Radikal und sinnlich

Ideen Als „neudeutsch-preußischer Reichsmusikant“ wurde Richard Wagner von Karl Marx verspottet. Und doch teilten die beiden mehr als nur 70 Jahre gemeinsame Lebenszeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2013
Als „neudeutsch-preußischer Reichsmusikant“ wurde Wagner von Marx verspottet. Und doch war ihr Denken am Anfang ähnlich
Als „neudeutsch-preußischer Reichsmusikant“ wurde Wagner von Marx verspottet. Und doch war ihr Denken am Anfang ähnlich

Illustration: der Freitag, Material: United Archives/ imago

Richard Wagner und Karl Marx zu vergleichen ist eine Sache, die sich geradezu aufdrängt. Nicht nur, weil sie fast gleichzeitig gelebt haben, Wagner von 1813 bis 1883, Marx von 1818 bis 1883. Sondern auch, weil sich ihre Gedanken noch um das Jahr 1848 herum stark ähneln.

Man lese nur: Bei Richard Wagner „verbleibt“ dem Arbeiter davon, dass „er das Produkt seiner Arbeit von sich gibt“, „nur der abstrakte Geldwert“, und „so kann sich unmöglich seine Tätigkeit je über den Charakter der Geschäftigkeit der Maschine erheben“. Er ist ein „künstlicher Sklave, dem er bis jetzt diente wie der Fetischanbeter dem von seinen eigenen Händen verfertigten Götzen“. Dabei bleibt es aber nicht, denn „