„Good bye, Lenin!“ Ein Film lässt der untergehenden DDR Gerechtigkeit widerfahren

Zeitgeschichte Tragikomische Familiengeschichte: Der Film „Good bye, Lenin!“ kommt ohne die üblichen Westklischees über den Osten aus und wird zum Erfolg. Einstige DDR-Bürger erhalten ein Identifikationsangebot. Über den Filmerfolg von Wolfgang Becker
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2023
Abschied oder Segnung, diese Frage bleibt ungeklärt
Abschied oder Segnung, diese Frage bleibt ungeklärt

Foto: KPA/Imago Images

In einem Film wird man normalerweise kein zeitgeschichtliches Ereignis sehen, doch Good bye, Lenin!, uraufgeführt auf der Berlinale 2003 (Regie Wolfgang Becker, der auch das Drehbuch zusammen mit Bernd Lichtenberg schrieb), ist vielleicht eine Ausnahme. Denn hier wird das Ende der DDR nicht nur kunstvoll gespiegelt, sondern auch ihren Bürgern ein Identifikationsangebot gemacht, das viele begrüßt haben dürften. Aber worin bestand es eigentlich? Von den meist nur gehässigen Rückblicken jener Jahre auf den untergegangenen Staat unterschied es sich jedenfalls deutlich. Zwar wird nicht übergangen, wie die Stasi unangemeldet in der Küche steht, Polizeiknüppel gegen friedliche Demonstranten eingesetzt werden und eine Mutter dem Vater nicht in den