Im virtuellen Zoo

Erfolgstierfilm Über drei Millionen Zuschauer haben die Dokumentation "Unsere Erde" bislang gesehen. Am ökologischen Anspruch liegt das wohl nicht
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Naturfilme über tierisches Leben, die zugleich ökologische Kritik üben, haben etwas Zwiespältiges. Zunächst weil die Ökologie selber zwiespältig ist. Ihr ist ein gewisser Biologismus angeboren, der entweder dazu führt, dass wir uns selbst bloß in der tierischen Dimension wahrnehmen: Wir fressen alles kahl und rauben uns so die Lebensgrundlage. Oder dazu, dass uns der Untergang der Tiere nicht wirklich berührt, weil wir einer anderen Welt anzugehören scheinen. Unsere Welt ist eine künstlich geschaffene. In ihr stellt sich die Frage, ob originale Natur überhaupt noch gebraucht wird, wenn sie doch nachproduziert werden kann. Energieressourcen sind notwendig. Aber die Tiere? Muss es Tiere, die im Film verewigt werden, überha