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Gewalt Die Kreuzigung war in der Antike Stoff für Komödien. Heute begegnet sie uns als Foltermethode wieder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2016
Das Kreuz als Element eines Herrschaftsverhältnisses
Das Kreuz als Element eines Herrschaftsverhältnisses

Foto: Angelos Tzortzinis/AFP/Getty Images

Die ersten schriftlichen Quellen, in denen eine Kreuzigung bezeugt ist, sind über 3.000 Jahre alt. Es gibt diese Folter bis heute. In Europa zwar nicht mehr, aber Europa weiß noch, welche Rolle sie in seiner Herkunftszeit spielte, etwa aus den Komödien des Römers Plautus (um 254 bis um 184 v. Chr.) oder der Tragödie Der gefesselte Prometheus, die von vielen dem Griechen Aischylos zugeschrieben wird. Die Kreuzigung als Komödienstoff? Es fällt schwer, das hinzunehmen, besonders wenn man sich klarmacht, wie gegenwärtig sie noch ist. In manchen islamischen Staaten wird bis heute gekreuzigt. Meist in der Form, dass der Delinquent durch Steinigung oder Enthauptung getötet und dann zur Abschreckung tot ans Kreuz gehängt wird. So in Saudi-Arabien,