Kältestrom und Wärmestrom: Ernst Bloch und die Gaspreisbremse

Hoffnung „Wärmestrom – Kältestrom“: Was Ernst Bloch mit der gegenwärtigen Angst vor dem Frieren, der Gaspreisbremse der Bundesregierung und dem Ende der Weimarer Republik zu tun hat. Eine Analyse
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2022
Ein (neues) Bild, das sich so manch Deutschen da in den vergangenen Tagen bot: Eisblumen am Fenster der ungeheizten Zimmer
Ein (neues) Bild, das sich so manch Deutschen da in den vergangenen Tagen bot: Eisblumen am Fenster der ungeheizten Zimmer

Foto: Imago/blickwinkel

Mit dem Begriffspaar „Wärmestrom – Kältestrom“ wollte Ernst Bloch zwei Aspekte im Werk von Karl Marx hervorheben, die er zugleich als Baugerüst seiner eigenen Philosophie ansah. Dabei steht die Kälte für Marx’ nüchtern-emotionslose Analyse der ökonomischen Verhältnisse und die Wärme für die Hoffnung und die daraus folgende Praxis, die von der Analyse nicht nur befeuert, sondern auch im Zaum gehalten werden.

Alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes Wesen ist, das ist die Hoffnung. Denn Veränderung ist möglich, „aber“, schreibt Bloch in seiner eigenwilligen Sprache, „mit dem Horizont als einem begrenzenden, als dem des begrenzt Möglichen. Ohne solche Abkü