Hannah Arendt und die Pluralität

Philosophie Für den Leipziger Buchpreis in der Kategorie Sachbuch nominiert: Juliane Rebentischs Auseinandersetzungen mit der Theoretikerin des Totalitarismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2022

Die Untersuchungsgegenstände Hannah Arendts sind so vielfältig, dass man nicht leicht einen roten Faden sieht. Juliane Rebentisch, die in Offenbach Philosophie und Ästhetik lehrt, sieht ihn in einer besonderen Pluralismustheorie. Davon ausgehend hat sie eine im Grundsatz zustimmende, im Ganzen eher kritische Zusammenfassung von Arendts Werk vorgelegt.

Pluralismus gilt nicht selten als zwar notwendig für die Demokratie, doch in philosophischer Hinsicht unbefriedigend. Wenn alle denken, was sie wollen, wie kann sich dann die Wahrheit behaupten? Der Streit der Auffassungen soll frei sein, aber muss nicht immer angestrebt werden, dass er zur Einigung führt und dann ein Ende hat? Auf der Linie solcher Dichter und Denker wie Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) pl