Luther, Bach - und die Juden

Antijudaismus Eine Ausstellung im Berliner Dom geht der Frage nach, ob Johann Sebastian Bach in seinen Passionen lutherische Judenpolemik gestaltet

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Luther, Bach – und die Juden ist eine Ausstellung des Bachhauses Eisenach, die zur Zeit im Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin, angeschaut werden kann. Sie läuft noch bis zum 1. Mai. Als sie zunächst in Eisenach gezeigt worden war, 2016 in einem der „Lutherjahre“, hatte ich darüber berichtet. Gern nehme ich die Gelegenheit wahr, sie hier noch einmal zu empfehlen. In der Ankündigung heißt es: „Heute bewertet die Evangelische Kirche Luthers antijüdische Schriften als ‚Dokumente der Schande‘. Doch Luthers theologisch begründeter Judenhass und sein Aufruf zur Gewalt an Juden blieben über Jahrhunderte in den Gebieten der Reformation wirksam.“ Die Ausstellung geht einer Frage nach: „Ist auch Bachs Kirchenmusik hiervon beeinflusst, wurde er in seinen Passionsmusiken gar selbst, wie manche gemeint haben, zum ‚gewaltigen Gestalter lutherischer Judenpolemik‘?“

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Geschrieben von

Michael Jäger

Redakteur „Politik“ (Freier Mitarbeiter)

Michael Jäger studierte Politikwissenschaft und Germanistik. Er war wissenschaftlicher Tutor im Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, wo er bei Klaus Holzkamp promovierte. In den 1980er Jahren hatte er Lehraufträge u.a. für poststrukturalistische Philosophie an der Universität Innsbruck inne. Freier Mitarbeiter und Redaktionsmitglied beim Freitag ist er seit dessen Gründung 1990. 1992 wurde er erster Redaktionsleiter der Wochenzeitung und von 2001 bis 2004 Betreuer, Mitherausgeber und Lektor der Edition Freitag. Er beschäftigt sich mit Politik, Ökonomie, Ökologie, schreibt aber auch gern über Musik.

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