Pazifismus kann tödlich sein

Plädoyer Wer sich kategorisch aus Kriegen heraushält, macht sich auch schuldig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2014
Pazifismus kann tödlich sein

Illustration: der Freitag

Mit Gregor Gysis Stellungnahme, es sei richtig, den Kurden Waffen zu liefern, ist eine neue Pazifismus-Debatte entbrannt. Sie ist notwendig, denn die Probleme, die der Pazifismus aufwirft, können kaum als geklärt gelten. Dennoch muss gefragt werden, ob so eine Stellungnahme nicht gefährlich ist. Sie macht ein Tor auf – wer wird es wieder schließen können? Gefragt werden muss auch, ob Gysi, trotz seines Zurückruderns vergangene Woche, nicht sogar recht haben könnte. Er rührt jedenfalls an den kritischsten Punkt: Es gibt Kriegshandlungen, denen mit Recht oder Unrecht gesteigerte Bestialität, Barbarei, Völkermord, ja sogar Faschismus vorgeworfen werden kann; sie nicht zu stoppen, und sei’s militärisch, scheint unverantwortlich