Wie russisch war die Kiewer Rus? Geschichte als Waffe – und Entspannungschance im Krieg

Russland Wladimir Putin begründet seine Politik stets auch historisch. Warum diese Diskussion nicht aufnehmen – wenn momentan sonst nichts möglich ist?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2022
In die Geschichte gespiegelte Gegenwart: ukrainischer Checkpoint bei Kiew im März
In die Geschichte gespiegelte Gegenwart: ukrainischer Checkpoint bei Kiew im März

Foto: Rodrigo abd/ap/dpa

Laut ARD-Deutschlandtrend meinen Anfang November 55 Prozent der Befragten – 14 Prozent mehr als im Juni – , die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges reichten nicht aus. Das ist eine Aufforderung an die Bundesregierung, doch die Richtlinien der Ukraine-Politik werden von Washington bestimmt. Da sie dort keine Priorität habe, so war kürzlich in der New York Times zu lesen, sei es der Kiewer Führung überlassen worden, über die Ziele und Wege ihres Tuns zu entscheiden. Die EU hat nichts zu melden.

Auf der politischen Ebene kann Berlin daher wenig tun. Aber knapp darunter gäbe es Möglichkeiten: Berlin könnte eine Verhandlung über die Argumente vorschlagen, mit denen Russland und die Ukraine ihre Positionen begr