Missmut im Neoliberalismus

Stimmungsbilder Heinz Bude versucht eine Gesellschaftsdiagnose mit den Mitteln der Ästhetik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016

Die Frage nach „Stimmungen“, ist sie an Oberflächlichkeit zu überbieten? Und doch erlaubt es der Meeresspiegel, in die Tiefe zu schauen, und zeichnen sich Himmelswinde auf ihm ab. Heinz Bude, der in Kassel lehrt, hat ein interessantes Buch geschrieben. Stimmung ist zunächst ein psychologischer Begriff: dauerhafter als Gefühl und Affekt und den ganzen Menschen ergreifend. Bude langt deshalb schnell bei Martin Heidegger an, der von der „Gestimmtheit“ sagt, sie sei eine „Weise des In-der-Welt-Seins“ und steige aus diesem auf. Die Formulierung hält einen Zusammenhang des Gesellschaftlichen und Individuellen fest. Worin soll er bestehen und wie zustande kommen? Soziologisch geht Bude von Gabriel Tarde aus, der in letzter Zeit häu