde. Sie sind der Überzeugung, wir, diese Mehrheit, sind naiv, weigern uns, den wahren, teuflischen Wiedergänger von Hitler zu erkennen, und landen in einer selbstgestellten Falle. Ausgeschlossen ist nicht, daß sich der Paranoiker als Realist erweist, die Realisten sich als bedauernswerte Idioten herausstellen – das kommt aber in der Geschichte sehr selten vor. Daher empfehle ich, daß Sie Ihre Einstellung mal ergebnisoffen überprüfen, wenn das die Paranoia bzw die Selbstgewißheit zuläßt.
* Wenn die Foristen in der FC mehrheitlich die Verteufelung von P ablehnen, heißt das nicht, daß sie in P einen Menschfreund sehen. Die Sympathien mit P halten sich sehr in Grenzen. Andrerseits nehmen Sie mir bitte den Begriff Paranoia nicht übel, er ist nicht im klinischen Sinne gemeint, nur als überspitzte Formulierung, und ich bin mir der Unterstellung durchaus bewußt.
Auch vom Virus der Putin-Paranoia befallen? Welchen Machthabern, die uns mißliebig sind, sollten wir denn noch das Gespräch, zumindestens den Tee verweigern? Bitte Liste der betroffenen Länder und der redesanktionierten Politiker. Was den Tee betrifft: immer nur das trinken, was auch Putin trinkt – aus demselben Glas.
macht-haber haben meine schätzung nicht nötig.
miß-liebige unterscheiden sich dennoch auf ihre art.
besonders un-angenehm: verfassungs-änderer,
leute, die kontroll-instanzen aushebeln, sich immunisieren
und die macht haben, ungestört zu monologisieren.
Uneingeschränkte Zustimmung, was den Inhalt der Aussage angeht (nicht den Adressaten).
>> ``Alles, was Nawalny sagt, ist pure Theorie, Putin ist aber an der Macht und kann seine Vorstellungen umsetzten, ohne sie zu benennen.`` <<
Es war ja klar, dass Sie sich auf diesen unqualifizierten Satz stürzen. Dabei können weder der Autor dieses Satzes noch Sie ein analog rassistisches, fremdenfeindliches oder menschenverachtendes Statement von Putin aufweisen, geschweige denn eine umgesetzte Vorstellung.
>> Die Maßnahmen, die er vorschlägt, unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen was Navalny sagt.<<
In dem Text von Zjuganov ist nicht die Rede von Ratten, die mit irgendwelchen Raketen eliminiert werden sollen oder Aussagen à la J. Timoschenko, die eine Atombombe auf unliebsame ukrainische Mitbürger werfen wollte. Wann beginnt bei Ihnen ein Vergleich wesentlich zu sein?
>> Also mit wem wollen Sie ein neue Ostpolitik gestalten, ohne das es: "untergräbt die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens" und Sie niemanden den Vorwurf der Unredlichkeit machen würden?<<
Was genau wollen Sie damit ausdrücken?
<<Daraus folgt logisch: entweder mit keinem reden oder mit allen zu reden bereit sein>>
Sie müssen meine Argumentation in meinem ersten Post überlesen haben, warum es meiner Meinung nach sinnvoll ist mit der Opposition zu reden und sich in Sachfragen für sie einzusetzen.
<<Sie sind der Überzeugung, wir, diese Mehrheit, sind naiv, weigern uns,...>>
Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Sie und wer sich immer noch die Jacke anziehen möchte, keine Ahnung von Russland haben. Da ist schon mal die Sprachbarriere. Sie können nicht mal einfach verschiedene Zeitungen lesen, sich durch Talkshows zappen oder in russischen Foren mitlesen. Dadurch entgeht ihnen wie sich die russische Gesellschaft verändert. Ganz zu schweigen davon, dass es eine Weile braucht um auch Zwischentöne zu erkennen. Sie sind darauf angewiesen sich indirekt ein Bild zu verschaffen.
<<der meint, alles Land russisch eingemeinden zu müssen, das Russen mal bewohnt oder betreten haben>>
Ein schönes Beispiel für meine vorherige Aussage. Ich weiß nicht ob Medien in Deutschland darüber berichteten wie Putin öffentlich darüber philosophierte, was Russland seinen Vasallen alles Gutes getan hat und darauf hinwies, dass man dieses natürlich alles zurückgeben müsse, wenn man Russland die Freundschaft aufkündigt. Da ist man in den "befreundeten" Staaten doch etwas zusammengezuckt und hat vorsichtig protestiert. Aber das interessiert Sie bestimmt nicht, weil es Deutschland nicht betrifft.
<<Aber es steht Aussage gegen Aussage>>
Woher wollen Sie das wissen? Woher bekommen Sie Ihre Informationen? Aus Medien, welche Sie sich selbst aussuchen? Wonach bestimmen Sie den Wahrheitsgehalt der Ihnen dargebotenen Informationen? Auf Basis der im sicheren (West)Deutschland gemachten Lebenserfahrungen, auf Basis einer prinzipiellen politischen Überzeugung, wo der Feind sowieso schon feststeht?
<<daß auch Putin Interesse am Frieden hat und zu wechselseitigen Vorteilen nicht nein sagen würde.>>
Klar welcher Mafiosi hat nicht Interesse daran, in seinem Einflussbereich in Ruhe seine Interessen durchsetzen zu können. Wenn er dann noch ein paar gewissenlose Deutsche findet, die mit ihm Geschäfte machen und ihn ansonsten ungehindert machen lassen, dann ist für den Mafiosi und seine Kumpels die Welt doch in Ordnung. Ja auch der gute Deutsche freut sich über super Geschäfte und ist stolz darauf, wie er doch toll geredet hat. Natürlich alles nur für seinen Frieden.
<<Wenn die Foristen in der FC ...>>
Ach die Foristen in der FC überraschen mich immer wieder. Da habe ich mehrmals auf Herrn Rogosin hingewiesen, damals stellv. Ministerpräsident Russlands, der öffentlich in Moskau nationalistische Hetzreden hält und den Hitlergruß zeigt. Was ist die Reaktion? Nichts! Ich bekomme eine Geschichte von alten Frauen erzählt, die zu neugierig waren. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was hier los gewesen wäre, würde so etwas in Kiew passieren.
<<Andrerseits nehmen Sie mir bitte den Begriff Paranoia nicht übel...>>
Wie wäre denn der richtige Ausdruck für krampfhaftes Verdrängen oder nicht Wahrhaben wollen? Das keine 2000 km entfernt von Ihnen Menschen aus Ihrer Heimat von russischen Soldaten vertrieben und umgebracht wurden und von Herrn Putin dafür auch noch ausgezeichnet wurden, ist doch wohl ein Fakt.
Aber wie gesagt, möge jeder sich die Jacke anziehen, wenn er glaubt, dass sie ihm passt.
Ich finde, Herr "Kolobok" hat jetzt genug Aufmerksamkeit für sich herausgeschunden.
<<Dabei können weder der Autor dieses Satzes noch Sie ein analog rassistisches, fremdenfeindliches oder menschenverachtendes Statement von Putin aufweisen, geschweige denn eine umgesetzte Vorstellung.>>
Was würden Sie wohl sagen, wenn ein deutscher Vizekanzler öffentlich auftritt und ruft "Berlin den Deutschen" und dann gemeinsam mit seinen Fans den Arm zum Gruß erhebt? Würden Sie nicht selbstverständlich eine prompte Reaktion von Frau Merkel oder Herrn Steinmeier erwarten? Was würde wohl die Presse dazu sagen? Und was ist in Russland passiert? Was hat Putin dazu gesagt?
<<In dem Text von Zjuganov ist nicht die Rede von Ratten>>
Ja Zuganov ist da viel angenehmer, wenn er von der Verdrängung der russischstämmigen Bevölkerung redet. Auch seine vorgeschlagenen Maßnahmen sind ja total harmlos. Die wurden nur schon "erfolgreich" in der Sowjetunion angewendet. Die Nationalität wird für alle öffentlich in Ausweispapiere eingetragen, für verschiedene Städte und Regionen werden Zuzugsbeschränkungen angeordnet usw.
<<Was genau wollen Sie damit ausdrücken?>>
Das haben Sie doch schon selbst erkannt. Wenn Sie aus Redlichkeitgründen nicht mit Navalny reden wollen. Mit wem der aufgezählten Nationalisten wollen Sie lieber reden und warum? Oder gibt es noch eine Variante? Wie wäre es mit Schirinowski oder Kadyrov?
Zustimmung auch von mir.
Ich erkenne anhand der Kommentare von Kolobok nicht allein eine ´Putin-Paranoia´, sondern die Tendenz, Putin für alles was in RU geschieht verantwortlich zu zeichnen (was hierzulande medial allerdings auch geschieht & ihn insofern bestärkt). Trotz seiner (einseitig orientierten) politischen Aktivität ist diese Fixierung kein Ausdruck von politischem Denken. Ich erfahre dieses Phänomen auch in anderen politischen Auseinandersetzungen & stelle jedes Mal fest, dass ein Diskurs mit diesen Personen sehr schwierig bis unmöglich ist. Selbst wenn ihre Aussagen | Behauptungen | Beschuldigungen entkräftet werden, beharren sie entweder auf ihre Rechthaberei oder schwenken das Thema um & bauen zig Nebenschauplätze wie Nebendarsteller auf, hinter denen natürlich immer X im Hintergrund agiert. ´Fixe Idee´ ist die treffendste Bezeichnung.
Sie müssen schon präziser werden mit Ihren Behauptungen, die ja nicht immer zutreffend waren _ nicht wahr? Welcher russische ´Vizekanzler´ hat was gesagt?
Die Aussagen von Zjuganov sind nicht akzeptabel aber wer hat denn irgendwo angeregt, mit ihm oder seinesgleichen über eine neue Ostpolitik zu reden? Dies kann nur zwischen Regierungen aufgebaut werden, weder Zjuganow noch Navalny spielen da eine Rolle.
Ich werde sowieso mit niemandem reden, so weit dürfte Ihr reales Verständnis doch reichen _ oder?
Das ist doch immer so _ auch bei seinen Kumpels, die sich z.Zt. diskret zurückhalten. Es kann nicht jeder Senf unwidersprochen bleiben.
Schon richtig.
Mein Eindruck aus dieser „Community“ hier ist, dass schon ein Großteil gegen die westlicherseits übliche Putin-Brandmarkerei steht. Die einzigen anders zu vernehmenden, aber dabei nicht gleich in den westlichen Propagandachor einfallenden, bekannten Foristen sind die des “Ukraine-Trios“ (prostite mne) W. Jonas, Kolobok und mbert. Als weitaus starrer nehme ich dagegen zumeist den oben beschriebenen “Großteil“ wahr. Putin wird stets als in einer Defensive begriffen dargestellt sowie Russland als einzige legitimierte Kriegsmacht, etwa in Syrien, anzusehen sei. Die Ereignisse um die Krim werden zu einem völlig normalen Volksentscheid heruntergespielt. Jede noch so leise Kritik am Putin-Regime wird schnell mit dem Vorwurf gekontert, ein Propagandaopfer unserer “Systemmedien“ zu sein. Von Ausgewogenheit und “Ausloten“, “was mit Putin geht und was nicht“, sind wir auch hier weit entfernt. Die Beißreflexe überwiegen.
Das Kolobok hier so bissig war, fand ich auch übertrieben. Ein Hinweis, M. Jäger möge doch eine Quelle angeben, hätte genügt. Und das Ping-Pong, das sich das “Ukraine-Trio“ regelmäßig mit U. Heyden liefert, nunja ... Trotzdem “höre“ ich mittlerweile diesen Drei bald lieber zu, als den meisten Pro-Putin-Schreibern, denen tatsächlich zumeist fundierte Kenntnisse in Richtung Osten fehlen und die auch die Primärquellen nicht lesen können. Nicht das Letzteres ein Ausschlusskriterium wäre. Aber es fehlt eben doch eine ganze Menge, zumal in Deutschland eben auch nur ausgewählte Meldungen der deutschen Korrespondenten in z.B. Moskau ankommen. Und RT liefert eben nicht unbedingt den “fehlenden Part“.
<<Welcher russische ´Vizekanzler´ hat was gesagt?>>
Es war Rogosin, damals noch stellv. Ministerpräsident Russlands.
Ich hatte weiter oben etwas ausführlicher dazu geschrieben.
<<Ich werde sowieso mit niemandem reden, so weit dürfte Ihr reales Verständnis doch reichen _ oder?>>
Sicherlich, ich auch nicht und Herr Jäger auch nicht. Trotzdem wird die Frage recht bestimmt in seinem Artikel aufgeworfen. Da hat mich halt interessiert, welche empfehlenswertere Alternativen es gibt, die weniger Bauchschmerzen verursachen würden.
Aber Sie sollen doch nicht mit dem Schmuddelkind reden!
Nach meinem Kommentar habe ich festgestellt, dass Sie Rogosin bereits genannt haben, daraufhin bzgl. Hitlergruß gegoogelt & bislang einen Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2007 gefunden, auf den ich mich nicht verlassen möchte. Rogosin ist mir als nationalistischer Hardliner bekannt, wenn er Nazi-Gebaren praktiziert, wäre es pervers. So ganz kann ich mir das von einem eingefleischten russischen Nationalisten nicht vorstellen _ ich kann mich auch irren, da ich nicht in dieser Haut stecke.
Rogosin ist vor 2 Jahren weggelobt worden. Da Sie stets monieren, wie wenig die meisten Foristen Osteuropa kennen, werden Sie als ´Kundiger ´ diese Maßnahme sicherlich einordnen können. Es ist bekannt, dass es in der RF einen harten Kern von Nationalisten gibt, der Einfluss in Politik, Wirtschaft & Militär besitzt sowie Zuspruch von einem Teil der Bevölkerung erhält. Aufgabe der russischen Regierung ist, die Balance zu schaffen, damit diese Kräfte nicht überwiegen _ das wäre für uns alle nicht so prickelnd. Würden Sie mir soweit als ´Osteuropa-Kenner´ folgen?
In welchem Absatz von M. Jäger interpretieren Sie die Suche nach Alternativen? Zwischenstaatliche Politik kann nur zwischen Regierungen aufgebaut werden, z.Zt. heißt der russische Präsident mit Nachnamen Putin & nur mit ihm wird so etwas ggf. möglich sein, ob es Ihnen gefällt oder nicht.
Mit wem ich rede, entscheide immer noch ich. Als ´Schmuddelkind´ hat sie keiner bezeichnet.
Anderes Thema:
Grenzpunkt 0 hat einen interessanten Beitrag von Pepe Escobar, dessen Artikel|Kommentare|Analysen ich oftmals interessant finde, verlinkt, der gut zu Ihrem Beitrag passt _ aber vermutlich aufgrund der Website nicht gern wahrgenommen wird. Escobar hat da keine Berührungsängste _ das Original erschien auf Asia Times & ist nur per Bezahlschranke zu lesen, was Ihnen ggf. möglich ist & auf jeden Fall zu empfehlen (umsonst natürlich auch).
Pepe Escobar _ Definitive Eurasian Alliance Is Closer Than You Think
Danke! Werde morgen reinsehen. Jetzt muß ich schlafen...
Schmarren, Deutschland, eine Weltmacht! Ab `46 bis dato, der 51th US-Bundesstaat, voll im US-geopolitischen Sandkasten. Von Ramstein aus laufen die NATO-operations in the year 2020 - Reines US-Aufmarschgebiet für den Fall aller Fälle gegen den Iwan. Nichts würde übrigbleiben, alles im US-Kalkül. Putin weiss es, seine Botschaft ist glasklar: Kein fremder Soldat betritt jemals wieder russischen Boden. Guten Nacht, Weltmacht Deutschland, das sind die gefährlichen Träume der ewig Altvorderen. Der Germane leidet von Geburt an stets am Größenwahn. Vom "Heute gehört uns Deutschalnd und morgen die ganze Welt" bis zum "Exportweltmeister", "Weltmarktführer", "Fussballweltmeister". Umgekehrt proportional zum Minderwertigkeitskomplex.
<<bislang einen Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2007 gefunden, auf den ich mich nicht verlassen möchte>>
Warum nicht? Haben Sie, das von mir verlinkte Video von Rogosins Auftritt gesehen? Meinen Sie, das wäre ein Fake?
<<Aufgabe der russischen Regierung ist, die Balance zu schaffen, damit diese Kräfte nicht überwiegen >>
Die russische Regierung hat da nicht viel zu sagen. Russland ist eine präsidiale Republik, in der die Macht Putins durch die Verfassungsreform weiter gestärkt wurde. Außerdem sind auch die russischen Gesetze in diesem Fall sehr eindeutig. Oder meinen Sie, dass Super Putin durch russische Nationalisten erpressbar ist?
Für manche Personen wird schon eine erstaunliche Toleranz an den Tag gelegt.
Das ist ein interessanter Artikel. Schön diese Stelle: „President Putin has already said in the recent past that negotiating with Team Trump is like playing chess with a pigeon: the demented bird walks all over the chessboard, shits indiscriminately, knocks over pieces, declares victory, then runs away.“
Der Artikel macht gut klar, was sich heute wohl nur wenige Deutsche eingestehen: daß wir in einer ständigen und auch steigenden Kriegsgefahr leben, die derjenigen während des Kalten Krieges in nichts nachsteht.
Aber Deutschland kann sich so wenig auf die „Eurasische Integration“ einlassen, die schon in der Erwartung des Atomkriegs gedacht ist (und die schon Orwell, „1984“, beschäftigt hat), wie darauf, sich im Rahmen der NATO den USA auf Gedeih und Verderb zu ergeben. Es muß eigenständig agieren und gegen dieses ganze Vorkriegsszenario vorgehen. Oder wie sehen Sie das?
"daß wir in einer ständigen und auch steigenden kriegsgefahr leben"
verkennt sowohl die brisanz des "kalten kriegs" als auch das neue
des wirtschafts-kriegs, der nicht mit atom-waffen,
sondern mit ökonomischen pressionen und waffen geführt wird,
die selbst-schädigend ausschlagen können.
Ich möchte nicht bestreiten, daß die Parole „der Feind meines Feinds ist mein Freund“ immer wieder aufgrund seiner Schlichtheit auch Linke, auch Foristen hier, zu unhaltbaren Aussagen verführt. Selbstverständlich muß man nicht Putin loben, wenn man den Westen kritisiert. Wir sollten solche Kindereien hinter uns lassen. Das „Trio“, dem ich im Unterschied zu Flegel, den ich allerdings gut verstehen kann, keine bösen Absichten unterstelle, sondern nur Blindheit/Verbohrtheit, sitzt im falschen Boot, so wie die, die kritiklos Putin verteidigen – das tue ich nicht, sondern versuche, eine realistische Position einzunehmen. Und genau darum ist Michael Jägers Beitrag hier so wichtig und richtig, er charakterisiert auf prinzipielle Weise, was richtige und was falsche Politik ist: richtig ist das Hinarbeiten auf Ausgleich, Versöhnung, Brückenbauen, nicht die Eskalation von Konflikten. Und dafür steht die Brandtsche Ostpolitik. Selbstverständlich hat eine solche Politik Grenzen, die waren zB bei Hitler überschritten, ich sehe nicht, wo man Hitler hätte eindämmen und besänftigen können (leider war die Bewußtseinslage der damaligen Menschen so, daß eine bessere Eindämmungspolitik, die den Weltkrieg vermieden und Nazideutschland auf zivilisatorische Mindeststandards verpflichtet hätte, nicht möglich – dieser Krieg war wohl unvermeidlich). Diese Situation ist jedoch heute nicht gegeben.
Ich will hier nicht die alten Debatten aufwärmen, nur so viel: in den großen weltpolitischen Konflikten ist Putins Russland nicht unschuldiges Opfer, sondern durchaus auch Mittäter. Aber die Hauptverantwortung trägt der Westen, weil er unvergleichlich mächtiger ist; man muß in Russland eher den Defensor sehen als den Aggressor. Das gilt auch für die Ukraine und Syrien. Putin hat brutal seine Interessen gewahrt, und das im Gegensatz zur dummdreisten westlichen Politik einigermaßen erfolgreich. Eine vernünftige westliche Politik hätte all das vermieden.
Die Ukraine-Freunde haben unrecht, nicht weil sie Putin kritisieren, sondern weil sie reaktionär-revisionistisch in die Vergangenheit blicken und nicht progressiv in eine mögliche bessere Zukunft. Das ist eine falsche Politik.
Und noch ein Wort zur Personalisierung und damit Dämonisierung Putins. Sie ist Teil der Freund-Feind-Eskalation. Alle östlichen Gesellschaften von uns aus gesehen sind (wohl sogar zunehmend) konservativ. Ich kann nicht erkennen, daß Putin konservativer, verblendeter als das russische Volk ist. Ob er wenigstens in geringem Ausmaß zur Modernisierung von R beiträgt – ich weiß es nicht. Es müßte unser Ziel sein, das zu unterstützen, es liegt in unserem Interesse; und Versuche, R zivilisatorisch einzubinden, gab und gibt es. Nur werden sie überlagert, konterkariert und ins Gegenteil getrieben durch den westlichen Imperialismus.
Übrigens war es Ziel der Brandtschen Politik, den Kommunismus zu überwinden, Brandt war im Gegensatz zu den radikalen Linken Antikommunist. Aber er hat diese Überwindung der autonomen Entwicklung der Völker überlassen. Für wirkliche, radikale Linke gibt es kein primäres Interesse an einer Versöhnung von Neoliberalismus und Konservatismus, aber eine Perspektive für eine (ganz) andere Gesellschaft ist nicht aktuell, die Konstituierung einer friedlicheren Welt dafür um so dringender. Daher liegt eine Neuauflage der Brandtschen Politik in unserem ureigensten Interesse, wenigstens eine friedliche Koexistenz zu erreichen. Vielleicht ist die Alternative dazu nicht gleich der ganz große Knall, aber eine militaristische Politik können wir uns nicht leisten, wenn wir bei all den anstehenden Problemen noch halbwegs unsere Zivilisation erhalten wollen.
Die Ukraine-Freunde haben unrecht, nicht weil sie Putin kritisieren, sondern weil sie reaktionär-revisionistisch in die Vergangenheit blicken und nicht progressiv in eine mögliche bessere Zukunft.
Das ist eine Menge Urteil in einem Satz - ohne entweder schon Geschriebenes anderswo "aufzuwärmen" oder überhaupt erst einmal darzustellen, gibt das nichts her.
Trotzdem “höre“ ich mittlerweile diesen Drei bald lieber zu, als den meisten Pro-Putin-Schreibern, ...
Geht mir insgesamt auch so. Allerdings sagt Herr Endemann zu Recht, dass er kein Verteidger des russischen Status Quo ist.
hitlers krieg: unvermeidlich?
so wie die demokratisch-geführten länder
den faschismus in spanien hätten stoppen können,
so hitler mit einer alliierten gegenaktion bei dessen rheinland-besetzung,
und,und,und...
aber das front-machen in demokratien hat seine schwierigkeiten:
das einlullen hingegen fordert keine anstrengungen,
die bei mobilisierungen anfallen würden.
und gespräche über das tischchen mit dem spucknapf darunter:
machen sich bei beiden seiten medial immer gut.
politische und soziale katastrophen
nähren sich von un-scheinbaren versäumnissen.
<<President Putin has already said in the recent past that negotiating with Team Trump is like playing chess with a pigeon: the demented bird walks all over the chessboard, shits indiscriminately, knocks over pieces, declares victory, then runs away.>>
Gibt es dafür auch einen glaubhaften Link? Mein Versuch diese Aussage auf Russisch zu ergoogeln war leider nicht sehr erfolgreich.
<< ich sehe nicht, wo man Hitler hätte eindämmen und besänftigen können>>
Wie wäre es mit konsequenten Wirtschaftssanktionen von allen Seiten gewesen?
Ich komme auf den Anlass des Artikels zurück, Michael Jäger. Sie schrieben:
||Ungehört verhallt der Einspruch eines früheren Chefarztes der Kreml-Klinik: Wenn man Nawalny umbringen wollte, warum hat man es denn nicht getan?||
Der Chefarzt will sagen, dass es sich nicht um eine Vergiftung handele. Hätte man Nawalny umbringen wollen, hätte es todbringendere Mittel gegeben. Es könnte doch sein, dass es der oder die Täter "nur" auf eine nichttödliche Vergiftung aber mit extrem negativen gesundheitlichen Folgen abgesehen hatten. Der Regimekritiker leidet über Monate. Ob er seine vollständige Gesundheit wieder erlangen wird, bleibt bis dato offen. Ein Exempel könnte statuiert worden sein. Jedenfalls ist dies nicht der erste Fall dieser Art, bei dem kriminelle Energie eine Rolle spielt. Ausschließen kann man nichts. Nicht mal, dass westliche Geheimdienste mit der Tat in Zusammenhang zu bringen sind, schließlich zieht die Nato-Presse mit den Nato-Politikern derzeit alle propagandistischen Register, den kalten Krieg weiter zu befeuern.
||Gibt es dafür auch einen glaubhaften Link? Mein Versuch diese Aussage auf Russisch zu ergoogeln war leider nicht sehr erfolgreich.||
Ein weiteres Mittel, um vorhandene Quellen als unseriös erscheinen zu lassen. Vielleicht gibt es einen Link in Mandarin.
“Ob er [Putin] wenigstens in geringem Ausmaß zur Modernisierung von R beiträgt – ich weiß es nicht. Es müßte unser Ziel sein, das zu unterstützen, es liegt in unserem Interesse; und Versuche, R zivilisatorisch einzubinden, gab und gibt es.“
Du meinst nicht vielleicht “zivilisiert“ einzubinden? Aber auch schon den Impetus eines „Einbindens“ in eine „Modernisierung“ finde ich problematisch. Wohnt darin nicht die uralte kulturelle Überheblichkeit Europas; ja geradezu ein missionarischer Eifer, wie ihn das heutige Deutschland übrigens auch gegenüber seinen europäischen Nachbarn gerne übt? Ich sehe diese Haltung geradezu im Widerspruch zum Brandt'schen Ansatz. Russland oder auch Belarus sind ja keine Teile der EU, weshalb etwa ein deutsches Einwirken bezüglich zu teilender Werte noch einmal eine ganz andere Brisanz hat, als eben innerhalb der EU. Komprimiert gesagt: Tun wir doch nicht so, als spielten wir Macht aus, indem wir fordern, behandelt eure Frauen und Homosexuellen besser, dann bekommt ihr auch was von uns und dürft “dabei“ sein. Das geht regelmäßig schief, ist blamabel (ganz vorne dabei Grünen-Politiker) und gehört sich schlicht auch nicht. Oder “man“ wäre eben konsequent: Wo sich Werte nicht decken, werden keine Geschäfte gemacht. Aber soo wichtig sind die Werte ja damn auch wieder nicht.
Dass ich dem “Trio“ bald lieber “zuhöre“ meint vor allem, dass sie Infos und auch Wissen liefern, die/das bei allen Anderen komplett fehlen. Das meint unsere gesamte Medienlandschaft. Es ist doch auffällig, dass man hierzulande nichts anderes hört und liest, als die perspektivisch einseitigen Zusammenfassungen “unserer“ Sender und Presse. Naja und dann ist da eben die Sprachbarriere. Vieles andere kann man ja etwa auf Englisch lesen, das wohl doch mehr Leute beherrschen, als Russisch. Persönlich kommt es mir auch zupass, weil mein Russisch so eingerostet ist, dass es mir oft zu beschwerlich ist, mir die Sachen rauszusuchen. Mal was nachlesen geht dann gerade noch so.
Ich finde das Zitat so ähnlich, wird aber im Zusammenhang mit Obama gebracht und einem Scott D. Weitzenhoffer in einem anderen Zusammenhang zugeschrieben.
Verlässlichkeit der Quelle: ungeprüft.
Ich habe keine prinzipiellen Einwände gegen Wirtschaftsboykott, nur müßte der konsequent auf wirtschaftliche Mittel begrenzt sein, also militärische Mittel ausschließen, müßte auf Freiwilligkeit beruhen, also weder direkt noch indirekt andere zwingen, am Wirtschaftsboykott teilzunehmen. Unter diesen Voraussetzungen können Volkswirtschaften sich frei entscheiden, mit anderen keinen Handel zu treiben.
Ob das politisch sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage. Gar nicht geht, dem boykottierten Land medizinische Hilfe zu verweigern. Das ist, wie wenn ein Arzt sagt, diesen Patienten behandele ich nicht, weil er eine mir unakzeptable Haltung hat.
Sicher hätte eine freiwillige wirtschaftliche Isolierung der Nazis durch die nichtfaschistische Welt sehr viel erreicht und vielleicht sogar den Krieg vermieden, nur ich sagte ja, das oder andere Formen vernünftigen Handelns waren in der damaligen Welt praktisch nicht möglich.
Nebenan meint @Wilfried Jonas Ähnliches: Es genügt das Signal, v.a. nach außen. Ob der Delinquent stirbt oder nicht, ist dafür nicht wichtig.
<<Vielleicht gibt es einen Link in Mandarin.>>
Ich glaube nicht, dass Putin Mandarin spricht.
Danke, ich halte so eine Version für wahrscheinlicher.
Ja, ich auch - wobei sich der Tee natürlich alle paar Jahre wieder neu aufgießen lässt: damals Obama doof, heute Trump, und bald schon Biden.
Nur Putin, der behält den Überblick.
Das ist in diesem Fall keine interessante Frage, für mich jedenfalls nicht. Ich habe nur gesagt, daß das eine "schöne" Stelle in dem genannten Artikel ist. Ein anschauliches Bild, das auf s "Team Trump" zu applizieren nicht schwer ist.
Man kann in der Tat gar nichts ausschließen, schon weil der Mann nicht nur eine Sorte von Feinden hat, und ebensowenig irgendwas einfach behaupten. Ich entnehme übrigens dem genannten Artikel, daß auf Nawalny recht häufig Farb- und Giftanschläge gemacht werden,.
Ich meinte durchaus zivilisatorisch, das schließt aber zivilisiert ein. Aber nein, das war keineswegs überheblich gemeint. Ich sage ja, man muß die unterschiedlichen gesellschaftlichen Wirklichkeiten nehmen, wie sie sind, also anerkennen, daß man in Teilen der Welt konservativer, in der muslimischen antisäkular denkt, usw. Das ist wiederum kein Grund, nicht das anzustreben, was man für richtig hält. Also die Vernunft zum Maßstab zu machen, was ja heißt, sich durch bessere Argumente überzeugen zu lassen, nicht auf dem zu bestehen, was man gerade denkt. Zivilisatorisch ist eine zivilgesellschaftliche Entwicklung, Rechtsstaatlichkeit, der Aufbau eines Gemeinwesens, das für Bildung und Gesundheit sorgt, sogar die Menschenrechte sind zivilisatorisch, wenn sie ihre westliche Prägung ablegen und wirklich universal verstanden werden wollen. Was wir als universelle Zielsetzung formulieren können ist nicht überheblich, sondern erst einmal selbstverpflichtend.
Der Kulturrelativismus ist ja vielleicht menschenfreundlich gemeint, aber er ist es nicht. Richtiger ist ein Kulturpluralismus, denn die zivilisatorischen Werte selbst sind weniger strittig, wohl aber ihre gegenseitige Gewichtung. Daher sollte man sich auf die unstrittigen Minimalkonsense einigen, ansonsten müssen Kulturen ihren eigenen Weg gehen dürfen.
In diesem Sinne haben östliche, aber auch westliche Länder Defizite der Rechtsstaatlichkeit, des Gemeinwohls, der Lebensformen, usw. Da sollte man sich gegenseitig unterstützen. Als Linker freilich weiß ich, daß der Kapitalismus selbst eine unkorrigierbare Barbarei ist und in den autoritären Ländern ist es nicht besser. Daher ist eine grundsätzliche Änderung der kapitalistischen und autoritären Systeme letztenendes die Voraussetzung für einen großen Sprung in eine bessere Welt. Ich weiß, daß schon das bei manchen als Kulturimperialismus oder Versuch, eine Wahrheitsdiktatur zu errichten, gilt.
Natürlich kann man beim Fall Nawalny nichts ausschließen. Wenn er bei uns in den Medien und in der Politik ergebnisoffen diskutiert würde, könnte man dagegen gar nichts einwenden. Aber so ist es ja nicht.
Noch bevor irgendetwas aus fachkundiger Quelle bekanntgeworden ist, hat sich die westliche veröffentlichte Meinung darauf festgelegt, wer der Schurke sein soll. Argumentiert wird vielfach mit den älteren Vorwürfen wie MH 17, Skripal, etc, die, obwohl sie im einzelnen leicht dekonstruiert werden können, als Belege für die "Verkommenheit" des Kreml und insbesondere Putins dienen. Man wirft sozusagen immer wieder mit Dreck auf ihn und ereifert sich dann darüber, dass der Getroffene schmutzig aussieht.
Im Grunde genommen ist dieses Vorgehen leicht durchschaubar. Nicht so leicht zu beantworten ist aber die Frage, was sich der Westen von der Dämonisierung Putins verspricht.
Die oft von den Falken geäußerte Behauptung, man müsse nur hart genug strafen bzw. sanktionieren, um den Kreml zu einer Veränderung seiner Politik im Sinne des Westens zu bringen, glauben diese nach meiner Einschätzung überwiegend selbst nicht.
Was also ist tatsächlich das Ziel der westlichen Kampagnen gegen den Kreml bzw. Putin?
>>Es könnte doch sein, dass es der oder die Täter "nur" auf eine nichttödliche Vergiftung aber mit extrem negativen gesundheitlichen Folgen abgesehen hatten.<<
Denkbar. Aber wie verabreicht man der Zielperson einen Acetycholinesterase-Hemmer genau so dosiert, dass sie ins Koma fällt aber nicht stirbt? Ich denke, das wäre mit anderen Mitteln einfacher.
Ich sehe es ja auch so. Es ist eine Kriegslogik.
"Dass ich dem “Trio“ bald lieber “zuhöre“ meint vor allem, dass sie Infos und auch Wissen liefern, die/das bei allen Anderen komplett fehlen."
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die drei morgen bei der Kaffeepause zusammensitzen und sich auf die Schenkel schlagen, weil sie diesen Satz gelesen haben. Denken Sie wirklich, dass das normale Teilnehmer an den Diskussionen hier sind? Wenn @Kolobok behauptet: "Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Sie und wer sich immer noch die Jacke anziehen möchte, keine Ahnung von Russland haben. Da ist schon mal die Sprachbarriere. Sie können nicht mal einfach verschiedene Zeitungen lesen, sich durch Talkshows zappen oder in russischen Foren mitlesen. Dadurch entgeht ihnen wie sich die russische Gesellschaft verändert. Ganz zu schweigen davon, dass es eine Weile braucht um auch Zwischentöne zu erkennen. Sie sind darauf angewiesen sich indirekt ein Bild zu verschaffen.", dann heißt es vor allem, dass er die Zeit und die Möglichkeit hat, dies zu tun. Wenn @Winfried Jonas schreibt: "Es ist nicht leicht, einen langen Artikel über ein Ereignis zu schreiben, bei dem sich stündlich die Meldungen überschlagen. Ich will es dennoch versuchen, auch wenn sich während des Schreibens bereits der Sieg des Volkes über die Staatsmacht andeutet. Daher bitte ich eventuelle logische Brüche zu entschuldigen. Den Artikel begann ich gestern, als die heute sich abzeichnende Erosion der Staatsmacht zwar zu ahnen, aber noch nicht sichtbar war. Da ich noch einem Beruf nachgehe, bitte ich vorab, eventuelle Ungenauigkeiten zu entschuldigen. Der Artikel entstand, während ich nebenbei die Ereignisse zu verfolgen versuchte.", dann stellt sich schon die Frage, wie jemand, der einem normalen Beruf nachgeht, es schafft, über Nacht einen Artikel mit 5300 Worten und Dutzenden Links zu schreiben. Wenn @mbert eine Blogserie über Musik aus der Ukraine verfasst und nach 12 Folgen plötzlich merkt, dass es Berührungspunkte zu Weißrussland gibt, dann stellen sich mir Fragen, wie die nach dem Zeitpunkt, warum nicht früher das wirklich geniale Khmeleva-Projekt (Studio oder Live)zwischen DakhaBrakha und Port Mone zur Sprache gekommen ist oder wie jemand auf die Idee kommt, Musik eines Landes zu sammeln wie Briefmarken, statt seinem Geschmack nachzugehen, wie es zum Beispiel @Richard Zietz in der nun schon 10. Folge macht. Das sind natürlich alles nur Indizien, aber diese ließen sich endlos erweitern. Warum treten die drei jetzt nicht mehr als Dreierpack auf? War es doch zu auffällig?
Wenn Sie sich über Entwicklungen in Osteuropa informieren wollen, dann sind diese Beiträge das denkbar schlechteste Mittel. Das meine ich nicht nur wegen der Autoren, sondern auch wegen des Formats. Rolf Dobelli gibt da den besten Rat. "Ich lese dann halt ein Buch über den Syrienkrieg, auch wenn das Buch vielleicht ein Jahr älter ist als die Geschehnisse, aber das spielt ja keine Rolle, denn ich kann ja eh nicht eingreifen. Aber ich habe dann ein besseres Verständnis dafür. Ich treffe deshalb auch bessere Entscheidungen. Was ganz wichtig ist: Die innere Unruhe, die ich früher hatte, die ist weg! Vielleicht hat es auch mit dem Alter zu tun, das kann sein, aber ich denke, die News spielen da mit rein, dass es eine innere Beruhigung gibt. Und der wichtigste Aspekt für mich: Ich gewinne so viel Zeit." oder "15 Gründe gegen Nachrichten".
Es gibt genügend Bücher zu Osteuropa. Ob es die von dem Trio gescholtene Gabriele Krone-Schmalz ist, oder der Österreicher Hannes Hofbauer, der Amerikaner John Feffer ("Aftershock: A Journey into Eastern Europe's Broken Dreams"), der Bulgare Ivan Krastev ("Das Licht, das erlosch"), der englische Historiker Richard Sakwa ("Frontline Ukraine: Crisis in the Borderlands") oder der amerikanische Politologe Stephen Cohen ("Why Cold War Again?") und ("War with Russia?: From Putin & Ukraine to Trump & Russiagate"). Jeder Satz in diesen Werken ist wahrhaftiger als alle Beiträge des Trios zusammengenommen.
"Trio"? + 1 wäre präziser. Wobei (lach), es die Zahl "1" ja gar nicht gibt! So etwas "lernt" man wohl nur hier in der FC.
<<Ich habe nur gesagt, daß das eine "schöne" Stelle ...>>
Echt jetzt? Es spielt keine Rolle, ob eine Aussage wahr ist oder nicht, Hauptsache sie passt schön? Also ich hätte da Angst mich selbst zu betrügen.
Übrigens ich habe ein Foto von Putins bevorzugten Schachbrett gefunden. Passt doch auch schön.
??
Heut schon was getrunken? :-o
Und wenn Sie sich auf den Kopf stellen: Die Aussage als solche ist völlig uninteressant. Ob Putin das gesagt hat oder nicht, ist sowas von scheißegal. Aber das in der Aussage enthaltene Bild ist großartig. Tun Sie doch nicht so, als ob Sie von gar nichts eine Ahnung hätten. Sie vergeuden Ihre edle Energie!
Ok, hast wohl gewisse Kommentare nicht gelesen. :-)
Ich stelle mir nur vor, wenn ich so argumentieren würde: "Der Redakteur des der Freitag, Jäger hat letztens gesagt... " und mir dann irgendwas ausdenke, weil es mir so schön in den Kram passt und ich meinen Argumenten mehr Kraft verleihe, weil es ja angeblich Herr Jäger genau so sieht. Ich würde mich meinen Lesern gegenüber irgendwie unwohl fühlen. Warum sollte ich sie an der Nase herumführen? Die würden mir den Rest dann auch nicht mehr glauben. Na ja vielleicht mit Ausnahme einer treuen Anhängerschaft, die nur ihre Meinung bestätigt sehen will.
Ich habe mir da gar nichts ausgedacht, jedes von mir in diesem Zusammenhang gebrauchte Wort ist die reine Wahrheit. Aber Sie verraten mit Ihren diesbezüglichen Ausführungen, daß Sie weiter nichts wollen, als die Diskussion möglichst zu vernichten, die hier geführt wird. Machen Sie nur immer weiter, auch das ist mir scheißegal.
<<dann heißt es vor allem, dass er die Zeit und die Möglichkeit hat, dies zu tun. >>
Achtung Satire!
Ohh, da hat der Grenzpunkt mich aber überführt. Hoffentlich merken das nicht meine Auftraggeber. Wenn die sehen, dass ein einfacher Kämpfer der Gerechtigkeit wie Grenzpunkt o es schafft im Durchschnitt hier jeden Tag mindesten einen Kommentar abzusetzen und feststellen, dass ich nur auf die Hälfte von Kommentaren pro Tag komme, dann wird es wohl Ärger geben!
Aber mal im Ernst. Wie viel Zeit am Tag verbringen Sie mit Zeitung lesen und Nachrichten schauen?
Können Sie sich vorstellen, dass man in den heutigen modernen Zeiten russisches, ukrainisches Radio einfach so beim Abwaschen in der Küche hören kann? Sitzt der brave Deutsche eigentlich gerade beim Tatort? Ich überlege noch was ich mache. Ob ich mir noch die heutigen Livestreams aus Minsk ansehen, meine Verwandten dort wollen ja auch immer wissen, was ich von den Ereignissen halte, oder ob ich mir endlich mal das Interview mit einem ehemaligen Berater Putins zu Ende anschaue.
Ich weiß, es ist nicht ein so ganz normales Hobby und für manche nicht so ganz nachvollziehbar.
<<Ich habe mir da gar nichts ausgedacht, jedes von mir in diesem Zusammenhang gebrauchte Wort ist die reine Wahrheit>>
Putin hat doch aber nie über Schachspielen und Tauben auf dem Schachbrett gesprochen. Wie kann das die Wahrheit sein?
Aber wenn das angeblich nicht näher bezeichnete "intel analysts" in Gesprächen über die es sonst keine weiteren Notizen gibt (?) sagen und bei so vielen ganz geheimen Geheimabkommen, ja dann muss es ja einfach die Wahrheit sein. Wie der ganze Rest natürlich auch.
<<Machen Sie nur immer weiter, auch das ist mir scheißegal.>>
Das habe ich an den Antworten schon längst gemerkt und entschuldigen Sie bitte die Störung.
So, das war jetzt genug. Jeden weiteren Kommentar von Ihnen klappe ich ein und auch unter künftigen Texten von mir haben Sie nichts mehr zu suchen.
Wenn ich mir die Entstehungsgeschichte dieses Details ansehe, finde ich, dass Sie sich verrennen, Kolobok. Herr Jäger hat das Zitat nicht selbst ins Spiel gebracht und tatsächlich nur als "schön" bezeichnet. Character assassination nach dem Motto "Hauptsache, sie passt schön" funktioniert - aber nur als Suizid.Verwechseln Sie den Autor nach Möglichkeit nicht mit Herrn Heyden.
OK, abgehakt. Seinen letzten Kommentar hatte ich nicht gesehen.
Sie haben recht, aber für Kolobok ist es nun zu spät. Ich hoffe, Sie verstehen das. Der Grund ist, daß ich nun rationalerweise erwarte, daß er weiterhin solche Spielchen spielen wird und dabei genau weiß, was er tut, denn an Intelligenz fehlt es ihm ja nicht. Ich will mir meine Zeit nicht stehlen lassen.
an herrn jägers reaktion können Sie u.a. ablesen,
wie dialog-bereitschaft ins leere läuft.
wo er aber wegen zeitverschwendung den dialog abbricht,
sehen klügere, wie putin, dialoge als zeit-gewinn.
Bin auf dem Malcevskij Markt!
I. A. Daniil Charms
Das verstehe ich schon - sein Limit muss jeder selbst finden. Ich bewundere Ihre ausdauernde Dialogbereitschaft, und bevor Sie die aufgeben, scheint es mir schon die bessere Wahl, wenn Sie grob eskalierende Kommentare einklappen.
Na, Grenzpunkt? Nachtreten muss Freude machen, ne?
Danke.
Optische Täuschung
Semjon Semjonowitsch setzt die Brille auf, schaut zur Kiefer und sieht, daß auf der Kiefer ein Kerl sitzt und ihm die Faust zeigt.
Semjon Semjonowitsch nimmt die Brille ab, schaut zur Kiefer und sieht, daß auf der Kiefer niemand sitzt.
Semjon Semjonowitsch setzt die Brille auf und sieht, daß auf der Kiefer ein Kerl sitzt und ihm die Faust zeigt.
Semjon Semjonowitsch nimmt die Brille ab und sieht wieder, daß auf der Kiefer niemand sitzt.
Semjon Semjonowitsch setzt die Brille wieder auf, schaut zur Kiefer und sieht wieder, daß auf der Kiefer ein Kerl sitzt und ihm die Faust zeigt.
Semjon Semjonowitsch will an diese Erscheinung nicht glauben und hält diese Erscheinung für eine optische Täuschung.
Daniil Charms (1934)
Gerne.
apropos: jägers dialog-bereitschaft:
auf meine kommentare bekomme ich keine antwort von ihm!
Ich habe Ihnen das schon einmal erklärt: Meine Dialogbereitschaft beschränkt sich auf Prosa-Kommentare.
wo gibts prosaischere kommentare als bei mir?
ihre ästhetischen einwände erscheinen mir vorgeschoben,
gerade wenn man ihre aufgeschlossenheit moderner musik gegenüber
kennt!
Viele Kommentare von Ihnen sind "lyrisch"-apodiktisch. Aber manche auch prosaisch, das stimmt. Gut, ich werde mich zu bessern versuchen, indem ich das unterscheide.
Abgesehen davon, dass er Ihnen ja offensichtlich doch antwortet: jeder hat sein Limit. Mein Selbstanspruch: geduldig wie Papst, aber nicht päpstlicher.
ich war geradezu überrascht,
hatte eher ein blitzbündel von zeus erwartet.
So schnell, wie sich in Fetzen gerissene Foristen selbst wieder zusammensetzen, können es aber nur Internetblitze sein.
Ein eigenständiges Agieren Deutschlands als Mitglied der NATO & EU ist schwierig bis unmöglich. Innerhalb der EU sieht es schon anders aus, auch wenn viele europäische US-Vasallen permanent querschießen & sich einen Vorteil in ihrer Rolle versprechen. Eine strategische eurasische Partnerschaft, die in beide Richtungen funktioniert, wäre eine logische Allianz, die Vorbild auch für andere Kontinente sein könnte, wenn alteingesessene Herrschaftsstrukturen- & -denken mit den entsprechenden Feindbildern aufgeweicht bzw. überwunden werden könnten. Dazu gehört natürlich entscheidend dazu, dass gesicherte Pfründe nicht gern verloren werden möchten. Von daher bedarf es eine Win-Win-Strategie für alle Global Player, die wiederum nicht auf Kosten der ärmeren Länder gehen darf. Letzteres wird sicherlich in keinem Think-Tank der Beteiligten berücksichtigt.
Die Kriegsgefahr in diesem Jahrmarkt der unterschiedlichen Interessen ist immer da & war nie weg. MM nach ist sie vorerst kalkulierbar, solange es das ´Gleichgewicht des Schreckens´ gibt. Nichtsdestotrotz sollten blödsinnige Provokationen eingestellt werden, dazu zählen auch Regime-Change-Plots, die insbesondere von westlicher Seite inzwischen eine Eigendynamik bekommen haben, bei der die Merkel-Regierung (aber auch ihre Vorgänger) meistens an vorderster Front mit agiert. Besonders friedliebend ist diese Politik nicht, ganz im Gegenteil.
Über die ´schöne´ Stelle musste ich auch schmunzeln. Passt auf Team Trump, kam aber wohl ursprünglich bezogen auf Team Obama als Gerücht in Umlauf. Passt auch.
Bestens, bravo...
Gäbe es politisches Personal mit Rückrat, könnte eine deutsch-französische Initiative mit dem Ziel den Russen mittelfristig einen EU Beitritt in Aussicht zu stellen, das Eis brechen!
Vorausgesetzt: Die EU und Russland rüsten ab. Schrittweiser Austritt aus der Nato und Verpflichtung der russischen Seite eine demokratische sowie menschenwürdige Gesellschaft zu fördern. Befriedung der Ukraine und Belarus und gemeinsamen Aufbau energiefreundlicher Wirtschaft.
Diese Metamorphose bleiben wir Gorbatschow im Nachhinein als Dank seines Vertrauens für die Einheit aus deutscher Perspektive schuldig. Der Warschauer Pakt ist weg. Die Nato sollte auch in Rente gehen. Dann hätte die friedliche Revolution von 89 auch für Europa bis Euroasien dem Nationalismus entgegengesteuert. Ein Beitrag der Deutschen Einheit - den Nationalismus zu überwinden, das Haus Europa zu stärken!
Und weil die Falken (Röttgens Atlantiker) sich vor Euroasien fürchten, wird das, was man nicht besiegen kann (Putin) stigmatisiert als evil.
Die Angst vor Falken drüben übern Teich - andererseits der Angst der nuklearen Bedrohung durch den russischen Bären - Mittelerde gefangen, starr vor Furcht!
Ist hoffentlich nur ein Albtraum... dass es der charismatische Nawalny in 20 Jahren schafft mit seinen Nationalisten unsere offene Gesellschaft direkt nuklear ins Visier zu nehmen
... sind Visionen angebracht oder doch zum Arzt, wie Schmidt Schnauze meint?