James Dean und die Junta

Chile Orlando Mardones wuchs in Armut auf, wurde Arbeiter, litt unter Pinochet. Seine Erinnerungen zeigen anschaulich, was geschah
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020
So idyllisch hatte es Orlando Mardones in seiner Kindheit nicht
So idyllisch hatte es Orlando Mardones in seiner Kindheit nicht

Foto: Carl Mydans/The Life Picture Collection/Getty Images

Orlando Mardones ist ein chilenischer Arbeiter, der in mehreren unter dem Militärdiktator Augusto Pinochet eingerichteten Konzentrationslagern gesessen hat, bevor er nach drei Jahren entlassen wurde und 1978 nach Deutschland ausreisen konnte. Pünktlich zum 50. Jahrestag der Präsidentschaftswahl vom 4. September 1970, die Salvador Allende gewann (der Freitag 36/2020), erscheint nun sein Lebensbericht, den er auf Band sprach; der Journalist Winfried Roth hat ihn verschriftlicht. In seiner Einleitung ist Roth bescheiden genug, die „klare, markante Sprache“ allein Mardones zuzuschreiben, doch wird er schon auch selbst seinen Anteil daran haben. Es sind nur 60 Seiten, aber was für ein inhaltsreiches Leben! Der chilenische Schriftsteller Antonio Skármeta hat